NATO klagt über "unangemeldete" russische Flugzeuge

Bislang keine Luftraumverletzungen

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Die NATO wirft Russland eine "Gefährdung der zivilen Luftfahrt in Europa" vor. Grund dafür sei, dass in den letzten beiden Tagen russische Militärmaschinen unangemeldet von der Arktis bis in den Atlantikraum vor Portugal fliegen und teilweise nicht auf Funksprüche reagieren würden.

Allerdings muss das Militärbündnis einräumen, dass es bislang keine Luftraumverletzungen gab, wie einige Medien berichteten. Trotzdem habe man NATO-Maschinen aufsteigen lassen, um die russischen Militärflugzeuge zu "begleiten" - das sei das normale Vorgehen, wenn sich unangemeldete Flüge dem Luftraum von NATO-Mitgliedsländern näherten.

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2014 sei das über hundert Mal passiert, was - verglichen mit dem Durchschnitt der letzten Jahre - eine "ungewöhnlich" hohe Zahl solcher Starts sei. Alleine in den letzten beiden Tagen gab es vier Vorfälle. In einem davon habe man acht russische Flugzeuge über der Nordsee vor Norwegen begleitet, von denen sechs bald nach Russland abgedreht und zwei zum Atlantik weitergeflogen seien.

Bundeswehr-Eurofighter beim Start. Foto: Krasimir Grozev. Lizenz: CC BY-SA 3.0.

Unter den eingesetzten NATO-Kampfjets befanden sich auch deutsche Eurofighter, die am Nachmittag des 28. Oktober im internationalen Luftraum über der nördlichen Ostsee zum Einsatz kamen. Sie sollten zusammen mit dänischen, finnischen und schwedischen Flugzeugen sieben russische Maschinen begleiten. Deren Flüge hatte Russland vorher angemeldet. Die Begleitung erfolgte angeblich deshalb, weil die russischen Piloten nicht auf Funksprüche reagierten.

Westliche Medien vermuten unter Berufung auf nicht näher genannte "Experten", dass Moskau mit überraschenden Starts herausfinden will, wie schnell die NATO reagiert. Ein weiterer Grund dafür könnte sein, dass das Militärbündnis im Zuge der Ukrainekrise seine von unangemeldeten Näherungen unabhängigen Starts verfünffachte. In russischen Medien ist bislang noch nichts von den NATO-Vorwürfen zu lesen. Dort berichtet man stattdessen über eine Intensivierung der militärischen Zusammenarbeit mit Weißrussland, mit der man "neuen Bedrohungen" begegnen will.

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