Konzernumbau soll Hitachi wieder auf Gewinnkurs bringen

Der japanische Mischkonzern unterzieht sich einer tiefgreifenden Umstrukturierung und gliedert die Sparten für Heimelektronik und Kraftfahrzeugtechnik in eigene Unternehmen aus.

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Der japanische Mischkonzern Hitachi spaltet die Geschäftsbereiche Unterhaltungselektronik und Kraftfahrzeugtechnik in eigenständige Tochterunternehmen ab. Die Ausgründungen sind Teil einer umfassenden Restrukturierung, die der unter der Wirtschaftsflaute leidende Konzern am heutigen Montag in Tokio bekannt gab. Die neuen Töchter sollen zum 1. Juli den eigenständigen Betrieb aufnehmen. Neuer Konzernchef wird der 69-jährige Takashi Kawamura, der bisher die Verantwortung für die Sparten Fertigungsanlagenbau und Maxell trug.

Die neuen Konzerntöchter sollen unabhängig von der Mutter besser auf die Herausforderungen der Märkte reagieren können, heißt es in einer umfangreichen Mitteilung des Unternehmens (PDF-Datei). Mit der Neuaufstellung sind weitere Sparmaßnahmen verbunden, die über das im Januar angekündigte Restrukturierungsprogramm hinausgehen. Der Konzern will die Kosten für das kommende Geschäftsjahr insgesamt 500 Milliarden Yen (3,9 Milliarden Euro) senken. Dabei soll vor allem im Personalbereich gespart werden. Wie viele Jobs den Maßnahmen zum Opfer fallen sagte das Unternehmen nicht.

Im Zuger der Ausgründungen werden Produktions- und Entwicklungseinheiten in beiden Sparten zusammengelegt und einzelne Standorte geschlossen. Nach dem Ausstieg aus der Plasma-Fertigung und der Kooperation mit Panasonic (vormals Matsushita) sowie Stellenabbau soll die Unterhaltungselektroniksparte ein ein Unternehmen mit 750 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 160 Milliarden Yen (1,25 Milliarden Euro) werden. Die neue Tochter soll Flachbildfernseher und LCD-Projektoren herstellen sowie bei Mobiltelefonen und optischen Laufwerken mit Partnern kooperieren.

Hitachi leidet wie andere japanische Elektronikriesen unter der in der Wirtschaftskrise nachlassenden Nachfrage. Das Unternehmen hatte im Februar vor einem möglichen Rekordverlust von 700 Milliarden Yen (5,5 Milliarden Euro) für das am 31. März endende Geschäftsjahr gewarnt. Für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres hatte Hitachi einen Verlust von 371 Milliarden Yen (2,9 Milliarden Euro) bei 2,26 Billionen Yen (17,7 Milliarden Euro) Umsatz gemeldet. (vbr)