Ein Erfolgsmodell wird 50

An diesem Wochenende startet der Deutschen liebstes Kind, die Bundesliga, in ihre Jubiläumssaison

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Das Warten der Fans und die Leidenszeit an Werkbänken und Stammtischen haben ein Ende. Am Freitag beendet die Bundesliga die längste Sommerpause ihrer bald fünfzigjährigen Geschichte. Mit der Begegnung Dortmund gegen Bremen startet die Liga exakt mit jenem Spiel in ihre 50. Saison, mit dem am 24. August 1963 "die Steinzeit des deutschen Fußballs" endete, wie damals Die Welt stolz vermerkte.

Gut ein Jahr davor, am 28. Juli 1962, hatte der DFB-Bundestag ihre Einführung beschlossen. Im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle stimmten 103 Delegierte dafür, 26 dagegen. Dreizehn Monate später ertönte in acht Stadien der Anpfiff für 16 Vereine, die den Auflagen des DFB genügt und den Sprung in die höchste Fußballklasse geschafft hatten.

290 000 Zuschauer wollten sich "die Geburtsstunde" des neuen deutschen Fußballs nicht entgehen lassen. Mit Bussen und Bahn, mit Auto oder zu Fuß machten sie sich auf den Weg, um dem Ereignis live beizuwohnen. Wer Pech hatte, im Stau steckenblieb und damals zu spät ins Bremer Weserstadion kam, verpasste das erste Tor der Liga, das der jüngst verstorbene Timo Konietzka für den BVB nach nicht mal einer Minute erzielt hatte. Bis heute gibt es davon weder Bild noch Filmaufzeichnung.

Leistungsniveau heben

Mit dieser Entscheidung brach der DFB, der Welt größte Sportverband, zunächst mit einem sportlich untragbaren Missstand, der zu einem steten Absinken des Spiel- und Leistungsvermögens der deutschen Kicker geführt und die besten Spieler ins Ausland verschlagen hatte. Zur Erinnerung: 1962 war der Weltmeister von 1954 und der WM-Vierte von Schweden in Chile bereits im Viertelfinale an Jugoslawien gescheitert.

Während in Italien, Spanien oder England die spielstärksten Klubs längst in einer einzigen Spitzenliga spielten und dort ihre Meister kürten, leistete sich Deutschland immer noch fünf regionale Oberligen, deren Meister und besten Teams dann in einer sechswöchigen Endrunde mit Endspiel ihren Titelträger ermittelten.

Obzwar es dadurch zu vermehrten Derbys kam, waren die Leistungsunterschiede zwischen den Teams doch so groß, dass die Elitekicker während des Jahres zu wenig gefordert wurden. Bis dahin spielten deutsche Vereine, sieht man mal von der Frankfurter Eintracht ab, im internationalen Geschäft keine Rolle. Damit sollte fortan Schluss sein. Der Deutsche Meister sollte von jetzt an in einer neunmonatigen Punktrunde ohne Endspiel ermittelt werden.

Illegalität beenden

Gleichzeitig beseitigte der DFB aber auch einen finanziellen Missstand. Vor ihrer Einführung durfte ein "Vertragsspieler" nicht mehr als 400 DM verdienen. An diese Auflagen des DFB hielt sich jedoch kaum jemand. Häufig sprangen Gönner ein oder es wechselten unter der Hand höhere Beträge den Besitzer, was dann mittels schwarzer Kassen, kreativer Buchführung und teilweise auch krimineller Energie vertuscht wurde.

Mit den neuen Statuten verloren die Spieler nicht nur ihren angeblichen "Amateurstatus", sie wurden auch umgehend zu "Lizenzspielern" erklärt und durften fortan neben diversen Sieg- und Treueprämien immerhin 1200 DM und mehr verdienen.

Geschäft und Ware

Freilich gab es auch schon damals, wie üblich, wenn eine neue Zeitrechnung beginnt, eine Vielzahl von Bedenkenträgern. Warnten die einen vor dem "Abenteuer" oder gar "Alptraum Bundesliga", bei der die Hälfte der Vereine schon nach der Vorrunde bankrott sein könnten, malten die anderen die "Kommerzialisierung", den "Warencharakter" und "Ausverkauf" des deutschen Fußballs an die Wand.

