Assange: Schweden und Ecuador vor Einigung

Der WikiLeaks-Gründer soll in London von der schwedischen Staatsanwaltschaft befragt werden

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Am kommenden Donnerstag könnte die Vereinbarung formell bestätigt werden, sagte der schwedische Anwalt von Julian Assange dem Guardian. Die Botschaft Ecuadors geht von einem Deal mit Schweden aus.

Laut Guardian stehen die Chancen gut, dass der WikiLeaks-Gründer in der Londoner Botschaft Ecuadors von der schwedischen Staatsanwaltschaft zur verbliebenen Anklage befragt wird. Dies würde die von Assange befürchtete und durch sein "Asyl" in der ecuadorianischen Botschaft verhinderte Auslieferung nach Schweden zunächst überflüssig machen - je nachdem, welche die Konsequenzen die schwedische Staatsanwaltschaft aus der Befragung zu der ihm zur Last gelegten Anklage (Link auf 45693) zieht.

Innerhalb von Tagen könnte die Befragung on London stattfinden, berichtet die Zeitung, nachdem Ecuador offiziell signalisierte, dass eine entsprechende Abmachung in Verhandlungen mit Vertretern Schwedens erzielt wurde.

Allerdings ist der Fall Assange immer wieder für Überraschungen gut und "Missverständnisse" in der Kommunikation wären typisch. Schon im März dieses Jahres sah es danach aus, also ob sich Schweden und Ecuador geeinigt hätten (Link auf 44389). Dann entwickelte sich ein Streit aus wenig durchschaubaren gegenseitigen Vorwürfen und Erklärungen mit dem Ergebnis, dass der Deal platzte.

Im Juni wurden die Verhandlungen zwischen dem ecuadorianischen Außenminister Xavier Lasso und der schwedischen Außen-Vertreterin des Justizministeriums, Anna-Carin Svensson, neu aufgenommen.

Sollten sie Erfolg haben, so wird dies Bewegung in einen Fall bringen, der den britischen Steuerzahlern einiges Geld kostet. Assange war im Juni 2012 in die Botschaft geflohen (Link auf 44064). Anfang Dezember 2010 hatte sich Assange der britischen Polizei gestellt und war festgenommen worden (Assange, die angebliche Vergewaltigung und der Europäische Haftbefehl).