Aleppo: Russland bereit für wöchentliche 48-stündige Feuerpause

Bild: Mil.ru

Laut Verteidigungsministerium in Moskau unterstützt man ein Pilotprojekt in der nächste Woche

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Das russische Verteidigungsministerium zeigte sich heute nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass dazu bereit, den Vorschlag einer wöchentlichen 48-stündigen Feuerpause in Aleppo zu unterstützten. Die UN drängte seit einiger Zeit auf eine solche Pause, da man die 3-stündige tägliche Waffenruhe, die Russland vorgeschlagen hatte, für nicht ausreichend hielt, um eine Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen (siehe Aleppo: Die Inszenierung von al-Qaida).

Zuletzt hatte sich der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, für eine wöchentliche 2-Tages-Waffenruhe eingesetzt. Er erhofft sich, dass damit die Gespräche in Genf wieder aufgenommen werden. Die Vertretung der Opposition, zusammengestellt im saudischen Riad, mit engsten Verbindungen zur al-Qaida, al-Qaida-nahen Salafisten (Ahrar al-Sham) und anderen Dschihadisten (z.B. Jaish al-Islam, Nour al-Din al-Zenki, die auch von den USA unterstützt werden), hatte sich vor Wochen schon als Voraussetzung für eine Weiterführung der Gespräche ausbedungen, dass die Angriffe der syrischen Truppen und der russischen Luftwaffe gestoppt werden.

Russlands Vertreter befürchteten, dass eine längere Waffenpause in Aleppo von den Allianzen, die von der dschihadistischen al-Qaida-Miliz al-Nusra-Front dominiert werden, dazu ausgenützt werde, sich mit weiteren Waffen zu versorgen und sich für weitere Kriegshandlungen vorzubereiten (etwa in dem sie ungestört Sprengladungen anbringen können).

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow gab auch deutlich eine Vorsicht zu erkennen. Betont wurde die Bereitschaft zur Unterstützung des UN-Vorschlags. Russland werde sich auf einen Versuch einlassen. Eine erste 48-stündige "humanitäre Pause", die für nächste Woche anberaumt ist, bezeichnete er als Pilotprojekt. Die Lieferungen von Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung sowie der Wiederaufbau notwendiger Systeme (die UN drängt auf die Reparatur von Wasserleitungen und der Stromnetze) sollen unterstützt werden.

Details, so berichtet Reuters würden noch verhandelt. Konaschenkow fordert Sicherheitsgarantien der amerikanischen Partner, die "moderate Opposition und andere Einheiten" betreffend, die gegen die syrische Armee kämpfen.

Dazu kündigte er an, dass das russische Verteidigungsministerium dazu bereit sei, zusätzliche Anstrengungen zu leisten, um die Mechanismen der Kontrollen effizient zu gestalten und die Sicherheit der UN-Konvoys, die von der Türkei aus nach Aleppo fahren, zu gewährleisten.