Bremsklötze für Elektromobile

Unterschiedliche Stecker und Abrechnungssysteme behindern die Nutzung

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wer heute ein E-Mobil benutzt, hat neben der begrenzten Reichweite, den höheren Anschaffungskosten und den teilweise langen Ladezeiten auch mit unterschiedlichen Steckern und Abrechnungssystemen zu kämpfen, welche die Nutzung in der täglichen Praxis behindern. Die für 2020 vorgesehene Million scheint kaum noch realisierbar. Hilft die am Freitag im Deutschen Bundesrat verabschiedete Ladesäulenverordnung jetzt dabei, die Ladeinfrastruktur endlich auf Vordermann zu bringen und zu vereinheitlichen, so dass E-Mobile nicht nur im näheren Umfeld der heimischen Ladestation eingesetzt werden können?

Man fühlt sich in die Anfangszeiten des Automobils zurückversetzt, als es noch kein Tankstellennetz gab und man den Kraftstoff flaschenweise in den damals noch vorhandenen Drogerien einkaufen musste. Man konnte dabei auch nie sicher sein, dass die örtlichen Treibstoffvorräte die Weiterfahrt ans geplante Ziel sicherstellen konnten.

Europäisches Durcheinander

Für Wechselstrom-Ladestationen gibt es Stecker der Varianten Typ 1, Typ 2 und Typ 3A. Für Gleichstrom das CCS (Combined Charging System), das hauptsächlich bei deutschen Fabrikaten verbreitet ist. CHAdeMO (Charge de Move), was von den im Bereich der E-Mobilität bislang führenden japanischen Herstellern Nissan, Toyota und Mitsubishi sowie teilweise auch General Motors verwendet wird, ist ein weiterer nicht kompatibler Steckerstandard.

Dazu kommen weitere Stecksysteme wie SchuKo, CEE Rot, CEE Blau und die Verbindung von Tesla. In Deutschland wird mit dem System SLAM, dem Schnellladenetz für Achsen und Metropolen der CCS-Standard forciert, während die EU den Stecker-Typ 2 fördert, der mit CCS kompatibel sein soll.

Typ-2-Steckdosen und -Stecker. Foto: Loremo. Lizenz: CC BY 2.0

Dazu kommen jetzt noch steckerlose Induktionsladesysteme, bei welchen die Fahrzeuge auf Platten abgestellt werden, die in den Asphalt eingelassenen sind. Auch die Autoindustrie arbeitet bereits an solchen Methoden des "induktiven Ladens". Damit würden die unterschiedlichen Stecksysteme überflüssig. Dafür muss der Fahrzeugführer sein Fahrzeug jedoch möglichst exakt über der Ladeplatte abstellen, weil sonst die Effizienz der Übertragung deutlich abnimmt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.