Wie dick ist das Eis wirklich

CryoSat soll den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Eisdicke messen

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Beim zweiten Mal klappte es. Die europäische Weltraumbehörde ESA schickte fünf Jahre nach dem durch einen Programmfehler verursachten Fehlstart von CryoSat 1 den Neubau CryoSat 2, an Bord einer russischen Trägerrakete, in seine Umlaufbahn in 720km Höhe. CryoSat-2 umkreist die Erde alle 90 Minuten und ermittelt die Höhe des Eises an den Erdpolen.

Die eingebauten Mikrowellenaltimeter sollen unabhängig vom Wetter die Höhe des Eises mit zwei Zentimeter Genauigkeit messen. Um die Höhenangaben zu eichen, verfügt der Satellit über einen "Star-Tracker". Außenkameras nehmen die Stellung von Markersternen auf und vergleichen die Daten für die Positionsbestimmung mit der internen Sternenkarte des Satelliten.

Zwei unabhängige Einheiten senden und empfangen die Radarimpulse, aus deren Reflektionsrichtung und Laufzeit Höhe und indirekt das Eisvolumen sowie saisonale und jahreszeitliche Effekte auch über mehrere Jahreszyklen hinweg dokumentiert werden. Bisher fehlten großflächige Messungen zur Eisdicke an den Polen, Satelliten konnten nur Aufnahmen zur Fläche des Eises liefern. Jetzt erhofft sich die ESA Aussagen, wie die Eismasse mit Klimaveränderungen zusammenhängt und beides zusammenwirkt.