USA nutzen Ukraine-Konflikt zur Verstärkung der Truppenpräsenz

Die Ukraine will die Grenze zu Russland abschließen, angeblich kontrollieren Separatisten die Grenzübergänge in Donezk und Lugansk

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Die US-Regierung setzt nicht nur im Zuge des Ukraine-Konflikts die EU-Staaten unter Druck, mehr Geld für die Rüstung auszugeben und sich stärker militärisch zu engagieren, sondern setzt auch die Strategie fort, die osteuropäischen Länder auf ihre Seite zu ziehen und Russland als militärischen Gegner aufzubauen. So wurden nach drei B52-Bombern weitere 2 B2-Stealth-Bomber, die ebenfalls mit Atomwaffen bestückt werden können, nach Osteuropa verlegt. Zudem bilden US-Soldaten bereits Spezialkräfte von osteuropäischen und baltischen Staaten aus.

Gerade finden Militärübungen im Schwarzen Meer und in der Ostsee unter der Leitung von EUCOM statt, darunter mit BALTOPS 2014 das größte multinationale Marinemanöver statt, an dem auch die Bundeswehr teilnimmt. Als Reaktion auf die deutliche militärische Symbolik lässt auch der russische Präsident Putin in der Ostsee gleichzeitig Militärübungen stattfinden. Eigentlich hätte Russland an BALTOPS 2014 und Saber Strike teilnehmen sollen, sei aber aufgrund der Ukraine-Krise ausgeladen worden. Am 10. Juni habe das russische Militär beschlossen, Verbände der Luftwaffe und der Marine nach Kaliningrad zu verlegen, deren Zahl etwa der der Nato-Kräfte entspricht.

Nun räumte ein Sprecher von EUCOM gegenüber Reuters ein, dass an den Übungen im baltischen Raum auch mehrere Hunderten Soldaten von Spezialeinheiten teilnehmen. Langfristig sollen 100 Elitesoldaten permanent in den Nato-Staaten an Russlands Grenzen stationiert sein. Seit Beginn der Krise habe das Special Operations Command Europe (SOCEUR) der EUCOM den Umfang der Militärübungen in der Region ausgebaut. Geübt worden seien Stadtkämpfe, Angriffe mit Booten oder Luftangriffe. Das Pentagon will osteuropäische Einheiten aufbauen, so dass sie mit Spezialeinheiten wie den SEALS, Delta Force oder dem britischen SAS kämpfen können. Bislang haben an Übungen mit Spezialeinheiten angeblich noch keine Soldaten aus der Ukraine teilgenommen und sollen auch keine US-Soldaten in der Ukraine eingesetzt worden sein.

Im Zuge der "Antiterroroperation" sind bislang mindestens 210 Menschen ums Leben gekommen, sagte der ukrainische Gesundheitsminister Oleh Musiy. Zumindest wurden so viele Leichen in die Leichenschauhäuser der Ostukraine gebracht. Allein am Dienstag seien 50 Tote zu den Leichenschauhäusern in Luhanask und Donezk gebracht worden. Insgesamt sind 14 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren getötet worden.

35 Millionen Euro seien bei den Präsidentschaftswahlen gespart worden, weil keine Stichwahl erforderlich war. Das ukrainische Kabinett hat beschlossen, das Geld in die Armee und die Nationalgarde zu stecken. Der Innenminister kündigte im Poroschenko-Sender Kanal 5 an, dass nicht nur alle Übergänge an der Grenze zu Russland geschlossen werden, sondern dass die gesamte Grenze abgeriegelt werden soll. Man suche noch nach den geeigneten Mitteln, auch über eine Verminung der Grenze wird noch nachgedacht. Die Ukraine beschwert sich, dass trotz der Schließung der ukrainischen Grenzposten in Donezk und Lugansk Russland weiter einige Grenzposten offenhalte. Russland wird vorgeworfen, Kämpfer ins Land einzuschleusen, was Moskau jedoch bestreitet.

Angeblich haben Separatisten in der Region Donezk bei Dmitrowka einen weiteren Grenzabschnitt unter ihre Kontrolle gebracht. Die "Volksrepublik Lugansk" erklärte, die Grenze sei weitgehend in ihrer Hand. Die Separatisten sollen auch die acht Grenzposten, die die ukrainische Regierung geschlossen hatte, kontrollieren.

ukraine.htm