Vom Ersten Weltkrieg über den "Kampf gegen Versailles" bis 1933

Russlandbilder in Deutschland, russische Realitäten und deutsche Russlandpolitik -Teil 2

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Schlafwandelnd sind die Eliten der großen Mächte in Europa in die "Urkatastophe" der Jahre 1914- 1918 nicht hinein geraten. Das erste moderne Menschenschlachthaus war kein Naturereignis. Es gingen ihm geopolitische, auf Gewalt setzende staatliche Pläne voraus, Entwürfe wirtschaftlicher Expansion, militärstrategische Kalkulationen und ideologische Vorbereitungen - ein "Volkskrieg" war nun zu führen, die Masse der Bevölkerung sollte ihre "vaterländische Pflicht" tun.

An kriegerische Auseinandersetzungen war die Welt in den Jahren vor 1914 gewöhnt. Diese waren jedoch begrenzt, der Erste Weltkrieg aber gab der Austragung solcher Konflikte um Raum und Herrschaft völlig neue Dimensionen. Der entscheidende Schritt zu dieser "Enthegung" war die Kriegserklärung des Deutschen Reiches am 1.August 1914 an Russland; aus dem "Straffeldzug" Österreich-Ungarns gegen Serbien wurde damit eine vier Jahre andauernde, Europa verheerende und darüber hinaus greifende Großaktion, ein weltgeschichtlicher Epochenbruch.

Mit "der Flinte auf dem Buckel" gegen "den Hort der Barbarei"

Politisch wirksame Bilder vom Reich des Zaren in der deutschen wilhelminischen Gesellschaft waren höchst unterschiedlich, und sie hatten ihre schichtspezifischen Ausformungen. In preußischen Adelskreisen galt die russische Monarchie immer noch als möglicher Partner, sie hatte ja historische Hilfestellung gegeben beim Aufstieg der Hohenzollern zur Führungsdynastie im deutschen Territorium und bei den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Der Gründung des preußisch geprägten deutschen Nationalstaates 1871 war Russland nicht in die Quere gekommen. Bismarck als Reichskanzler, durchaus kein unkritischer Betrachter zarischer Verhältnisse, war auf "Rückversicherung" seiner Politik durch die russischen Machtinhaber bedacht.

Aber der "Lotse" war "von Bord gegangen" (oder gedrängt worden), und in den Jahren vor 1914 hatten großbürgerliche Interessen, Industrie und Finanzherren immer mehr Einfluss auf die politische Führung des Deutschen Reiches gewonnen. Sie dachten wirtschaftsimperial. Bürgerlich-nationalistische Organisationen wie der "Alldeutsche Verband" machten die ideologische Begleitmusik dazu. Das Zarenreich kam hier in den deutschen Blick als Terrain für geopolitische und ökonomische Expansion, "halbasiatische Rückständigkeit" wurde als Chance angesehen für eine Ausweitung des deutschen Anteils an weltpolitischer Macht. Feudale Nostalgie hatte in diesem Russlandbild keinen Platz mehr.

Ganz anders eine Sicht gen Osten im damaligen literarisch-philosophischen Milieu in Deutschland - hier erschien "der russische Mensch" als hoffnungsvoll "unverdorben", als noch nicht "zivilisationsgeschädigt". Tolstoi und Dostojewski faszinierten als Poeten einer solchen noch nicht dem Rationalismus verfallenen "Volksseele". Dieses Rußlandbild gab dem eigenen Unbehagen an der Moderne freischwebenden Ausdruck, auf politische Entscheidungen im Deutschen Reich hatte es keinen Einfluss.

