Die Macht der Gewohnheit

Wenn Microsoft daran scheitert, den Kunden eine neue Oberfläche wie die von Windows 8 aufzuzwingen, dann gilt das erst recht für ein kleines Unternehmen. Änderungen der Benutzerführung müssen stets langsam und peu à peu erfolgen.

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  • Tam Hanna
  • Tam Hanna

Windows 8 ist an vielen Entwicklern ohne allzu großen Aufwand vorbeigezogen: Wer seine Entwicklungsumgebung einmal fertig eingerichtet hat, steht Updates im Allgemeinen kritisch gegenüber. Der Gutteil der Entwickler nutzt nach wie vor Windows 7 (oder arbeitet sowieso unter Unix). Auf Endkundenseite sieht die Lage anders aus. Wer im Laden heute ein Notebook kauft, bekommt in so gut wie allen Fällen Windows 8 vorinstalliert. Das wirkt sich insbesondere auf technisch weniger begabte Nutzer aus.

In meinem Dunstkreis findet sich eine Vielzahl von Personen, die im Bereich der Systemtechnik weniger firm sind. Dort wirkte sich Windows 8 verheerend aus: Die neu angeschafften Geräte wurden vielfach sofort abgeschrieben, da die Bedienung des neuen Systems als ungewohnt und/oder unakzeptabel empfunden wurde. Besonders prekär ist, dass österreichische Computermärkte ihren Kunden oft jegliche Unterstützung in Sachen Umgang mit Windows 8 verweigern.

Es ist nicht ohne Grund, dass Windows XP und Office 2003 nach wie vor extreme Verbreitung genießen. Die Umstellungen der GUI in den neuen Systemen sind gravierend, das Fehlen eines Kompatibilitätsmodus erschwert Nutzern das Leben unnötig.

Für Anbieter von Smartphone-Applikationen wartet hier eine überaus wichtige Lektion: Wenn Microsoft daran scheitert, den Kunden eine neue Oberfläche aufzuzwingen, dann gilt das erst recht für ein kleines Unternehmen. Änderungen der Benutzerführung müssen stets langsam und peu à peu erfolgen, um die Klienten nicht unnötig zu verärgern. ()