Endgültiges Aus für Krebstest-Patente

Myriad Genetics wird andere Biotech-Firmen nicht mehr wegen der Verletzung seiner Gentestpatente verklagen.

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Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

Myriad Genetics wird andere Biotech-Firmen nicht mehr wegen der Verletzung seiner Gentestpatente verklagen.

Das US-Gentechnikunternehmen strebt einem Sprecher zufolge an, laufende Prozesse durch Vergleiche beizulegen. Die Entscheidung folgt auf das Urteil eines Berufungsgerichts, das Ende 2014 Myriad Patentansprüche entzogen hat.

Das Unternehmen besaß lange ein lukratives Monopol für Gentests, die Hinweise auf das Risiko für bestimmte Brust- und Eierstocktumore liefern. Darüber hinaus deckten die Patente auch die getesteten Gene selbst ab – also BRCA1 und BRCA2 samt Mutationen.

Ein Test kostete 4000 Dollar. Betroffene in den USA hatten keine Möglichkeit, die Ergebnisse mit Tests von günstigeren Anbietern zu überprüfen oder gleich diese zu nutzen. Dieses Monopol verlor Myriad im Juni 2013, als das Oberste Gericht der USA in einem wegweisenden Urteil Patente auf natürliche menschliche Gensequenzen verbot.

Nach dieser Entscheidung kamen schnell Konkurrenztests auf den Markt, die teilweise nur noch die Hälfte kosteten. Zudem wollten die Centers for Medicare & Medicaid Services, die die wichtigsten gesetzlichen Versicherungen verwalten, die Erstattungen für die Gentests auf bis zu 2200 Dollar senken.

Myriad versuchte noch, die neuen Anbieter wegen Verletzung seiner verbliebenen Ansprüche zur Testmethode zu verklagen. Das ist mit dem aktuellen Urteil endgültig gescheitert. (vsz)