Bei dem deutschen Eintritt in den Ersten Weltkrieg nahm, obwohl bis dahin in der Opposition, die sozialdemokratisch ausgerichtete Arbeiterbewegung eine Schlüsselposition ein. Die SPD und die ihr verbundenen Freien Gewerkschaften hatten seit 1871 Massengefolgschaft gewonnen, die Partei hatte mit Abstand den höchsten Bestand an Wählern und Mitgliedern gegenüber allen Konkurrenten. Eine totale Mobilisierung für den "Waffengang" war ohne ihre Zustimmung nicht zuwege zu bringen. Aber sie hatte sich profiliert als Gegnerin des deutschen Obrigkeitsstaates und seines Militärsystems. Noch im Juli 1914 organisierte sie große Kundgebungen, um vor den Gefahren eines "Weltbrandes" zu warnen. Am 4. August 1914 jedoch gab die sozialdemokratische Fraktion im Deutschen Reichstag (noch ohne Abweichler) dem Krieg Kredit - nicht nur finanziellen.

Für die meisten linken Parteien im Ausland kam das überraschend, Unmut gab es auch bei einem Teil der sozialdemokratischen Basis in Deutschland. Es war nicht so, als sei die Gesamtheit der Arbeiterbevölkerung im August 1914 begeistert vom Kriegsausbruch gewesen, das ist legendäre Historiographie. Aber zweckbewusst hatten die deutschen Politikmacher die Kriegserklärung an Russland als unvermeidlichen Akt der "Verteidigung" dargestellt, als notwendige Prävention, um eine Überwältigung Deutschlands durch "die Kosaken" zu verhindern. Und dem Reichskanzler war vorher eine vertrauliche Mitteilung zugekommen, dass die Führung der SPD einen Kriegsbeginn gegen Russland akzeptieren werde; ohne eine solche Garantie mochte er sich auf den Feldzug gen Osten nicht einlassen. Dass die Kriegserklärung an Russland unter den gegebenen bündnispolitischen Umständen praktisch auch schon die an Frankreich war, wurde für den Moment propagandistisch verdeckt. Und man hegte die (unrealistische) Erwartung, Großbritannien werde neutral bleiben.

Das Einschwenken der SPD in die Marschordnung des kriegerischen deutschen Staates hatte seine ideologische Vorgeschichte in einem Russlandbild der Sozialdemokratie vor 1914, das auch theoretische Autoritäten entworfen hatten. Karl Marx war der Ansicht, die russische Gesellschaft sei "aufgewachsen und großgezogen in der erbärmlichen Schule mongolischer Sklaverei", Friedrich Engels sprach sich für den "Kampf gegen die zarischen Horden" aus. August Bebel als Anführer der deutschen Sozialdemokratie versicherte, gegen "den Hort der Barbarei" werde auch er "die Flinte auf den Buckel nehmen". Ein deutscher Krieg gegen das Zarenreich konnte demnach in sozialdemokratischer Perspektive verstanden werden als Beihilfe für den gesellschaftsgeschichtlichen Fortschritt - das Machtzentrum reaktionärer Politik im eurasischen Raum sollte zerschlagen werden. Die Protestbewegung in Russland 1905 wurde dann gedeutet als Ermunterung für eine solche Ambition.

Marx, Engels und die von ihnen inspirierten Sozialdemokraten setzten auf den Durchbruch zum Sozialismus in den industriell entwickelten, kapitalistisch modernisierten Staaten. Insofern galt ihnen Rußland nicht als das Hoffnungsland für eine von innen kommende sozialistische Umwälzung ; Marx konzedierte schließlich, in "niederen Formen" könne Revolutionäres vielleicht auch unter russischen Bedingungen sich entwickeln, keineswegs jedoch als internationales Vorbild.

Die deutsche Reichsleitung konnte den Krieg gegen Russland beginnen, weil sie wusste, dass dafür der "Burgfrieden" mit den Arbeiterorganisationen in Deutschland geschlossen werden konnte; SPD und Freie Gewerkschaften gingen mit dem Obrigkeitsstaat ein Kriegsbündnis ein. Schon wenige Tage nach dem 4. August zeigte sich in den meisten sozialdemokratischen Zeitungen propagandistische Einsatzfreude für das militärische Vorgehen. Es ging nun, so hieß es, um den Schlag gegen die "russische Bastion der Reaktionäre". Zweifellos existierten im zarischen Politiksystem antidemokratische und unterdrückerische Eigenschaften in besonders extremen Formen. Das Russlandbild und die ruslandpolitische Positionierung der deutschen Sozialdemokratie waren jedoch geprägt auch von selektiver Wahrnehmung und Fehlspekulationen im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Auf verhängnisvolle Weise.

