Fall Mollath: Wie geht es weiter?

Podiumsdiskussion mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Gerhard Strate, Henning Ernst Müller und Gustl Mollath

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Aufgrund zweifelhafter Anklagen wurde Gustl Mollath sieben Jahre weggesperrt. Er wurde von Staatsanwälten und Psychiatern, Politikern und Medien verurteilt.

Doch er schwieg nicht, er blieb unbequem, es wurde deutlich: Die Missstände in Justiz und Psychiatrie sind groß und gehen über den Fall Mollath hinaus. Es geht dabei auch um Schwarzgeldverschiebungen, Kapitalflucht und Geldwäsche, aber vor allem um die Frage: Kann es wirklich jedem passieren, vor allem wenn er unbequem ist, plötzlich weggesperrt zu werden?

Auf der Grundlage des kürzlich im Westendverlag erschienenen Buches "Staatsversagen auf höchster Ebene. Was sich nach dem Fall Mollath ändern muss" geht die vom Literaturhaus München, dem Westendverlag und Telepolis organisierte Veranstaltung den Fragen nach: War es Verantwortungslosigkeit, Inkompetenz, eine Verkettung unglücklicher Umstände, eine Verschwörung oder ein Systemfehler?

Warum wurde der Fall Mollath überhaupt zu einem Justiz- und Psychiatrieskandal? Wie ist das Agieren der Verantwortungsträger aus der Politik zu erklären und zu bewerten? Es wird auch darüber diskutiert werden, ob der Fall Mollath durch Schwachstellen "im System" erzeugt wurde oder ob die Zwangspsychiatrisierung durch das Handeln und Agieren einzelner und mit dem Fall betrauter Funktionsträger in die Wege geleitet wurde, die, im besten Fall: Fehler gemacht haben. Oder wurde Gustl Mollath deshalb weggesperrt, weil sich systemische Schwächen und individuelles Fehlverhalten - aus welchen Gründen auch immer - verbunden haben?

Aber die Podiumsdiskussion soll auch über den Einzelfall Mollath hinausdenken, Ansätze und Anstöße liefern und diskutieren, anhand derer die im Fall Mollath sichtbar gewordenen Schwächen in Justiz, Psychiatrie und Politik angegangen werden können.

Es diskutieren Gustl Mollath, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin der Justiz, Gerhard Strate, Verteidiger von Gustl Mollath, und Henning Ernst Müller, Strafrechtsprofessor an der Universität Regensburg. Moderiert wird die Diskussion von Florian Rötzer, Chefredakteur von Telepolis.

Zur Veranstaltung und zum Buch hat Telepolis eine gekürzte Version des Beitrags Der Fall Mollath, ein Fall für die Rechtswissenschaft? des Strafrechtsprofessors Henning Ernst Müller veröffentlicht. Auch von Sascha Pommrenke ist aus dem Buch das Kapitel Der Fall Mollath - Wer stört, wird zerstört in einer gekürzten Version erschienen. Er ist zusammen mit Link auf /tp/autor/marcusklckner/default.html Marcus Klöckner Herausgeber des Mollath-Buches.

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