Wenn ärgste Feinde sich hinsetzen..

Der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern aus einer anderen Sicht: Interview mit der Nahostexpertin Alexandra Senfft

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Die Nahostexpertin Alexandra Senfft, die lange als UN-Beobachterin in Israel, dem Gazastreifen und der Westbank gelebt hat, beschreibt den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern aus einer anderen Sicht. Im Gespräch mit Telepolis spricht sie über ihre Beobachtungen der Situation in der Konfliktregion wie auch über ihr neues Buch: „Fremder Feind, so nah“.

Der Jerusalemer Distriktrat für Planung und Bau hat kürzlich den Bau eines jüdischen Wohngebietes mitten im arabischen Viertel Shuafat im nördlichen Teil Ostjerusalems bewilligt. Wie beurteilen Sie die Entscheidung?

Alexandra Senfft: Die Entscheidungen, weiter jüdische Siedlungen zu bauen, gleichgültig wo, sind fatal, weil sie ein riesenhaftes Hindernis darstellen, um sich wieder gemeinsam an einen Tisch zu setzen und zu verhandeln. Der Bau der jüdischen Siedlungen ist auch während der Osloer Friedensverhandlungen immer ein Stolperstein und Problem gewesen. Die Tatsache, dass das weiter offensiv betrieben wird, ist auch ein Hinweis darauf, dass die israelische Regierung keine Absicht hat, mit den Palästinensern wieder in Friedensverhandlungen zu treten.

Die Vermittlerrolle der USA und Europas im Nahostkonflikt

Frau Merkel hat ja kürzlich Mahmoud Abbas empfangen und dabei angeregt, wieder die Gespräche für eine Zwei-Staaten-Lösung aufzunehmen?

Alexandra Senfft: Ja. Aber, ob es wirklich dazu kommen wird, dies ist die zweite Frage. Wenn da tatsächlich kein massiver Druck auf Seiten der USA und der Europäischen Union bzw. des Quartetts (USA, EU, Israel, Palästinensische Autonomiebehörde) kommt, sehe ich momentan keinen Anlass, dass beide Seiten wieder an den Tisch rücken werden, weil es keine positiven Anreize dafür gibt.

Ist aus Ihrer Sicht die Zwei-Staaten-Lösung momentan keine greifbare Perspektive im Nahostkonflikt?

Alexandra Senfft: Zumindest beginnt diese Option zu schwinden, je mehr an jüdischen Siedlungen gebaut wird und je länger jegliche Friedensvereinbarung verschleppt wird. Sie wissen ja, dass im August 2008 der palästinensische Philosoph Sari Nusseibeh der israelischen Tageszeitung Ha’aretz im Interview mit dem Journalisten Akiva Eldar die Einstaatenlösung wieder ins Gespräch brachte und sagte, wenn nicht bald etwas geschehe, dann sei zu befürchten, dass es letztendlich auf eine Einstaatenlösung hinauslaufe. Diese Debatte, die in all den Jahren immer wieder aufflammte, ist momentan ganz aktuell.

Das wachsende dritte Lager zwischen Hamas und Fatah

Mustafa Barghuthi, palästinensischer Abgeordneter im Legislativrat in Ramallah, bestätigte bei einem Besuch in Hamburg die Möglichkeit der Einstaatenlösung. Barghuthi steht ja für eine politische Strömung, die sich nicht in den Strömungen Hamas und Fatah verankert sieht. Wie sieht denn die Lage für die Palästinenser aus, die sich nicht innerhalb der beiden großen Vertretergruppen Hamas und Fatah repräsentiert fühlen. Gibt es ein wachsendes, säkulares drittes Lager?