Das Reich des Zaren und die deutsche "Landnahme" im Osten

Imperialismus war das Grundmuster der Politik aller mit dem dafür nötigen Machtpotenzial ausgestatteten Staaten in der Epoche vor dem Ersten Weltkrieg - Ausdehnung des eigenen Herrschaftsraumes und dies wie selbstverständlich auch mittels "militärischer Optionen", im heutigen politischen Sprachgebrauch benannt. Das gilt für die kolonial schon reichlich bestückten Länder Großbritannien und Frankreich, für die noch europafernen Vereinigten Staaten von Amerika, für das einen "Platz an der Sonne" suchende Deutsche Reich - und ebenso für die Habsburgermonarchie, das Osmanische Reich und das Reich des russischen Zaren.

Allerdings gab es dabei unterschiedliche Plätze, den Auf- oder Abstieg im Ranking imperialistischer Konkurrenz betreffend. Immer mehr in Vorteil kamen Staaten, die industriell hochentwickelt waren. In deren Geopolitik dominierten ökonomische Motive: Der Griff nach auszubeutenden Rohstoffen, nach neuen, zu beherrschenden Märkten, nach der Kontrolle von Handelswegen.

Das Zarenreich befand sich nicht im imperialistischen Aufschwung. Es hatte militärische Niederlagen einstecken müssen, im Konflikt mit den Osmanen und mit Japan; nur auf dem Balkan war es partiell erfolgreich mit Serbien als seinem Bundesgenossen. Am südlichen Rand des "Moskowiter"- Staates machte die Konkurrenz mit Großbritannien Ärger, im "Großen Spiel" um die Vormachtstellung im vorder- und zentralasiatischen Raum. Und bedrängend wirkten die Bestrebungen nach nationaler Autonomie an der Peripherie des "Vielvölkerstaates", vom polnischen Terrain bis zur Kaukasusregion.

Alles andere als stabil war auch die gesellschaftliche Situation im russischen Kernland des Imperiums. In der herrschenden Feudalschicht stritten "Westler" mit "Slawophilen", Großbürger meldeten bereits ihren Willen zur Machtteilhabe an, staatsterroristische Gewohnheiten riefen Terrorismus "unten" hervor, bei der Intelligenzija hatten systemkritische, oft anarchistische Ideen viel Sympathien, Sozialisten unterschiedlicher Gruppierungen gewannen an Publizität. Die anwachsende industrielle Arbeiterschaft zeigte sich streikfähig, kleinbäuerliche Revolten breiteten sich aus. Geheimpolizeilich und per Verbannungen war diese Unruhe nicht mehr zu ersticken. Das Spektrum der politischen Kräfte im Zarenreich hatte größere Vielfalt, als es das Russlandbild der deutschen Sozialdemokratie nahelegte, es reichte von Altreaktionären über gemäßigte Konservative und Liberale bis zu radikal Linken. Vieles war dort historisch im Fluss. Der Erste Weltkrieg veränderte auf extreme Weise den Lauf der politischen Dinge in der russischen Gesellschaft, mit weltgeschichtlich enormen Folgen.

