Köln: "Völlig neue Dimension der Gewalt"

Die rechte Szene sieht sich bestätigt: Hunderte junger Männer "aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum" haben in der Silvesternacht vor allem Frauen ausgeraubt, bedroht und sexuell attackiert

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Der Vorgang wird Folgen haben und die Stimmung anheizen. Nach Berichten sollen bis zu tausend meist junge Männer, die "dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum" ("aus nordafrikanischen Herkunftsländer und dem Nahen Osten" - GdP) stammen sollen, in der Silvesternacht stark alkoholisiert um den Kölner Hauptbahnhof und dem Dom in unterschiedlich großen Gruppen vor allem Frauen umzingelt, bedrängt, ausgeraubt, bedroht und sexuell belästigt haben.

Die meisten der Männer hatten keine Ausweise dabei und sprachen nach Angaben der offensichtlich überforderten Polizei kein Deutsch, so berichtet der WDR, der auch die Augenzeugin Julia W. zitiert, der im Kölner Hauptbahnhof viele alkoholisierte Männer aufgefallen seien, "die meist Ausländer waren".

Screenshot aus dem YouTube-Video

Für Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers handelte es sich um "Straftaten einer völlig neuen Dimension". Er sprach von Sexualdelikten in massiver Form. Es sei "ein unerträglicher Zustand, dass mitten in der Stadt solche Straftaten begangen werden". Tatverdächtig sind mehrere hundert Männer. Am Samstag berichtete die Polizei erstmals:

Die Größe der Tätergruppen variierte von zwei bis drei, nach Zeugenaussagen nordafrikanisch Aussehenden bis zu 20 Personen. Die Verdächtigen versuchten durch gezieltes Anfassen der Frauen von der eigentlichen Tat abzulenken - dem Diebstahl von Wertgegenständen. Insbesondere Geldbörsen und Mobiltelefone wurden entwendet. In einigen Fällen gingen die Männer jedoch weiter und berührten die meist von auswärts kommenden Frauen unsittlich.

Inzwischen wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die auch Videos von Handys und Überwachungskameras auswertet.

Ob die Schüsse, die am Montagmorgen auf die Asylbewerberunterkunft in Dreieich-Dreieichenhain (Offenbach) abgegeben wurden, wobei ein Mann verletzt wurde, bereits eine Reaktion auf den Vorfall in Köln waren, ist nicht klar.

Die Polizei spricht von einem gezielten Angriff. Die Gewalt in Köln könnte bei den Rechten als Freifahrschein für Gewalt gegen Flüchtlinge gelten. Tatjana Festerling zeigte, dass die Pegida-Aktivisten gewillt sind, die Vorfälle in Köln, auch bevor sie aufgeklärt sind, auszubeuten.

Gestern sagte sie laut epochtimes.de auf dem "Montagsspaziergang" in Dresden: "Massen muslimischer Jungmänner sind einfach da und sie pfeifen übrigens ebenfalls auf den Moralismus der Gutmenschen." Das habe man an den "Kölner Sex-Attacken" gesehen. Köln müsse "die Konsequenzen der naiv-einfältigen Willkommenskultur ausbaden."

Zuvor hatte schon Politically Incorrect, wo man Flüchtlinge nur als "Invasoren" bezeichnet, demonstriert, wie man die Gewalt benutzen will. In Köln sei die "ganze Palette der Kriminalität" abgespult worden: "Der überwiegende Teil begangen von Invasoren, die zum Schaden aller Deutschen vom Merkelregime ins Land geholt werden."

Bis zum Montag waren 60 Anzeigen von 80 Geschädigten eingegangen, ein Viertel wegen sexueller Übergriffe, ansonsten ging es um Diebstahl und Körperverletzung. Es gab eine Vergewaltigung. Die Polizei geht von einer höheren Dunkelziffer aus und fordert alle Opfer und Zeugen auf, sich zu melden. "Das ist eine völlig neue Dimension der Gewalt. So etwas kennen wir bisher nicht", sagte der NRW-Landesvorsitzende der GdP, Arnold Plickert, gegenüber der dpa. Die stark alkoholisierten Täter seien "völlig enthemmt gewaltvoll" vorgegangen.

Offenbar hat die Polizei in der Nacht nichts davon bemerkt, sondern hat den Bahnhofsvorplatz deswegen räumen lassen, weil die Menge mit Feuerwerkskörpern beschossen worden war. Auf Videos ist zu sehen, wie Jugendliche gezielt Raketen auf Menschen abschossen. Von den Vorgängen habe man erst durch die Anzeigen im Laufe des Neujahrtages erfahren.

Am heutigen Dienstag lädt das Polizeipräsidium um 14 Uhr zu einem Pressegespräch ein, um über den Stand der Ermittlungen zu berichten. Ob dabei auch zur Sprache kommt, warum die Polizei die vielen Gewalttaten nicht bemerkt hat, muss abgewartet werden.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) bezeichnete die Übergriffe gegen dem Kölner Express als "nicht hinnehmbar" und kündigte ein konsequentes Eingreifen der Polizei an:

Wir nehmen es nicht hin, dass sich nordafrikanische Männergruppen organisieren, um wehrlose Frauen mit dreisten sexuellen Attacken zu erniedrigen.

Kölns neue Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die von einem Mann aus rechtsextremen Kreisen lebensgefährlich verletzt worden war, warnt vor einem "rechtsfreiem Raum" und schlägt einen Ausbau der Video-Überwachung vor (die aber wohl in diesem Fall die Taten nicht verhindert hätte). Polizeipräsident Albers sorgt sich schon vor dem Karneval. Auch da kann wieder gesoffen werden. Man werde alles tun, "damit sich so etwas nicht wiederholt".

Die Gefahr ist jetzt groß, dass die Gewalt sich aufschaukelt, zumal wenn die Ermittlungen langsam laufen und wenig Ergebnisse bringen. Die Angriffe der alkoholisierten jungen Männer, von denen man noch nicht weiß, ob sie Flüchtlinge oder schon länger im Land sind, ebenso wie man nicht weiß, wer sich in der enthemmten Atmosphäre noch an den Überfällen beteiligt hat, werden die ausländerfeindliche Stimmung und die Forderungen nach einer schnellen Begrenzung bzw. nach Grenzkontrollen auch in Deutschland stärken.