Die großen Vereine würden zu "Wirtschaftsunternehmen, die mit Riesensummen kalkulieren müssen", "Ehre und Vereinstreue über dem Plüschsofa in Großvaters Stube verstauben", mahnte beispielsweise die Neue Ruhr Zeitung. "Am Stiefel klebt Geld" überschrieb der Welt-Journalist Gerhard Mauz seinen Artikel. "Um Geld, Geld, Geld geht es in der Bundesliga", klagte er, "um Geld in der Arena", schließlich müsse "die Kasse stimmen".

Der HSV-Kicker Jürgen Werner nahm sich das so zu Herzen, dass er bereits mit achtundzwanzig Jahren die Fußballstiefel an den Nagel hängte. Die Gehaltsunterschiede der Spieler würden Kameradschaft und Teamgedanken der Spieler untergraben, meinte er. Aus "elf Freunden" (was vorher auch nie gestimmt hat) würden "Nebenbuhler", das Spiel selbst würde zu einer "Knechtschaft des Geldes" ausarten.

Gehaltabstände wachsen

Aus heutiger Sicht klingt das erstaunlich weitsichtig, wie der Vergleich einiger Zahlen rasch verdeutlicht. Bewegte sich der Umsatz der sechzehn Vereine anfangs noch im mittleren zweistelligen Millionenbereich (in DM wohlgemerkt), ist er mittlerweile (bei achtzehn Vereinen) auf über 2 Milliarden Euro angewachsen. Allein der Branchenführer aus München setzt zehnmal mehr um, als die gesamte Liga vor gut einem halben Jahrhundert, was in etwa dem Fünfzigfachen des damaligen Krösus, des 1. FC Nürnbergs, entspricht.

Verdienten damals Spitzenkräfte wie Uwe Seeler, Frank Schäfer und Max Morlock bis an die 2500 DM im Monat, also ungefähr das Doppelte des Durchschnittskickers, schaffen es Profis wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Frank Ribéry (Werbeeinnahmen noch nicht mitgerechnet) locker auf das Dreißigfache dieser Summe. Vergleicht man diese Beträge mit dem Gehalt und den Prämien, die ein Durchschnittsspieler derzeit kassiert, dürfte der Unterschied, über den Daumen gepeilt, auf gut das Acht- bis Zehnfache angewachsen.

Noch unvorbereitet

Aber nicht nur Vereine, Spieler und Trainer, auch andere profitierten von der Neugründung. Bekamen Schiedsrichter für die Leitung eines Spiels anno 1963 gerade mal 20 DM als Aufwandsentschädigung vom DFB, dazu ein 1. Klasse Ticket plus eine Gratisübernachtung, streicht ein Referee der ersten Liga derzeit pro Spiel satte 3800 Euro ein. Bedenkt man, dass die Unparteiischen keine Profis sind, sondern diese Tätigkeit immer noch im Nebenjob ausüben, dann ist dieser Verdienst durchaus ansehnlich.

Den größten Reibach machte die Liga freilich mit dem Fernsehen. In den Anfangsjahren wurden die Spiele, die Samstags alle noch um 17.00 Uhr angepfiffen wurden, gar nicht übertragen. Erst am Sonntag gab es ein paar Bilder davon zu sehen. Auf den Fußball-Boom war das deutsche Fernsehen schlichtweg nicht vorbereitet. Erst zwei Jahre später wurden in der "ARD-Sportschau" Ausschnitte immer von drei Spielen gezeigt, denen am Abend dann ein paar Bilder im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF folgten.

Inzwischen stehen an die zwölf Kameras in jedem Stadion, die jedes Foul, jedes Abseits und jedes Vergehen auf der Bank oder auf dem Rasen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln registrieren, aufzeichnen und in HD-Qualität ebenso auf den Bildschirm bringen wie die Laufwege, Torschüsse und Passgenauigkeit der Spieler. Gelegentlich nimmt die Vor- und Nachberichterstattung bei Spitzenspielen teilweise schon mehr Zeit in Anspruch als das eigentliche Spiel auf dem Platz.