Schon vor 1914 entwarfen geopolitische Vordenker in Deutschland Pläne, wie das Reich des Zaren beschnitten oder "zerlegt" werden könne, um die deutsche Machtsphäre nach Osten und Südosten auszudehnen; die "Apfelsinentheorie" kam in den Diskurs. Speziell die Ukraine war dabei im Visier. "Wer Kiew hat, kann Moskau zwingen" formulierte der einflussreiche außenpolitische Publizist Paul Rohrbach deutsche Möglichkeiten. Mit dem Beginn des Krieges gingen solche Entwürfe ins Operative über. Der Reichskanzler von Bethmann Hollweg plante "Insurging der Ukraine" als "Kampfmittel gegen Russland", der Generalstabschef von Moltke wollte "Insurrektion im Kaukasus" und "Anregung des islamischen Fanatismus", um das Zarenreich in Zerfall zu bringen. In einem Memorandum an die Regierung in Berlin schlug der Industrieherr Thyssen vor, zu wirtschaftlichen Zwecken dem Deutschen Reich die Oberhoheit in Odessa, auf der Krim sowie in den Gebieten um das Asowsche und das Kaspische Meer zu verschaffen.

Die erste Welle der Revolution in Russland im Februar 1917 erschien der militärisch-politischen Führung in Berlin als glückliche Gelegenheit, das Zarenreich aus dem Krieg und der Entente gegen Deutschland hinaus zu katapultieren - nur musste die immer noch "westlich" orientierte provisorische Regierung in Russland aus ihrem Amt vertrieben werden. Also förderte das deutsche Auswärtige Amt mit Unterstützung des Generalstabs das "Weitertreiben" der Revolution - durch logistische und (geheime) finanzielle Hilfen für die Bolschewiki.

Lenin und einige seiner Genossen wurden durch das Deutsche Reich aus ihrem Exil in der Schweiz nach Russland transferiert. Die deutsche Rechnung ging auf, aber nur kurzfristig. Durch die Oktoberrevolution 1917 schied das Zarenreich aus dem Krieg aus und an seinen Rändern kam es zu Abspaltungen. Die bolschewistische Richtung jedoch erwies sich, womit deutsche Politstrategen nicht gerechnet hatten, als unabhängige und führende Kraft im russischen Umbruch - die Sowjets bestimmten auf lange Frist die Zukunft Russlands. Zunächst allerdings mussten sie die Bedingungen hinnehmen, die ihnen das Deutsche Reich in den Verhandlungen von Brest- Litowsk 1917/1918 aufdiktierte. Das deutsche Militär (assistiert von österreichischen Truppen) besetzte die Ukraine und setzt dort einen Statthalter ein. Finnland und das Baltikum sollten zu deutschen "Protektoraten" gemacht werden.

Der Militärchef Ludendorff sah schon die Krim als deutsche "Siedlungskolonie" an und projektierte einen "mit Deutschland fest vereinigten Kaukasusblock", mit Georgien als Zentrum. Wenige Monate später waren diese imperialen Träume zerstoben. Am 11. November 1918 musste das Deutsche Reich den Waffenstilstand im Westen unterzeichnen, am 28. Juni 1919 den Friedensvertrag von Versailles, der dann zu einem Antrieb für deutsche Forderungen nach "Revision" - oder auch nach "Revanche" wurde, den Aufstieg des Nationalsozialismus begünstigend.

Mythen und Kalküle - Die Sicht auf Russland in der Weimarer Republik

In den Jahren nach Ende des Ersten Weltkrieges hatten das Deutsche Reich und die junge Sowjetunion eine situative Gemeinsamkeit: Beide Staaten befanden sich international in einer Außenseiterrolle, Deutschland als Verlierer bei der kriegerischen imperialistischen Konkurrenz, die russisch dominierte "Föderation sozialistischer Republiken" als Systemgegner der kapitalistischen Länder. Zudem standen die Weimarer Republik wie auch die UdSSR unter heftigem Problemdruck in ihrer ökonomischen Entwicklung. Die regierende Außenpolitik in beiden Staaten schwankte zwischen dem (offenen oder verdeckten) Konflikt mit "dem Westen" und dem Bestreben, aus pragmatischen Gründen das Verhältnis zu westlichen Ländern aufzubessern.