Alexandra Senfft: Es gibt viele Nichtregierungsorganisationen und Initiativen auf palästinensischer Seite und viele Personen, die mit den Israelis weiterhin zusammenarbeiten und ein drittes Lager anstreben. Das mache ich in meinem Buch deutlich. Es geht darum, diese Strömungen zu stärken und sie hierzulande wie auch in Europa und Amerika viel stärker wahrzunehmen. Ich halte diese Initiativen für wegweisend und die einzige Lösung, damit beide Bevölkerungen, Palästinenser und Israelis, dauerhaft in Frieden Seite an Seite und in Sicherheit dort in der Region leben können. Solche Strömungen gibt es ja auch auf israelischer Seite.

Sie haben 1990 bis 1991 als UN-Pressesprecherin das Medienbüro des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge als eine von wenigen Deutschen, die seinerzeit im Gaza-Streifen lebten, geleitet. Der in London lebende Fotografen Judah Passow, einer Ihrer Protagonisten im Buch, der zugleich die Porträtfotos für Ihr Werk gemacht hat, sagt, dass der Konflikt oft von Außenstehenden leichtfertig beurteilt werde. Eigentlich verstünden Außenstehende den Nahostkonflikt nicht wirklich, weil sie nicht in ihm gelebt haben, kritisiert Passow. Das war bei Ihnen anders. Sie haben im Konflikt vor Ort gelebt. Was waren Ihre wichtigsten Beobachtungen über den Konflikt damals?

Alexandra Senfft: Ich komme aus der Islamwissenschaft, dem Studium des Nahen und Mittleren Ostens. Ich hatte mich historisch und politisch – und nicht zuletzt sprachlich – mit dieser Region schon intensiv beschäftigt gehabt. Im Bundestag dann arbeitete ich als Nahostreferentin. So bekam ich zu der akademischen Ebene noch eine praktisch politische. Danach bin ich erst als Beobachterin für die UNO in die Westbank gegangen und kurz darauf als Pressesprecherin der UNO in den Gazastreifen. Alles das, was ich intellektuell von Deutschland aus studiert hatte, konnte ich dort wahrhaftig am eigenen Leib erfahren. Ich wollte wissen: Wie leben die Menschen auf beiden Seiten? Welche Ängste haben sie? Unter welchen Traumata leiden sie? Was sind die gesellschaftlichen Hindernisse und Probleme?

Nachdem ich dann in Palästina gearbeitet hatte, habe ich in den neunziger Jahren viel in Israel zu tun gehabt und einen tiefen Einblick in die Gesellschaftsstrukturen erhalten. Ich denke, es ist wichtig, in das Leben auf beiden Seiten einzutauchen, damit man viel über Gesellschaft und Politik und sowie über das psychologische Set-up beider Bevölkerungen erfährt, um auch nur annähernd behaupten zu können, man wüsste, was da vor sich geht. Mich stört, dass von Europa und besonders von Deutschland aus oft mit großer Unkundigkeit bezüglich dieser Region lautstark Meinungsmache betrieben wird. Dass Menschen zu Polarisierungen neigen, die besonders wenig über diese Region und ihre Menschen wissen. Das sind Elemente, die den Konflikt von außen sogar noch weiter befeuern, anstatt konstruktiv als Brücke oder Vermittler aufzutreten.

Der Mauerbau: Kontakte getrennt

Kürzlich ist Ihr neues Buch erschienen in der Edition der Körber-Stiftung in Hamburg. Es trägt den Titel: „Fremder Feind, so nah“. Wenn man das Buch nicht gelesen hat, ist der Titel zunächst befremdend. Warum haben Sie ihn ausgewählt?

Alexandra Senfft: Der Titel drückt bewusst eine Ambivalenz aus - fremd und doch nah; er passt außerdem wunderschön zu dem Titelbild des Buches, fotografiert vom Fotografen Judah Passow. Darauf sieht man eine Palästinenserin, die in der altarabischen Stadt Jaffa, das israelisch ist, auf einem Felsen sitzt und zu Strand und Meer direkt vor Tel Aviv hinunter blickt. Sie tut dies mit einer gewissen Sehnsucht. Man hat den Eindruck, sie blickt auf Tel Aviv mit dem zwiespältigen Gefühl von kritischer Nähe und starker Ferne. Das passte sehr gut zu dem Inhalt meines Buches, zu dem, was am Ort tatsächlich geschieht. Die Menschen leben dicht aneinander, aber wissen oft überhaupt nichts voneinander.

