Chinas erster Überwachungsroboter

Das Überwachungsnetz, das China überzieht, wird immer dichter

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China hat seine Städte nicht nur mit Millionen Überwachungskameras überzogen, um möglichst jeden Winkel kontrollieren zu können, aber auch mitunter in der Lage zu sein, Menschen in der Stadt oder im Land zu verfolgen. Die Stadtverwaltung von Peking meldete Ende des letzten Jahres, dass nun jeder Winkel der 21 Millionen Stadt von Kameras beobachtet werde. Bis 2020 sollen alle wichtigen öffentlichen Räume mit Überwachungskameras ausgestattet sein. Auch anderweitig werden massenhaft Daten zur Überwachung und Kontrolle gesammelt.

So wurde 2011 mit einem Programm zur Verwaltung gestartet, bei dem das Land und vor allem die Städte in Zellen eines Rasters aufgeteilt und kodiert werden. In jedem dieser Zellen erhält jeder feste Bau oder Gegenstand von einem Haus bis zu einer Parkbank oder einem Gully einen 14-.Bit-Code und wird in die Datenbank eingespeist. Die Haushalte werden aufgelistet. In Guangzhou etwa ist ein Angestellter der Blockwart einer solchen Zelle aus jeweils 200 Haushalten. Er soll möglichst viele Informationen über die Bewohner sammeln, also wo sie arbeiten, wie viel Miete sie zahlen, wie sie sich regelmäßig verhalten. Die Daten werden mit denen aus Videokameras und Internetüberwachung zusammengeführt.

Die Firma DeepGlint aus Peking bietet ein System mit 3D-Sicht und KI an, mit dem sich gleichzeitig mehr als 40 Menschen überwachen und mit Haomu Behavior Analysis System (HBAS) auf verdächtiges Verhalten prüfen lassen. Banken in Peking sollen das System bereits eingesetzt haben, überlegt wird, den jetzt mit 50.000 Überwachungskameras ausgeleuchteten Flughafen oder den Bereich um den Tiananmen-Platz mit dem System auszustatten. Bofei He, CEO von DeepGlint, sagt, Haomu sei ähnlich wie Kinect von Microsoft: "Es kann die Handlungen von Menschen lesen und verstehen wie jedes Bewegungs-Computerspielsystem."

Jetzt gibt es eine neue Errungenschaft. Auf der Chongqing Hi-Tech Fair wurde im April Chinas erster Überwachungs- und Sicherheitsroboter vorgestellt (Video). Entwickelt von der Nationalen Universität für Verteidigungstechnologie soll AnBot eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Terrorismus und Aufstände führen.

Der 78kg schwere und 1,49m hohe Roboter kann sich autonom auf seinen Rädern mit einer Geschwindigkeit bis zu 18 km/h bewegen und Videobilder durch KI analysieren. Seine normale Patrouillengeschwindigkeit soll 1 km/h betragen, damit kann er 8 Stunden umherfahren, bis er sich wieder aufladen muss und autonom zur nächsten Aufladestation fährt. Bei Sicherheitsbedrohungen in seiner Umgebung kann das Bedienpersonal ferngesteuert die Elektroschockwaffe des Roboters einsetzen, Menschen können um Hilfe rufen oder einen SOS-Knopf drücken, um die Polizei auf ein Problem aufmerksam zu machen. Der Roboter kann auch mit Sensoren und Messgeräten zur Umweltkontrolle ausgerüstet werden.

Die Universität berichtet, die Roboter könnten durch die Verbindung mit dem Tianhe-Supercomputer ein "riesiges Cloud-Servicezentrum" herstellen, um "Analysen für Frühwarnungsfunktionen und Big-Data-Dienste für die öffentliche Sicherheit und den Bau einer Smart City" zur Verfügung zu stellen.

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