Vielgestaltig und untereinander kontrovers waren zu dieser Zeit die Russlandbilder in der deutschen politischen Öffentlichkeit, und bei deren Herstellung wirkten nun antikommunistische Emigranten aus dem ehemaligen Zarenreich ebenso mit wie Emissäre der Bolschewiki und der von diesen geführten Kommunistischen Internationale.

Die KPD, ab 1920 zur Massenpartei geworden und dann "bolschewisiert", propagierte die neue sowjetische Gesellschaft als "Paradies der Arbeiter und Bauern". Die deutsche Sozialdemokratie beschrieb dem entgegen die "Sowjetmacht" als neuen Hort "russischer Barbarei", für den man Verständnis keinesfalls aufbringen dürfe. Im deutschvölkischen und nationalistischem Milieu wurde mehrheitlich der Kampf gegen den Bolschewismus gefordert, die "rote Gefahr" bedränge auch Deutschland. Ideologisch drang dabei immer mehr die Behauptung nach vorn, die sowjetkommunistische Politik sei "jüdisch beherrscht". Christliche Kreise in Deutschland malten den Atheismus in der Sowjetunion als Angriff auf alles Abendländische aus. "Kampfbünde gegen den Bolschewismus" entwickelten agitatorischen Eifer.

Ein anderes Bild von Russland boten deutsche "Nationalrevolutionäre" an, deshalb als "Nationalbolschewisten" bezeichnet; sie sahen in der Sowjetunion, ohne deren kommunistische Doktrin zu goutieren, einen möglichen Bündnispartner für deutsche politische Vorstöße, "die Fesseln von Versailles zu sprengen", in der Weltpolitik wieder Macht zu gewinnen. Auch war das "Antiwestliche" im neuen Russland ihnen sympathisch. Der Publizist Ernst Niekisch war Wortführer bei diesem Entwurf deutsch-russischer Verbundenheiten, zeitweise gab ihm die Führung der KPD ideologische Hilfe durch ihre Propaganda für eine "nationale und soziale Befreiung Deutschlands".

In der deutschen Realpolitik ging es beim Verhältnis zu Sowjetrussland eher profan zu, interessengeleitet. Mit dem Rapallo-Vertrag von 1922 wurden (gegen den Widerspruch der SPD-Führung) die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zur UdSSR normalisiert; das Abkommen sollte auch dazu dienen, die Westmächte konzessionsbereit gegenüber deutschen Wünschen zu machen, ihnen eine "Ostbindung" der Weimarer Republik als Risiko zu suggerieren. Erwartet wurde zudem, dass die sowjetische Regierung der Außenpolitik wegen kommunistische revolutionäre Neigungen in Deutschland zügeln werde.

Aufschluss über realpolitische Kalküle in der deutschen Russlandpolitik gibt die nach 1920 eingeleitete geheime Kooperation der Reichswehr und einiger deutscher Rüstungsunternehmen mit der sowjetischen Regierung beim Aufbau militärischer Fähigkeiten, im Bereich der Panzertruppe und der Luftwaffe, die in Russland verborgene Übungsplätze erhielten. Hinneigung zum Kommunismus war dabei nicht das Motiv; die beteiligten deutschen Generalstäbler wirkten einige Jahre später beim hitlerdeutschen Ostfeldzug mit, und die Militärindustriellen verdienten an der Waffenproduktion für diesen neuen Krieg.

In der literarischen Szene der 1920er Jahre in Deutschland waren russische Themen en vogue, in vielen weltanschaulichen Farben, von der Bewunderung des Expressiven am "Aufbau des Kommunismus" bis zur Klage über die Zerstörung des "alten Russlands". Im Übergang zum nationalsozialistischen System fand diese kulturelle Pluralität ihr Ende; nun kam deutsche Ostpolitik als nicht mehr zu diskutierende Machtstrategie auch zur ideellen Herrschaft.

Teil 3: Ein zweiter Feldzug gen Osten - Der "russische Untermensch" wehrt sich