Viele israelische Liberale und Journalisten, die eher links stehen, beklagen sich zunehmend oder sind darüber erschrocken, wie desinteressiert die israelische Gesellschaft am palästinensischen Nachbarn ist. Der Mauerbau hat diese physische Trennung und völlige Unkenntnis des Anderen im Vergleich zu vorher noch verschärft. Im Gegensatz dazu hatte man in der Vergangenheit noch alltägliche Kontakte miteinander. Denn früher haben palästinensische Tagelöhner in Israel gearbeitet. Die wechselseitigen Arbeitsbeziehungen sind seit vielen Jahren unterbunden. Aber es gab darüber hinaus auch viele andere Kontakte zwischen Israelis und Palästinensern, die durch den Mauerbau getrennt wurden. Dadurch wachsen die Feindbilder und Ängste. So hat man vor dem, was man gar nicht kennt mehr Angst, als vor dem, was einem bekannt, was greifbar ist.

Das Buch gründet auch einen psychologischen Ansatz auf, den der mittlerweile verstorbene, israelische Psychologe Dan Bar-On entwickelt hat. Dieser Ansatz beruht auf dem biographischen Interview, auf Storytelling, wobei man dem Anderen die eigene Lebensgeschichte erzählt. In dem Moment, in dem erzählt wird und dabei historische Fakten und politische Statements erst mal außen vor gelassen werden, und man nur über sich persönlich erzählt, stellt man relativ rasch fest, dass der vermeintlich Fremde gar nicht so fremd ist. Vielmehr gibt es viele Elemente im Anderen, mit denen man sich identifizieren kann, die ähnlich sind.

Das ergibt plötzlich eine ganz andere Nähe. Man muss darauf hinweisen, dass im vorletzten Jahrhundert und Anfang des letzten Jahrhunderts Juden und Palästinenser im Nahen Osten friedlich miteinander gelebt haben. Es gibt einige sehr alte Menschen, die heute noch von friedlicher Nachbarschaft, sogar von Freundschaften erzählen können. Es ist nicht so, dass an Ort und Stelle einzig Krieg, Hass und Gewalt herrschen. Es gibt bis heute viele berufliche und private Kontakte zwischen Israelis und Palästinensern.

Die Brücke: „Storytelling in conflict“

Ihr Buch gründet auf Reiseberichten während ihres Aufenthaltes in der Westbank und in Israel, wie auch auf dem Seminar in der Körber-Stiftung, bei dem u. a. Israelis und Palästinenser sich in Hamburg in einen Kreis gesetzt und sich nach dem „Storytelling“-Prinzip gegenseitig die Lebensgeschichte erzählt haben. Das Seminar „Storytelling in Conflict“ ging von 2006 bis 2008. Was war das Ergebnis des Seminars?

Alexandra Senfft: Das Seminar ging von 2006 bis 2008, bis kurz vor Dan Bar-Ons Tod am 4. September 2008. Mein Buch bezieht sich nur im Ansatz auf das Seminar, es ist teilweise aus diesem hervorgegangen. Drei der Protagonisten, die an dem Trainingsseminar teilgenommen haben, stammen aus diesem Kontext. Alle anderen Personen, die ich im Buch vorstelle, sind Teil meiner privaten oder Arbeitskontakte. Die meisten kenne ich seit Jahren oder Jahrzehnten. Mir als Autorin, die für ein deutsches Publikum schreibt, war es wichtig, die deutsche Perspektive im Buch einzubeziehen.