Seit Jahren wetteifern die Fernsehsender um die Übertragungsrechte, sie überbieten sich gegenseitig in den Summen, die sie dafür auszugeben bereit sind. Erst jüngst hat es die DFL, Repräsentantin der Liga, geschafft, einen neuen Fernsehvertrag auszuhandeln, der den achtzehn Klubs in den nächsten Jahren ca. 630 Millionen Euro pro Saison garantiert, wovon allein der Bezahlsender fast 500 Millionen berappen muss. Zuvor waren es nur gut 400 Millionen, "ein Quantensprung", wie der Chef der DFL Reinhard Rauball zu Recht jubelte.

Sponsoren stehen Schlange

Hinzu kommen Unmengen an Sponsorengeldern, die die Unternehmen mittlerweile locker machen, um in den Stadien, vor dem Bildschirm oder auf der Brust der Spieler Präsenz zu zeigen. Gerade erst hat die deutsche Telekom ihr Engagement beim FC Bayern München nicht nur verlängert, sondern sogar um fünf Millionen, auf jetzt 30 Millionen Euro erhöht.

Dank moderner Stadien, einer hervorragenden Infrastruktur und verbesserten Spielkultur, die sich nach der Jahrtausendwende mit Blick auf die Heim-WM 2006 entwickelt hat, strömen die Zuschauer in Scharen in die Arenen. Über 45 000 Zuschauer pilgerten letzte Saison im Schnitt in die Stadien, was den größten Zuschauerzuspruch in Europa bedeutet und der ca. doppelt so hoch ist wie die Serie A derzeit in Italien aufweisen kann.

Affären und Skandale

Zweifellos kann man da von einer Erfolgsstory ohne Ende zu sprechen. Und ein Ende dieses Erfolgs ist vorerst auch nicht abzusehen. Freilich gab es während dieser Zeit auch etliche Skandale, Pleiten und Kuriositäten zu verkraften, die das "System Bundesliga" hervorgebracht und manchmal mächtig ins Wanken gebracht hat.

Erinnert sei an die Manipulation von Spielen in der Saison 1970/71 durch den Offenbacher Vereinspräsidenten Canellas, die mit Zwangsabstiegen von Vereinen und mit lebenslangen Sperren für etliche Spieler und Funktionäre geahndet wurden. Kurzzeitig führte das auch zu einem massiven Zuschauerschwund.

Erinnert sei auch an die merkwürdige Aneinanderreihung von Eigentoren, die der Kroate Vlado Kasalo im Dress des 1. FC Nürnberg anno 1990 produzierte, und den Verdacht aufkommen ließ, dass Spiele zugunsten und auf Geheiß der Wettmafia verschoben werden. Zu beweisen war das dem Kroaten damals noch nicht. Erst fünfzehn Jahre später, provoziert durch die seltsamen Entscheidungen des Schiedsrichters Robert Hoyzer, bestätigte sich dieser Verdacht.

Und erinnert sei schließlich auch an die merkwürdige Liaison, die der Münchner Schiedsrichter-Funktionär Manfred Amerell angeblich mit dem Jungschiedsrichter Michael Kemptner unterhielt und die nach einer zweijährigen Schlammschlacht in der Presse, vor Gericht und im DFB ohne rechtes Ergebnis schließlich vor Gericht eingestellt wurde.

Vergnügliches

Nachlesen kann man dieses und vieles andere mehr in zwei Publikationen, die rechtzeitig zum Start im Verlag Die Werkstatt erschienen sind. Liefert das Buch von dem ARD-Fernsehmoderator Gerhard Delling eher Bekanntes, bei dem bestimmte Spieler und Vereine mehr hofiert und hochjubelt werden als kritische Distanz zu ihnen zu bewahren, fördern die von Ben Redelings gesammelten Bilder, Fakten und Anekdoten dem Interessierten vergnügliche Einblicke, absurde Sprüche und witzige Begegnungen mit unvergesslichen oder der Erinnerung entfleuchten Ereignisse, Charaktere und Stimmungen.

