Klimawandel: Donald Trump gegen Hillary Clinton

Die US-Präsidentschaftswahlen im November 2016 bieten jetzt eine klare Alternative in der Klima- und Energiepolitik

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Für den Republikaner Trump ist der Klimawandel ein "großer Schwindel" - für die Demokratin Clinton eine "große Gefahr". Die beiden Kandidaten und das Programm ihrer Parteien stehen für konträre Positionen.

Donald Trump will das Pariser Klima-Abkommen, das von 195 Regierungen beschlossen wurde, rückgängig machen. Schon dahinter steckt amerikanischer Größenwahn. Alle Welt soll sich wieder einmal nach den USA richten. "America first" propagiert der geschichtsvergessene und egozentrische Trump.

Außerdem sollen die US-Kohleindustrie und die US-Ölwirtschaft weiter wachsen auf Kosten des Weltklimas. Geschlossene Kohlekraftwerke sollen wieder geöffnet werden und Fracking soll weiter gefördert werden.

Präsident Obama hatte den Clean Power Plan beschlossen, wonach die US-Kohlekraftwerke sauberer werden sollen. Doch Donald Trump will diesen Plan rückgängig machen, Hillary Clinton aber will ihn realisieren. Sie will auch nach dem marktwirtschaftlichen Verursacherprinzip einen CO2-Preis einführen, er lehnt dies ab.

Clinton will die erneuerbaren Energien ausbauen, darüber macht er sich lustig. Bis 2050 will sie den CO2-Austoß um 80% reduzieren - ähnlich wie die deutsche Bundesregierung -, doch er hält davon gar nichts. Weil Clintons Widersacher Bernie Sanders beim Kandidatenwettstreit stark ökologisch argumentierte, wurde Clintons Programm während der Nominierungsphase nochmal zusätzlich umweltfreundlicher und klimafreundlicher.

Clinton ist ordnungspolitisch eher ökosozial orientiert, Trump hingegen marktradikal. Doch der Markt ist ökologisch und sozial blind. Die Alternative in der Wahlkabine heißt also: ökosozial oder marktradikal? Mr. Trump: Nichts gelernt von der Finanz- und Wirtschaftskrise nach 2008?

Die von Präsident Obama gestoppte Teersand-Pipeline Keystone will Trump fertigbauen, Clinton will das nicht. Ähnlich wie im Parteiprogramm der deutschen AfD bestreiten die US-Republikaner grundsätzlich den Klimawandel und genauso wie die AfD interessieren sich die Republikaner überhaupt nicht für wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema. Beide Parteien argumentieren ausschließlich ideologisch und wissenschaftsblind.

Sie wollen mit der alten Energiepolitik einfach fortfahren. Die Energiezukunft soll auf Kohle, Öl, Fracking-Gas und AKW basieren.

Der renommierte deutsche Klimaforscher Mojib Latif weist darauf hin, dass wir bei einem weltweiten "Weiter so" in der Energiepolitik wie es US-Republikaner und die deutsche AfD propagieren bis zum Ende des Jahrhunderts dann mit einer Klimaerwärmung bis zu elf Grad rechnen müssen.

Die US-Wähler können im November 2016 eine zentral wichtige Entscheidung in der Überlebensfrage der Menschheit treffen - und die deutschen Wähler bei den kommenden Wahlen auch.

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