Jemen: Saudi-Arabien spendet 274 Millionen Dollar für humanitäre Aktionen...

und setzt die Luftangriffe fort

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Alles nur eine Sache des richtigen Framings? Saudi-Arabien hat viel Kritik einstecken müssen für seine Militäroffensive im Jemen (Saudis bombardieren Jemen). Diese Woche hatte die Führung angekündigt, dass die Luftangriffe beendet würden, allerdings nicht völlig, wie sich bald herausstellte. Geändert hat sich der Name der Militäroffensive.

Aus der Operation "Decisive Storm" wurde die Operation "Renewal of Hope". Man setze nun mehr auf politische Lösungen, ließen Vertreter des Königreichs verstehen. Dann wurden die Bombardements fortgesetzt.

Riad bemühte sich, die Militäroffensive mit dem alten Namen als erfolgreich darzustellen, was alllerdings von vielen Seiten stark angezweifelt wird. Die Fortsetzung der Luftangriffe unter dem neuen Namen gibt den Kritikern recht. Die Operation verfolgt diffuse militärische Ziel im Kleinen, und ist im Großen von einem Machtanspruch geleitet, der sich mit wenig Erfolg an Irans Einfluss abarbeitet und das völlige Gegenteil von Entspannungspolitik ist, die in der Region nötig wäre.

Dazu kommt, dass die Angriffe, wie mehrere Menschenrechtsorganisationen aufmerksam machten, Zivilisten das Leben gekostet hat. Die Zahlenangaben differerien wie üblich, die New York Times berichtet von beinahe 1.000 zivilen Toten und 150.000 Vertriebenen in Folge der Bombardements. Offensichtlich haben die "Kollateralschäden" letztlich auch dazu geführt, dass die US-Führung auf das Ende der Luftangriffe drängten. Richtig gelungen ist das nicht. Ohnehin war das Vorgehen der USA in der scahe doppeldeutig, man unterstützte die Militäroperation auch aktiv.

Anderseits hat sich Saudi-Arabien bemüht, sein Image aufzubessern. Als die UN davon sprach, dass 274 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe im Jemen dringend nötig wären, hat sich Riad umgehen bereit erklärt, die Summe bereitzustellen. Deis wurde dann in Medien, die von suadischen Prinzen finanziert wurden, entsprechend als großer humanitärer Akt geframt.

Kritiker verweisen auf den zynischen Aspekt der Großzügigkeit des Königshauses, für sie ist das "Blutgeld". Auch der UN-Generalsekretär hat seine Probleme damit, dass die humanitären Hilfe aus Saudi-Arabien seit neuestem wieder von Bomben begleitet werden. Den Piloten der Kampfjets wurden übrigens 100 Bentleys als Gaben offeriert, vom Prinzen Alwaleed bin Talal...