Beginn einer Protestwelle?

Auf den beiden Demonstrationen wurde gefordert: "Schutzschirme für Menschen statt für Banken"

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Über 50.000 Menschen haben am 28. März in Berlin und Frankfurt an zwei Demonstrationen unter dem Motto „Wir zahlen nicht für Eure Krise“ teilgenommen Fotos.

Aufgerufen dazu hat ein Bündnis, das von der Linkspartei, der globalisierungskritischen Organisation Attac bis zu zahlreichen Gruppen der außerparlamentarischen Linken reichte. Auch ein Kreis von Wissenschaftlern, Künstlern und Publizisten hat zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen. Sie alle wenden sich dagegen, dass zwar für die maroden Banken, nicht aber für soziale Belange Geld vorhanden ist. „Schutzschirme für Menschen statt für Banken“, lautete denn auch auf beiden Demonstrationen eine häufig zu hörende Parole.

In verschiedenen Redebeiträgen wurde daran erinnert, dass am 28. März zeitgleich eine Großdemonstration gegen das G20-Treffen in London stattfand und es in zahlreichen weitern Ländern Proteste gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung gab.

Bernd Riexinger von verdi Stuttgart erhielt viel Zustimmung, als er in seiner Rede in Frankfurt/Main erklärte: "Für uns sind die Demonstrationen der Beginn einer Protestwelle." Tatsächlich muss sich bei aller Zufriedenheit der Veranstalter mit der Resonanz auf die Demonstrationen, ein Erfolg daran messen lassen, ob es gelingt, die Debatte über einen anderen Umgang mit der Krise zu eröffnen. Für die nächsten Wochen stehen zahlreiche weitere Termine auf der Protestagenda, darunter die Aktionen gegen den Natogipfel, zu denen auch internationale Künstler mobilisieren, die Maydayparaden gegen prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse am 1.Mai und der bundesweit von Schülern und Studenten vorbereitete Bildungsstreik Mitte Mai.

Auch die verdi-Jugend hat sich mit ihren 8 Thesen zur Krise explizit kapitalismuskritisch zu Wort gemeldet.