Rückruf für 15.000 Renault-Diesel in Frankreich

Im Verfahren um Abgasnormen will der französische Autobauer Renault 15.000 Fahrzeuge zurückrufen. Die Fahrzeuge sollten neu eingestellt werden, sagte Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal am Dienstag dem französischen Sender RTL

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Rückruf für 15.000 Renault-Diesel in Frankreich
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Von
  • Florian Pillau

Das französische Umweltministerium lässt Renault einige Diesel-Fahrzeuge zu einer "Neueinstellung" zurückrufen.

(Bild: h/A Archiv)

Im Verfahren um Abgasnormen will Renault 15.000 Fahrzeuge zurückrufen. Die Fahrzeuge sollten neu eingestellt werden, sagte Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal heute dem französischen Sender RTL. „Die Tests waren nicht ausreichend, das muss unter realen Fahrbedingungen gemacht werden“, sagte Royal, welche die Kooperation von Renault betonte.

Das Unternehmen hat für die kommenden Wochen einen Plan zur Reduzierung der Abgase seiner Diesel-Fahrzeuge unter echten Fahrbedingungen angekündigt. Bei einer Stichprobe in Frankreich hatten Diesel-Modelle die Normen für die Verbrauchsmessgröße CO2 und den Schadstoff Stickoxid überschritten.

„Unter den Testbedingungen des Genehmigungsverfahrens erfüllen unsere Fahrzeuge die Abgasnormen“, hatte Verkaufschef Thierry Koskas am Montag gleichzeitig betont. Bei den Emissionen im realen Straßenverkehr gebe es aber Unterschiede zu den im Testverfahren gemessenen Werten.

Nachdem Volkswagen den Einsatz eines Defeat Device in einigen ihrer Dieselmotorenbaumuster zugegeben hat, ließ die französische Regierung eine Untersuchungskommission einberufen. Die unabhängige Technikkommission – nach der Umweltministerin „Commission Royal“ genannt – soll sicherstellen, dass die französischen Automobilhersteller ihre Fahrzeuge nicht mit vergleichbarer Software ausgestattet haben.

(mit Material der dpa)

[Update 19. Januar 2016 11:55 Uhr]

Frankreich hatte nach dem Bekanntwerden des VW-Abgas-Skandals die Untersuchung von 100 Fahrzeugen verschiedener Marken angeordnet. Die Prüfungen dauern derzeit noch an. Royal wies darauf hin, dass Autos einiger Marken die zulässigen Werte überschritten hätten. Weitere Hersteller neben Renault nannte sie nicht. Nach einem Bericht von Les Echos soll auch Opel betroffen sein. Die Verantwortlichen dieser Unternehmen wollten sich mit der von ihr eingesetzten Kommission auseinandersetzen, sagte Royal: „Es ist wichtig, dass die Luftverschmutzung beendet wird.“ Entsprechend müssten Fahrzeug-Konstrukteure Vorgaben für die Motoren umsetzen. (fpi)