Zehn Jahre Haft für Anonymous-Mitglied

Jeremy Hammond von der Hackergruppe LulzSec hat für den sogenannten "Stratfor"-Hack die Höchststrafe erhalten. Er hatte Ende 2011 unter anderem Kreditkartendaten kopiert, die dann für Spenden an gemeinnützige Organisationen zum Einsatz kamen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 121 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Bert Ungerer

Ein US-Bundesgericht in New York hat den 28-jährigen "Stratfor-Hacker" Jeremy Hammond zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt. Das berichten unter anderem die Washington Post und die New York Times. Nach Erkenntnissen des Gerichts hatte das Anonymous-Mitglied die Datenbestände diverser Behörden und Unternehmen kopiert. Allein vom privaten Nachrichtendienst Strategic Forecasting, Inc, ("Stratfor") habe er mindestens 200 GByte heruntergeladen, die Daten von ungefähr 860.000 Kunden. Dazu gehörten Zehntausende von Kreditkartenkonten, mit deren Hilfe mindestens 700.000 US-Dollar an gemeinnützige Organisationen überwiesen worden seien.

Der vorbestrafte Hammond hatte sich im Mai 2013 schuldig bekannt. Anderenfalls hätte ihm eine noch deutlich längere Haftstrafe gedroht. Die Richterin zeigte keinerlei Verständnis für die von Hammond vorgebrachten gesellschaftlichen und politischen Motive. Er sei nicht vergleichbar mit Martin Luther King oder Nelson Mandela, sondern schlicht ein Schwerverbrecher.

Ein wesentlicher Beitrag zur Festnahme Hammonds und anderer Mitglieder der inzwischen aufgelösten Hackergruppe LulzSec kam aus den eigenen Reihen. Hector Xavier Monsegur ("Sabu") war als FBI-Informant tätig und hatte den Einbruch bei Stratfor überhaupt erst angeregt, so Hammond. (un)