Ich habe mich nicht nur in Israel und Palästina aufgehalten. Ich bin die subjektive Erzählerin. So habe ich mit einer gewissen Willkür auch Menschen aus London aufgesucht und interviewt und mit ins Buch hineingenommen oder auch in Berlin die Theatergruppe "Dritte Generation", die aus jüdischen und palästinensischen Schauspielern aus Israel und Deutschland besteht. Sie haben die Traumata und Erfahrungen ihrer Gruppen auf die Bühne gebracht. Ich wollte den Nahostkonflikt auch wieder hierher zurückbringen, um zu schauen, was unsere Rolle im Konflikt ist und zu schauen, ob und wie wir damit verbunden sind. Kann man von Deutschland aus konstruktiv die Entwicklung im Nahen Osten begleiten oder fördern?

Statt überzeugen erzählen

Ist denn die Technik des „Storytelling“ auch eine Technik, die geeignet ist, den Boden für Frieden und Dialog im Nahen Osten zu bereiten?

Alexandra Senfft: Ganz entschieden: „Ja!“ Politiker könnten von dem Ansatz viel lernen. Der Ansatz beruht auf der Prämisse einer Einigung, dass man dem Anderen gegenüber offen ist, bereit ist, ihn wahrzunehmen und ihm zuzuhören. Und nicht, wie es Politiker häufig tun, den Anderen von der eigenen Perspektive zu überzeugen, bzw. zu überrumpeln, um Machtinteressen durchzusetzen. Das ist nicht der Ansatz von Dan Bar-On. Ihm ging es um Vermittlung in verfahrenen Konflikten, darum, den "Anderen" und sein Narrativ (seine Erzählung) zu verstehen, um zu begreifen, dass es unterschiedliche Perspektiven, Standpunkte und einen anderen historischen Hintergrund gibt. So könnte man zu Kompromissen gelangen, weil deutlich wird, der Andere ist nicht so fremd.

Bei allen Gemeinsamkeiten und Unterschieden findet man einen Kompromiss in einem Konflikt. Ich habe erlebt, wie stark dieser Ansatz wirkt, wenn ärgste Feinde sich hinsetzen und sich zunächst gerade physisch bedeuten, dass ihnen der Andere nicht geheuer ist. Aber in dem Moment, in dem der Andere anfängt, über sich zu sprechen, sei es über die Großeltern, über Entwicklungen in der Kindheit oder Probleme beim Job, etwas Persönliches, wird man wach und denkt: „Dieses Gefühl kenne ich auch“. Dadurch entstehen Brücken. Der Protagonist Yizhar Be’er, Leiter des Zentrums zum Schutz der Demokratie in Israel sagt in meinem Buch: „Die Politiker vergessen immer die Psychologie“. Der Konflikt im Nahen Osten dreht sich nicht ausschließlich um Land und Machtinteressen, sondern auch um unterschiedliche Bilder und Selbstbilder und unterschiedliche Wahrnehmungen.

Ich glaube, davon etwas zu integrieren, wäre sinnvoll. Jegliche Dialogbemühung muss jedoch letztendlich auch von den Entscheidungen der Politiker getragen werden, die einen Friedensabschluss schaffen und die Hindernisse ausräumen müssen, die Frieden bisher verhindert haben. Es reicht nicht, sich hin zu setzen und sich zu verständigen, wenn man aus so einem massiven und vielschichtigen Konflikt heraus kommen möchte, wie er im Nahen Osten herrscht.“

Sie hatten bewusst den Dialog mit Menschen aufgenommen, die sie als marginal people bezeichnen, die vom Rand her, an der offiziellen Politik vorbei tätig werden. Eine wichtige Person ist die israelische Journalistin Amira Hass, die freiwillig in Ramallah lebt und über das Leben der Palästinenser schreibt für die liberale israelische Tageszeitung Ha’aretz. Inwiefern gehört sie zu den marginal people, die eine besondere Rolle zur Verständigung im Konflikt spielt?

