Super Tuesday: Trump räumt ab [Update]

Super Tuesday 2016. Grafik: Ali Zifan. Lizenz: CC BY-SA 4.0

Clinton siegt in Südstaaten

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Beim gestrigen Super Tuesday fanden in Massachusetts, Vermont, Virginia, Georgia, Alabama, Arkansas, Tennessee, Oklahoma, Texas und Minnesota Vorwahlen der Demokraten und der Republikaner statt.

In Massachusetts, Vermont, Virginia, Georgia, Alabama, Arkansas und Tennessee siegte bei den Republikanern erwartungsgemäß Donald Trump mit 49, 33, 35, 39, 43, 33 und 39 Stimmenanteil. In Minnesota landete der George-Bush-Zögling Marco Rubio mit 37 Prozent Stimmenanteil auf den ersten Platz, in Texas und Oklahoma Ted Cruz, der dort 44 und 34 Prozent der Wähler hinter sich versammelte. Auf Platz zwei kam in Minnesota mit 29 Prozent Cruz, auf Platz drei mit 21 Prozent Trump. In Texas und Oklahoma wurde Trump mit 27 (beziehungsweise 28) Prozent Zweiter und Rubio mit 26 (beziehungseise 18) Prozent Dritter.

Donald Trump in Manchester, New Hampshire, 8. Februar 2016. Bild: Marc Nozell/CC-BY-SA-2.0

Dass Trump Texas und Oklahoma nicht gewann, könnte für den Favoriten eher von Vor- als von Nachteil sein: Dadurch dürfte Ted Cruz länger im Rennen bleiben - und die Stimmen der Gegner des Milliardärs verteilen sich weiter auf mehrere Kandidaten. Auch der Establishment-Kandidat John Kasich, der in Vermont und Massachusetts überraschend vor Rubio landete, könnte nach diesem kleinen Erfolg noch etwas länger im Rennen bleiben als gedacht.

Ernst wird es für Trump erst ab dem 15. März, wenn in Bundesstaaten gewählt wird, die die Delegierten nicht mehr (wie beispielsweise Minnesota) proportional zum Stimmenanteil, sondern nur noch nach dem Winner-Takes-Most- oder dem Winner-Takes-All-Prinzip zuweisen. In Florida kassiert der Sieger beispielsweise alle 99 Wahlmänner, in Illinois alle 69 und in Kalifornien alle 172.

Bei den Demokraten gewann Hillary Clinton Massachusetts mit 50 Prozent knapp und die Südstaaten Virginia, Georgia, Alabama, Arkansas, Tennessee und Texas mit 64, 71, 78 und zwei Mal 66 Prozent problemlos. In diesen Südstaaten stimmten vor allem ältere schwarze Wähler mehrheitlich für die Ex-Präsidentengattin, die mit Identitätspolitik von der Bankenfrage ablenkte. In Oklahoma, Vermont, Minnesota und Colorado siegte dagegen ihr wallstreetkritischer Konkurrent Bernie Sanders - mit 52, 86, 60 und 59 Prozent.

In Alaska wählten nur die Republikaner, im Territorium Amerikanisch-Samoa nur die Demokraten. Von dort werden die Ergebnisse erst im Laufe des Tages erwartet. [Update: Für Alaska prognostiziert CNN inzwischen einen knappen Sieg von Ted Cruz über Trump. In Amerikanisch-Samoa gewann Clinton klar mit 68 Prozent.]

Umfrage: Sanders würde gegen republikanische Kandidaten erfolgreicher sein als Clinton

Gestern, als die Super-Tuesday-Vorwahlen bereits angelaufen waren, hatte CNN eine Umfrage veröffentlicht, nach der sowohl Hillary Clinton als auch Bernie Sanders Donald Trump besiegen würden, wenn sie gegen ihn antreten. Clinton mit 52 zu 44 Prozent, Sanders sogar mit 55 zu 43 Prozent. CNN gilt allerdings als eher den Demokraten zugeneigtes Medienunternehmen, auch wenn der Tonfall, mit dem der Sender kritisch über Trump berichtet, weniger geifernd ist als beispielsweise bei Spiegel Online.

Überraschend an der Umfrage ist, dass Sanders, den das demokratische Establishment bisher mit dem Argument ablehnte, er könne mit seinem Versprechen einer Krankenversicherung nach kanadischem Vorbild, kostenloser College-Bildung und einer deutlichen Einschränkung der Macht der Banken die Mitte nicht erreichen, nicht nur gegen Trump, sondern auch gegen die anderen beiden republikanischen Kandidaten mit Chancen besser abschneiden würde als Clinton: Gegen Rubio würde er mit 53 zu 45 Prozent gewinnen, gegen Cruz sogar mit 57 zu 40 Prozent.

Clinton dagegen würde gegen beide Kandidaten verlieren: Gegen Rubio mit 47 zu 50 Prozent und gegen Cruz mit 48 zu 49 Prozent. Ob Sanders dieses Ergebnis noch für sich nutzen kann, oder ob Clinton die Parteimaschinen dafür zu fest im Griff hat, werden die nächsten Vorwahlen zeigen: Am 5. März in Kansas, Louisiana und Nebraska, am 6. März in Maine, am 8. März in Michigan und Mississippi, am 12 März auf den Marianeninseln und am 15. März in Florida, Illinois, Missouri, North Carolina und Ohio.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.