Terrorwarnung in München

Die Polizei ging von einer ernstzunehmenden Bedrohung aus

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Die Angst vor Terroranschlägen schnellt hoch, sobald es Warnungen gibt, die nicht ganz sicher als Blödsinn zu verwerfen sind. In München hat die Polizei gestern um 23 Uhr eine Terrorwarnung ausgegeben und den Hauptbahnhof und den Bahnhof in Pasing evakuiert und gesperrt. Menschenmengen und öffentliche Verkehrsmittel sollten gemieden werden.

Nähere Informationen wurden nicht gegeben. Es handele sich aber um eine erstzunehmende Bedrohung erklärte die Polizei auch nach einer Meldung des ZDF, dass nach Auskunft aus Sicherheitskreisen eine unmittelbare Bedrohung nicht bestehe. Die Bedrohung gehe von islamistischen Attentätern einer nicht näher benannten Gruppe aus.

Die Polizei spricht von zwei Attentätern, die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass ein Krisenstab eingerichtet worden sei, in dem von bis zu 6 Attentätern gesprochen werde. Die Warnung stamme angeblich aus mehreren Quellen, es ist auch die Rede, dass die Warnung aus Frankreich erfolgt sei, nach Bild sei sie von mehreren Geheimdiensten gekommen. Offenbar hat man Sorge vor einem Angriff wie in Paris, wo Attentäter gleichzeitig an mehreren Stellen Anschläge ausführten.

Noch wurde keine Entwarnung gegeben, aber es ist davon auszugehen, dass selbst dann, wenn tatsächlich Anschläge geplant wurden, diese um 2 Uhr in der Früh nicht mehr stattfinden werden, wenn die meisten Menschen schon wieder Zuhause sind. Auch aus dem Umland wurde Polizeiverstärkung angefordert, es seien auch Spezialeinheiten unterwegs: Polizei München ‏@PolizeiMuenchen 31. Dez. 2015."

Screenshot vom Video der Pressekonferenz

Nach dem bayerischen Innenminister Herrmann soll die Bedrohung von Anhängern des Islamischen Staat ausgehen. Das BKA sei von einem befreundeten Geheimdienst informiert worden. Er sei froh, dass sich bislang kein Anschlag ereignet habe, aber es sei richtig gewesen, entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten. Der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä erklärte, die Anschläge sollten als Selbstmordanschläge durchgeführt werden. Die Hinweise seien, was Ort und Zeit angeht, sehr konkret gewesen, aber es hätten sich bislang keine weiteren Konkretisierungen ergeben. Die Sicherheitskräfte würden die Lage als entspannter betrachten.

Pegida-Chef Lutz Bachmann hat, vielleicht angesüffelt, eine entlarvende Botschaft getwittert, die viel über seinen Geisteszustand und womöglich auch über den seiner Anhänger verrät: "Alle #WelcomeKlatscher haben sich umgehend am Hauptbahnhof München einzufinden! #RefugISISnotWelcome." Und schickte dann nach: "Ich verstehe die Aufregung nicht. Ihr Klatschpappen wolltet die RefugISIS in Europa! Warum macht Ihr jetzt ins Hemd und seid ni am HBF-M?"