Weitere UFO-Akten freigegeben

CIA hatte fliegende Untertassen im Schrank

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Bereits im Sommer 2013 hatten die US-Behörden etliche Akten zur legendären Geheimbasis Area 51 in New Mexico freigegeben. Über diesem abgelegenen militärischen Sperrgebiet hatten Militär und Geheimdienste in Zusammenarbeit mit Rüstungskonzernen neue Flugzeugtypen getestet. Unbeabsichtigte Sichtungen durch Zivilpersonen lösten zu Beginn des Kalten Kriegs das UFO-Phänomen aus. So vermochte etwa ein Schäfer die Überreste einer Ballonsonde, die bei Rosswell abgestürzt war, nicht irdisch einzuordnen. Entdeckte Ballonsonden wie die des Geheimprogamms MOGUL wurden auch in den Folgejahren als "Wetterballons" oder eben als UFOs legendiert.

Seit Jahrzehnten ist es kein Geheimnis, dass ein Großteil der UFO-Sichtungen der 1950er Jahre auf die Erprobung des Spionageflugzeugs Lockheed U2 zurückgeht. Der von der CIA beauftragte Höhenaufklärer zum Überflug über die Sowjetunion unterlag einer höheren Geheimhaltung als das Manhattan Project. Die ersten Exemplare waren silbern und reflektierten das Sonnenlicht, sodass ungebetene Beobachter gleißend helle "Feuerbälle" sahen, die mit hoher Geschwindigkeit Flugmanöver ausführten. Von Menschen gebaute Flugzeuge, die in einer Höhe von ca. 20 Kilometern flogen, waren damals nicht bekannt, so dass auf eine außerirdische Herkunft gefolgert wurde. Spätere Exemplare der U2 erhielten einen dunklen Tarnanstrich.

Da die CIA an der absoluten Geheimhaltung festhielt, standen auch Fluglotsen und Teile der Air Force vor einem Rätsel. CIA-Chef Walter Bedell Smith forderte sogar von der Air Force eine möglichst objektive Untersuchung von UFO-Phänomenen. Sein Vorgänger, Roscoe Hillenkoetter, sicherte sich den wohl besten Überblick über UFO-Sichtungen: Der Ex-CIA-Chef fungierte als führendes Mitglied des National Investigations Committee On Aerial Phenomena (NICAP). In den USA hat der UFO-Kult religiöse Ausmaße angenommen und wurde von Sekten aufgegriffen. In den 1980er Jahren glaubte über die Hälfte der US-Bevölkerung inklusive Präsident Reagan an UFOs, was wiederum auch die CIA beschäftigte.

Diese Woche hat die CIA nunmehr auch einen 327 starken internen Bericht über die ersten zwanzig Jahre des U2-Programms freigegeben, der bislang nur in einer deutlich zensierteren Form vorlag. Noch immer sind Teile des vier Jahrzehnte alten Dokuments geschwärzt, etwa einige Einsätze sowie die Entwicklung des Projekts Lockheed A.12 OXCART, dem Vorläufer des inzwischen außer Dienst gestellten Spionageflugzeugs Lockheed SR.71 BLACK BIRD. Die U2 blieb trotz des technischen Fortschritts von Spionagesatelliten bis heute im Einsatz, wurde jedoch vielfach von Drohnen abgelöst. Die U2-Flotte soll in den kommenden Jahren außer Dienst gestellt werden.

UPDATE: Siehe auch den Kommentar zur CIA-Meldung von Grenzwissenschaften aktuell.