Wegen Terrordrohung wurden in Los Angeles alle Schulen geschlossen

Update: Vermutlich nur ein "Hoax". Die E-Mail wurde angeblich auf eine IP-Adresse in Frankfurt am Main zurückverfolgt

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Aufgrund einer "glaubwürdigen Bedrohung" wurden heute alle Schulen in Los Angeles geschlossen. Offenbar wurde eine Drohung einem oder mehreren Mitgliedern des Los Angeles Unified School Board geschickt. In der E-Mail soll die Rede von Sprengstoff, Gewehren und Pistolen sowie von Rucksäcken und Paketen sein, die in Schulen deponiert worden seien.

Die E-Mail wurde auf eine IP-Adresse in Frankfurt am Main zurückverfolgt. Das sagt erst einmal noch gar nichts. Nach Informanten der LA-Polizei geht man dort auch davon aus, dass der Absender die Lokalisierung nur vorgetäuscht habe und sich näher an Los Angeles befindet.

Eine ähnliche Drohung ging auch an die Schulen in New York. Dort bezeichnete die Polizei diese aber als nicht glaubwürdig und ließ die Schulen offen. Man will nicht überreagieren. Schließlich ist es der Zweck solcher Drohungen, so New Yorks Polizeichef William Bratton, Angst auszulösen.

In Los Angeles, dem größten Schuldistrikt in den USA, sind immerhin mehr als 700.000 Schüler von der Schließung der mehr als 900 Schulen betroffen. Die Polizei in Los Angeles erklärte, sie tue nur das, was sie in solchen Fällen immer mache, nur seien halt dieses Mal alle Schulen geschlossen worden. Die Drohung sei an zahlreiche, aber nicht näher benannte Schulen gegangen, daher habe man sicherheitshalber alle geschlossen.

Zwei Wochen nach dem Massaker in San Berardino, Kalifornien, ist die Angst verständlich. Der Bürgermeister versucht zu beruhigen. Man habe in minutenschnelle Entscheidungen treffen müssen, er hoffe aber, dass nichts passieren wird und die Kinder morgen wieder in die Schule gehen können.

Nach dem Abgeordneten Brad Sherman, der Einsicht in die E-Mail erhalten hat, habe der Schreiber erklärt, er sei ein extremistischer Muslim, der sich mit lokalen Dschihadisten zusammengetan habe. Man wisse aber nicht, ob die Behauptungen wahr sind und ob die E-Mail überhaupt ein Muslim geschrieben hat. Das Einzige, was man wisse, sei, dass der Absender ein "böser Mensch" ist.

Update:

Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei der Drohung um einen "Hoax", einen schlechten Scherz, was man schon hatte vermuten können und was die Behörden in New York wohl richtig beurteilten. Geraten Behörden und Gesellschaften in Panik, wie das oft nach der politischen und medialen Aufblähung von Anschlägen oder auch nur Anschlagsplänen geschieht, kann jeder sein Spiel mit ihnen treiben.

Adam Schiff, der für die Demokraten im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses sitzt, erklärte, dass nach der vorläufigen Bewertung die Drohung ein "Hoax", jedenfalls ein Versuch sei, die Schulbehörden in Großstädten in Panik zu versetzen. Man untersuche weiter, woher die Drohung kommt und wer dafür verantwortlich ist.