E.on baut Windpark in Dänemark

Bald billiger Windstrom aus Skandinavien?

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Während E.on hierzulande eher auf neue Kohlekraftwerke setzt, will der Konzern in Dänemark in einen Offshore-Windpark investieren. Kürzlich wurde mit Siemens ein Vertrag unterzeichnet, der die Lieferung von 90 Windenergieanlagen vorsieht. Die Rotoren mit einer Leistung von je 2,3 MW sollen 2010 im Windpark Rødsand II südlich der Insel Lolland in der Ostsee errichtet werden. Das Auftragsvolumen beinhaltet einen zweijährigen Servicevertrag und liegt bei rund 275 Millionen Euro.

Die Siemens-Anlagen haben sich nach den Verlautbarungen der beiden Unternehmen bereits im Windpark Rødsand I bewehrt, der 2003 in Betrieb genommen wurde. Dort hatte Siemens bereits 72 Anlagen im Auftrag von E.on und dem dänischen Staatskonzern Dong Energy – der hierzulande ebenfalls eher als Kohlefan agiert – installiert. Mit einer Gesamtleistung von 165,6 MW ist Rødsand I bisher der größte dänische Offshore-Windpark.

E.on hat den Zuschlag für Rødsand II mit einem Angebot bekommen, den Strom für 8,3 Cent pro Kilowattstunde zu liefern. In Deutschland können Windparkbetreiber für alle Anlagen, die vor 2015 ans Netz gehen 15 Cent pro KWh bekommen. Allerdings sind vor den deutschen Küsten die Bedingungen schwieriger, weil die Parks in größerer Entfernung zum Land und in tieferem Wasser errichtet werden. Auffällig ist allerdings schon, dass zwei deutsche Windparks vor Fehmarn und in der Lübecker Bucht nur wenige Kilometer südlich von Rødsand II geplant sind und ganz ähnliche Bedingungen haben dürften. Der größere Teil dieser beiden Projekte ist allerdings bisher noch nicht genehmigt.

Die Zusammenarbeit zwischen E.on und Siemens floriert derweil auch anderswo. Vor einigen Wochen haben die beiden Unternehmen ein Rahmenabkommen unterschrieben, das die Lieferung von 500 Windenergieanlagen vorsieht. Die Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1.150 MW sollen 2010 und 2011 in Europa und den USA jeweils an Land errichtet werden.