Geplante CO2-Pipeline und CO2-Endlagerstätten

Prospektion zeigt Parallelen zur Suche nach einem atomaren Endlager

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Eurosolar hat jetzt eine Karte veröffentlicht, die die derzeitigen Planungen für die CO2-Pipelines aus dem Ruhrgebiet nach Nordfriesland und das CCS-Lager bei Ketzin (ein Forschungs- und Pilotprojekt) verzeichnet. Die in der Karte eingezeichneten Planungen beruhen auf Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und des Informationszentrums Klima. Danach soll die CO2-Pipeline vom RWE-Braunkohlekraftwerk Hürth bei Köln durch Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bis nach Nordfriesland oder nach Ostholstein verlaufen. Vattenfall betreibt erst sein Pilotprojekt bei Ketzin/Potsdam. Eurosolar Präsident Scheer kritisierte die CCS Pläne mit den Worten, die Bundesrepublik Deutschland dürfe kein Abenteuerspielplatz von RWE und Vattenfall sein.

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Bild: Eurosolar (Bild: http://www.eurosolar.de/de/index.php?option=com_wrapper&Itemid=289)

Auffällig ist, dass die kommerziellen, großen Speicher in einer peripheren Region entstehen sollen. Ähnlich wie bei der Suche nach Standorten für atomare Endlager im damaligen Zonenrandgebiet bei Gorleben, Asse und Wackersdorf. Das läßt vermuten, dass auch die Motive dafür die gleichen sind: Die mit der neuen Technik verbundenen (möglicherweise unlösbaren) Probleme und Risiken sollen möglich weit aus dem Blickfeld dichtbesiedelter Regionen weggeschoben werden, da man nicht sicher ist, ob die Vorhaben doch möglicherweise gefährlich enden können und CO2 freigesetzt wird. In diesem Fall erweisen sich die Betroffenen Regionen zumindest als geschäftstüchtig und forderten schon mal eine zusätzliche Speicherabgabe als Risikoprämie, TP-berichtete.