Industrie 4.0: Gemeinschaftsprojekt für mehr Sicherheit

Ein bislang nur unzureichend beackertes Problemfeld der kommenden Generation von Industrieanlagen ist die Sicherheit. Mit dem auf der SPS IPC Drives in Nürnberg vorgestellten Projekt IUNO verspricht ein Industriekonsortium Abhilfe.

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Industrie 4.0
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Von
  • André von Raison

Dass Industrie 4.0 mit ihrer vernetzten, IT-gestützten Produktion nicht konfliktfrei ist, zeigen die kürzlich aufgeflammten Diskussionen um die Einflüsse auf die Arbeitswelt. Weiteres Risikopotenzial eröffnet der Aspekt Sicherheit: Die bislang eingesetzten Mechanismen reichen nicht aus, um die Industrie-4.0-Produktionssysteme ausreichend vor Cyberattacken und Spionage zu schützen. Allerdings waren sich die Teilnehmer eine Podiumsdiskussion auf der SPS IPC Drives in Nürnberg einig, dass kein produzierendes Unternehmen, dass wettbewerbsfähig bleiben möchte, in Zukunft darum herumkomme, seine Produktionssysteme zu vernetzen.

Unter diesem Logo arbeiten bislang 21 Partner an mehr Sicherheit für Industrie-4.0-Anlagen.

Aus diesem Grund haben sich 21 Partner aus der Industrie – vornehmlich Mitglieder des VDMA – und Forschung zum sogenannten Nationalen Referenzprojekt IUNO zusammengetan und sich in Nürnberg erstmals öffentlich präsentiert. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der neuen Hightech-Strategie mit bis zu 20 Millionen Euro geförderten Projekts sollen bis bis 2018 praxistaugliche Konzepte und Lösungen für IT-Sicherheit in der Industrie 4.0 entstehen, Diese möchte man dann der mittelständischen produzierenden Industrie als Werkzeugkasten zur Verfügung stellen.

Zu diesem Themenkomplex hatte die Deutsche Telekom beim Allensbacher Institut für Demoskopie eine Studie in Auftrag gegeben, und deren Ergebnisse letzte Woche veröffentlicht. Dieser Cyber Security Report stellt fest, dass die deutsche Industrie den wirksamen Schutz vor Cyber-Angriffen als größte Herausforderung bei der Umsetzung von „Industrie 4.0“ sieht. So sei mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen nach eigener Aussage mehrmals pro Woche oder täglich von Cyberkriminellen angegriffen worden, neun von zehn Unternehmen gar bereits Opfer von IT-Angriffen gewesen.

Genau hier will IUNO mit seinen Partnern aus den unterschiedlichsten Industriebereichen ansetzen. Das Juli 2015 begonnene Projekt betrachtet dabei viele Szenarien entlang unterschiedlicher, aber jeweils vollständiger Wertschöpfungsketten – aus der Möbelindustrie, der Automobilwirtschaft, den Werkzeugmaschinenherstellern – und lässt die gewonnenen Ergebnisse in den versprochenen Werkzeugkasten einfließen. (avr)