Pakistan: Mehr zivile Tote als in Afghanistan und Irak

Im Laufe des vergangenen Jahres kamen in Pakistan insgesamt etwa 12 600 Menschen gewaltsam um

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Vier von fünf Pakistaner gaben bei einer Umfrage an, dass sie sich in der Öffentlichkeit unsicher fühlen. Nachdem Medien das vergangene Jahr bereits als das blutigste in Pakistans Geschichte tituliert hatten, liefert ein "Sicherheitsbericht" (PDF) des Pakistan Institute for Peace Studies ( PIPS) nun die düsteren Zahlen für das "Rekordjahr". Demnach hat es im Laufe des Jahres 2009 3.021 Tote durch terroristische Anschläge gegeben, das sind 48% mehr als im Vorjahr. 87 Selbstmordanschläge (ein Drittel mehr als 2008) töteten 1 300 Menschen (und verletzten 3 600).

Insgesamt kamen 12 632 Menschen gewaltsam um, das 14 fache der entsprechenden Zahl von 2006, wie notiert wird. 12 860 wurden verletzt.

Mehr als die Hälfte dieser Toten geht auf das Konto von militärischen Operationen (6.329). Dazu gerechnet werden einerseits die Offensive der pakistanischen Armee in Swat und Südwasiristan und andrerseits die amerikanischen Drohnenangriffe.

Einen großen Blutzoll verlangen auch andere Auseinandersetzungen, die mit dem Krieg gegen die Taliban und andere Extremisten nichts oder nur wenig zu tun haben: 2000 Pakistaner starben im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit politischen Unruhen, Stammesfehden und Grenzstreitigkeiten.

In Afghanistan kamen demgegenüber in den ersten zehn Monaten des Jahres 2009 2 000 Zivilisten um. Im gesamten vergangenen Jahr starben im Irak 4.500 Zivilisten.