Nach Kritik an Homo-Ehe: Mozilla-CEO tritt zurück

Noch nicht einmal zwei Wochen war Brendan Eich als neuer CEO von Mozilla im Amt, da tritt er von seinem Posten zurück. Die Kritik an seiner Unterstützung von Gegnern der Homo-Ehe war offenbar doch zu viel geworden.

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Brendan Eich

(Bild: Mozilla)

Brendan Eich, der Chef des Firefox-Entwicklers Mozilla, tritt nach der massiven Kritik an seiner Position zu gleichgeschlechtlichen Ehen von seinem Posten zurück. Das teilte Mozilla am Donnerstag mit und entschuldigte sich dafür, dass man nicht schnell genug reagiert habe. Die Organisation sei stolz darauf, dass an sie andere Maßstäben angelegt würden, denen man in der vergangenen Woche aber nicht gerecht geworden sei. Mozilla setze sich für die Gleichheit aller ein und das spiegele sich auch in der inneren Struktur wider. Bei der Debatte um Eich habe man sich aber nicht genügend von der eigenen Community leiten lassen.

Eich, der unter anderem bei der Entwicklung von JavaScript mitarbeitete, war erst vor knapp anderthalb Wochen zum neuen CEO von Mozilla berufen worden. Danach wurde Kritik an seiner Person laut, weil wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückte, dass er 2008 Befürworter der "Proposition 8", eines Gesetzentwurfs gegen gleichgeschlechtliche Ehen in Kalifornien, mit 1000 US-Dollar unterstützt hatte. Mehrere Mozilla-Mitarbeiter appellierten daraufhin öffentlich an ihren Chef, zurückzutreten. Außerdem kündigte der Software-Entwickler Rarebit an, Mozilla zu boykottieren und die Dating-Website OKCupid rief ihre Kunden auf, andere Browser zu nutzen. Nachdem sich Eich zuerst noch gegen einen Rücktritt gewehrt hatte, ist der Druck nun offenbar doch zu groß geworden.

Auch wenn die vergangene Woche schmerzhaft gewesen sei, zeige sie doch genau, warum wir das Internet benötigten, schreibt Mozilla noch. Gerade im Internet könnten wir doch solch intensive Diskussionen frei führen, um die Welt besser zu machen. Eine Regelung der Nachfolge für Eich gibt es derweil offenbar noch nicht. (mho)