Alexandra Senfft: Ich denke nicht, dass ich bewusst diese marginal people – das ist ja ein soziologischer Begriff, der aus den USA stammt – gesucht habe, sondern ich selbst bin durch meinen Lebenslauf eine marginal woman, eine, die sich viel an den Rändern von Gesellschaften bewegt hat.

Alle Menschen in meinem Buch zeichnet es aus, dass sie nicht nur monolithisch denken und leben. Es sind Menschen, die erkannt haben, dass sie unterschiedliche Identitätsanteile haben, die sie mit dem Anderen teilen. Sie bewegen sich zwischen den politischen Spannungsbögen, zwischen ethnischen Konflikten und all diesen Trennlinien, die es gibt. Gerade am Beispiel von Amira Hass habe ich gezeigt, dass es eine schwierige Position ist, weil man sich auch zwischen den Welten bewegt und zu keiner wirklich hundertprozentig gehört. Das führt dann dazu, dass man weder von der einen noch von der anderen Gesellschaft voll anerkannt wird, gerade, weil man sich zwischen beiden Welten bewegt und damit auch aneckt, weil man nicht angepasst ist. Dadurch stellt man die Feindbilder, die Andere haben, ständig in Frage und man ruft viel Abwehr bei den Menschen hervor, die diese Fähigkeit nicht haben.

Und das kann mitunter zu einer einsamen und sehr individuellen Position führen. Die Protagonistinnen und Protagonisten in meinem Buch, sei es aus Palästina, Israel, England oder Deutschland sind starke Individualisten, die kraft ihrer charakterlichen Stärke die Fähigkeit haben, sich nicht gesellschaftlichem Druck zu beugen und sich dem Konsens anzuschließen, sondern sich sagen: „Ich mache es aber anders“. Ich möchte etwas für die Menschen tun, für Frieden und Verständigung, deshalb beuge ich mich nicht dem, was der Hauptstrom der Gesellschaft möchte.

„Im Land der traurigen Orangen“

Sie arbeiten in Ihrem Buch mit einer Metapher, die besonders augenfällig ist, wenn Sie vom „Land der traurigen Orangen sprechen“. Woher kommt dieses Bild?

Alexandra Senfft: Das ist der Titel eines Buches eines palästinensischen Schriftstellers Ghassan Kanafani, der diese Region so beschrieben hat, was ich sehr griffig und passend finde. Es ist ein unglaublich schönes Land, um das es hier geht mit sehr viel Melancholie, aber auch sehr viel Lebenskraft, viel Leid und Traumata, die sich in beiden Gesellschaften manifestiert haben. Bei den Juden durch den Holocaust und den Antisemitismus. Bei den Palästinensern durch die Vertreibung, die Naqba und die fortgesetzte Besatzung. Genauso leiden auch die Israelis weiter unter Attentaten oder Raketenangriffen.

Ich habe deshalb über den Elternzirkel, das Forum trauernder Eltern, geschrieben, zu dem Rami Elhanan und seine Frau Nurit gehören, die 1997 ihre Tochter durch ein Selbstmordattenat verloren haben. Sie haben konstruktiv den Schluss gezogen, dass sie mit der anderen Seite, mit den Palästinensern, die ähnliche Leiden erfahren haben, zusammen arbeiten müssen. Sie haben den Palästinensern die Hand gereicht. Die Israelis wie auch die Palästinenser im Elternzirkel, die trauern und Verluste erlitten haben, sind für mich Menschen, die eine innerliche Kraft aufgewandt haben, um eben genau dieses Leid zu überwinden. Ich finde sie auch deshalb so erwähnenswert, weil sie dafür sorgen, dass dieses Leid sie nicht mit Hass erfüllt und zerfrisst, und dass es auf diese Weise nicht an die nächste Generation weiter gereicht wird. Erfahrungsgemäß führen nicht verarbeitete Traumata dazu, dass man sie an die nächste Generation vererbt. So heizt man den Konflikt weiter an und hält ihn am Leben.