Beispielsweise mit Klaus Zaczyk, dem mit 18 Jahren seinerzeit jüngsten Kicker, sowie mit Richard Kreß, dem damals mit 38 Jahren ältesten. Es tauchen Personen, Typen und Namen wieder auf, die man längst vergessen glaubte, die aber dank diverser Fußballalben, die man selbst einst als Kind mit Bildern bestückt, gesammelt und mit anderen getauscht hat, auf diese Weise wieder präsent werden.

Ich danke Sie!

Willy Multhaupt etwa, der erste Meistertrainer des SV Werder, sowie der Spieler Erwin Kostedde, der für den MSV Duisburg und später für die Offenbacher Kickers auf Torejagd ging; oder Willi Sturm, der noch in der Kampfbahn "Rote Erde" seinen zweiwöchentlichen Dienst verrichtete, bzw. "Ente" Willi Lippens, der "in jedem Zuschauer seinen besten Freund" erkennen wollte, Gegenspielern schon mal vorher anzeigte, wohin er den Ball zu spielen gedenke, und dem Schiri, der ihn mit den Worten: "Ich verwarne Ihnen!" ermahnt hatte mit einem breiten Grinsen auf den Lippen geantwortet hat: "Ich danke Sie".

Auch kann man in Rebelings bunten Sammlungen und Notizen etliche Schmähungen von Spielern nachlesen, die noch überliefert sind. Beispielsweise die des Schalkers Rolf Rüssmann, der nach seiner roten Karte zum Schiedsrichter Walter Eschweiler gesagt hat: "Das können Sie Drecksau doch nicht machen." Oder die des Kölners Hannes Löhr, der nach ähnlicher Begebenheit dem Schiri Haselberger gedroht hat: "Hau doch ab, du Affe!".

So könnte man Weiteres und viele andere Kuriositäten aufzählen, die der "Fußball-Komiker" in mühevoller Kleinarbeit zusammentragen hat, den gebrochenen Torbalken am Bökelberg, das Phantomtor von Thomas Helmer oder den Sitzstreik Gerd Müllers, mit dem der "Bomber der Nation" die Ausführung eines Elfmeters, den Walter Eschweiler pfiff, verhindern wollte. Danach soll er sinngemäß bekundet haben, dass er "dem Idioten eine Ohrfeige verpasst hätte, wenn er schon dreißig gewesen wäre."

Leidenschaften binden

Genau diese Geschichten, Mythen und Legenden, auch die Dramen und Tragödien, die auf und neben dem Platz geschrieben werden, sind es, die Millionen Menschen am Fußball so lieben. Die Vermarktung des Fußballs, die Mediatisierung des Sports und die Kohle, die damit gemacht wird, interessiert sie dabei meist nur am Rande. Über die Boni von Bankern oder die Gehälter von Dax-Vorständen regt man sich jedenfalls mehr auf als über die Unsummen, die Vereine, Sponsoren oder Gönner für ihre Lieblinge und Starspieler locker machen.

Darum werden auch an diesem Wochenende wieder gut eine halbe Million Menschen in den neun Stadien strömen - trotz anhaltender Diskussionen über Fangewalt und Rassismus auf und außerhalb der Ränge, trotz des Hickacks um Pyrotechnik und die Namensvergabe der Stadien an Sponsoren, den vor allem die Ultras entfachen und trotz des enormen Polizeiaufgebots, das bei den Spielen vor Ort sein muss, um die Fangruppen zu trennen oder in Schach zu halten.

Vorfreude schüren

Schon im Vorfeld mussten etliche Vereine den Dauerkartenverkauf stoppen, damit auch Familien und anderen Fans später noch die Möglichkeit haben, die Spiele live zu erleben. Während Fachmagazine wie der "Kicker" oder "11 Freunde" mit Sonderheften und Tageszeitungen mit Sonderseiten die Vorfreude schüren und die Fans auf die kommende Saison einstimmen, ließ der Bezahlsender Sky unter der Woche seine "Expertenarmada" auffahren, um gemeinsam mit Fans in die "Glaskugel" zu schauen.

