Aus dem Data-Dealer-Demo soll "PRISM - The Game" werden

Crowdfundig-Kampagne für Vollversion

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Im letzten Jahr erregten die Wiener Wolfie Christl, Pascale Osterwalder, Ralf Traunsteiner und Ivan Averintsev mit der Spieledemo Data Dealer Aufsehen: In dem Game, das Elemente von Mafia Wars und Cityville parodiert, muss sich ein kleiner Datenhändler langsam von unten her hocharbeiten, indem er beispielsweise Gewinnspiele, Rabattkarten oder Online-Psycho-Tests anbietet.

Die Datensätze, die er damit anlegt, werden von privaten Krankenversicherungen oder Handyanbietern gekauft, die wissen wollen, ob eine bestimmte Person ein gutes Geschäft verspricht oder eher nicht. Je umfassender und detaillierter die Datensätze sind, desto begehrter und teurer werden sie. Dafür muss man aber investieren - zum Beispiel, indem man unterbezahlte Krankenpflegerinnen mit Geld dazu bewegt, Daten herauszugeben, die ihr Arbeitgeber sammelt.

Wenn man bekannt wird und das Image durch Proteste von Datenschützern und Enthüllungen in Medien leidet, dann heißt es flugs Geld in PR-Kampagnen stecken, mit denen das eigene Bild in der Öffentlichkeit korrigiert und das der Kritiker beschmutzt wird. Richtig erfolgreich ist ein Datenhändler in dem Spiel, wenn er über sein eigens soziales Netzwerk verfügt.

Aus dem unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlichten und mit 3.000 Arbeitsstunden programmierten Demo soll jetzt eine Vollversion werden - mit Multiplayer-Modus, Spielstandspeicherung und Mobbing von Datenschützern als Option. Ein – wie die vier Entwickler es umschreiben - "PRISM - The Game". Dafür sammeln sie auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter Geld. Von den 50.000 US-Dollar, die dabei zusammenkommen müssen, sind knappe sieben Stunden vor Ende der Kampagne lediglich gut 47.000 eingegangen. Deshalb ist nicht sicher, ob es die HTML5-Browsersimulation wirklich geben wird. Helfen könnte dem Cuteacute-Team allerdings, dass man nach den Enthüllungen von Edward Snowden und der Veröffentlichung einer englischsprachigen Version auch international auf das Projekt aus Österreich aufmerksam wird.