Längst hat sich auch die Liga den Wünschen und Interessen des Senders untergeordnet, der natürlich dafür Sorge tragen muss, dass sich seine enormen Investitionen auch irgendwie auszahlen. Daher hat, wie in der Primera Division und der Premier League seit Jahren Usus, die Liga ihren Spieltag auf drei Tage ausgedehnt und in unterschiedliche Anstoßzeiten aufgesplittert. Seitdem gehört Papi auch sonntags nicht mehr den Kleinen.

Gleichzeitig haben die Vereine Komfort und Einnahmen auch durch die Einrichtung aufwändiger Logenbereiche, der steten Steigerung des Sitzplatzangebots und dem Ausbau von Gastronomiebereichen und Sanitäranlagen in den Stadien massiv verbessert. Dank der Stimmung und der (Gänsehaut)Atmosphäre, die die Ultras mit ihren Choreografien, mit Einfällen und Gesängen, Trommeln und Sprechchören erzeugen und verbreiten, sind die Spielstätten in richtige Event-Orten des Fußballs umfunktioniert worden.

Trotzdem bleibt, was die Vermarktung des Sports und der Liga angeht, noch Luft nach oben. Anders als in anderen Topligen hält die Bundesliga noch an ihrem Namen fest und hat ihn bislang noch nicht, siehe England oder Österreich, an einen Großsponsor verhökert. Auch die Märkte in Asien harren noch der besseren Erschließung. Verdienstvoll ist, dass sich führende Repräsentanten der Liga trotz Fanrandale und aller Sicherheitsbedenken der Polizei weiter für den Erhalt der Stehplätze einsetzen, wodurch die Eintrittspreise für die "wahren Fans" niedrig gehalten werden.

Aussichten rosig

Auch ist die Verschuldung der Vereine, verglichen mit anderen Topligen, relativ gering. Auf den Kommandobrücken sitzen keine Geldgeber aus Russland oder dem Nahen Osten, die das Geschick und den Kurs der Vereine bestimmen und ihn als Abschreibeobjekt missbrauchen. Dies führt dazu, dass es neben dem Branchenführer aus München und dem Emporkömmling aus Dortmund noch ein paar Vereine gibt, in Gelsenkirchen, Leverkusen oder Stuttgart, die maximal einmal pro Saison an die oberen Tabellenränge schnuppern können. Was nicht nur die Spannung steigen lässt, sondern auch dazu führt, dass jeder Verein jederzeit in der Lage ist, den anderen mal zu schlagen.

Schließlich hat sich auch bei ausländischen Topspielern herumgesprochen, dass es durchaus attraktiv sein und Spaß machen kann, in den modernen Stadien und vor enormer Zuschauerkulisse zu kicken. Vor Jahren hätte es keinen Spieler wie den Spanier Raul, den Holländer Robben oder den Franzosen Ribéry in die Bundesliga verschlagen. Das freilich auch, weil in der Bundesliga mittlerweile richtig gut Geld verdient werden kann, das obendrein stets pünktlich aufs Girokonto überwiesen wird.

Wohlan, freuen wir uns auf neue "Brot und Spiele", auf ein Feuerwerk an Esprit und Leidenschaft, das die hochbezahlten Spieler hoffentlich auf dem Rasen entfachen werden! Freuen wir uns auf spannende Spiele und enge Spielausgänge, auf tolle Spielzüge und Tore des Monats ebenso wie auf grandiose Fehlleistungen und Absurdes aus dem Kuriosenkabinett! Freuen wir uns auf Ausbrüche der Freude und des Leids, der Wut und der bitteren Enttäuschung, auf den Plätzen, auf den Rängen und vor den Bildschirmen!

Literatur:

Gerhard Delling: 50 Jahre Bundesliga. Wie ich sie erlebte, Verlag Die Werkstatt Göttingen 2012, 480 Seiten, 24,90 € (als E-Book 19,99 €)

Ben Redelings: 50 Jahre Bundesliga. Das Jubiläumsalbum, Verlag Die Werkstatt Götinngen 2012, 384 Seiten 16,90 € (als E-Book 14.99 €)

Ultras im Abseits? Porträt einer verwegenen Fankultur, hg. von Martin Thein und Jannis Linkelmann, Verlag Die Werkstatt 2012, 272 Seiten, 14,90 €