Psychopathologie der Weihnachtsgans

Typische Fehlleistungen während der Feiertage

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Wenn ich Brot backe (was ich zwei-bis-drei-mal in der Woche tue, rein als Hobby, ohne größere Lebensnotwendigkeit, verstehen wir uns richtig, aber es macht mir eben Spaß), dann werfe ich oft Kümmel und gelegentlich auch Anis in den Teig. Kümmel und Anis bewahre ich in einem luftdichten Plastikbehälter, damit mir das Zeug nicht vorschnell vergammelt. Wenn ich Salat zubereite (üblicherweise eine rote Zwiebel, zwei, drei Tomaten, eine Avocado, und dies und jenes, z.B. Oliven, wenn vorhanden, oder gelbe oder rote Paprikas, dann Essig, Zitronensaft, Öl, Salz, und dazu Paprika, Oregano), greife ich zu einem anderen Plastikbehälter, in dem ich die Salat-Gewürze aufbewahre. Es ist ein automatischer Vorgang, der routiniert und fast ohne Nachdenken stattfindet. Und genau in dem Moment erwische ich mich dabei, wie ich die Brot-Gewürze in den Salat schütten will. Ich kralle mir also die Kamera, um diesen Mechanismus photographisch festzuhalten, denn wie oft kann man schon eine typische Fehlleistung exakt dann dokumentieren, wenn sie tatsächlich stattfindet?

Links und Rechts verwechsle" ich nicht - und doch geht der Griff automatisch zum Brotgewürz (links) statt zum Salatgewürz (rechts). Eine typische Fehlleistung. Bild: Tom Appleton

Fehlleistung ist ein Begriff von Sigmund Freud. Nachzulesen in einer seiner populärsten Abhandlungen über genau solche Fehler, Ver=Sprecher, und Falschhandlungen. Die "Psychopathologie des Alltagslebens" wurde ein Bestseller. Ich besitze zufällig eine Fischer-Taschenbuch-Ausgabe aus dem Jahr 1954, Kostenpunkt DM 1.90. Das ist die Erstausgabe dieses damals 50jährigen Buches im Taschenbuch, mit einem Vorwort von Alexander Mitscherlich. Freuds Text ist außerordentlich vergnüglich, man meint förmlich, bei Sherlock Holmes persönlich zu Gast zu sein. "Wer mit Wohlwollen dem Autor bis in das zuweilen Absurde seiner Kombinatorik folgt...." meint Mitscherlich, der möge nach der Lektüre des Buches "Freud dankbar sein für die Winke, wie man über sich selbst lachend, staunend Erkenntnis gewinnen kann ..."

Ich selbst kann an Freud"s Denkarbeit wenig Absurdes entdecken, eine Lach-Nummer sehe ich darin auch nicht. Vielleicht meinte Mitscherlich damals, er müsse Freud vor einem feindlichen Publikum schützen, indem er ihn als Komiker und sein Buch als Witze-Kompendium à la "Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten" anpries. Aber egal. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Es ist mir eine Freude dem Autor beim Denken zuzuschauen, ein intellektuelles Vergnügen. Und zur Maximierung des Vergnügens empfehle ich als Hintergrundmusik, gerade jetzt, zur Adventszeit, den ausgezeichneten Soundtrack von Hans Zimmer zum "Sherlock Holmes" Film von Guy Ritchie.

Doch zurück zum "Vergreifen". Freud widmet sich dem Thema ab Seite 139 mehr als 20 Seiten lang, und dort mag man weiter lesen. Mich interessiert an dieser Stelle die Frage, wieso sich solche Fehlleistungen gerade zur Weihnachts- und Neujahrs-Zeit besonders häufen?

Ich erinnere mich an ein Erlebnis, als ich in Auckland, Neuseeland, wo Weihnachten bekanntlich im Hochsommer stattfindet, bei Bekannten zu Besuch war. Eine Anzahl Freundinnen meiner damaligen Frau versammelte sich zu einem Treffen bei Kaffee und Kuchen, und ich erklärte mich bereit, die Sahne zur richtigen Schlagsahne-Konsistenz aufzumischen. Da ich überdies selber Schlagsahne nur mag (oder mochte) wenn sie stark gesüßt ist (war) - kippte ich reichlich Zucker in die Schüssel. Die Ladies luden sich ausgiebig Schlag auf die Torte und in einer Redepause kostete dann eine von ihnen den Kuchen und verzog gleich darauf das Gesicht mit einem angewiderten "Ühhh!" - "Er hat Salz in die Schlagsahne geschüttet statt Zucker!" sagte sie und reagierte sehr prompt, indem sie einen Löffelvoll dieser Salzsahne, wie mit einem altrömischen Katapult, auf mich abfeuerte. Sofort taten es die anderen Frauen ihr nach, und ich wurde das Ziel einer Sahneschlacht, wie in einem Stummfilm aus den Zwanzigerjahren, bis sich meine Frau vor mich warf und mich rettete.

Gute 25 Jahre später sitze ich in einem Restaurant in Wellington und eine Frau spaziert an mir vorbei. Ich sage: "Kennen wir uns nicht?" Dann fällt es mir wieder ein. Ich sage: "Du bist doch die, die damals angefangen hat, in Auckland, mich mit der Schlagsahne zu bewerfen, weil ich Salz hinein getan hatte statt Zucker. Erinnerst du dich?" -"Oh nein!" ruft sie und fängt an, lauthals zu lachen - und läuft lachend aus dem Restaurant, ohne sich umzusehen. Bzw. ohne zurück zu kommen.

Ich erweise mich hier als dürftiger Watson, bei der Erklärung dieser Episode, die fast mehr in Freuds "Traumdeutung" hinein passt. Immerhin ist mir klar, dass die Frau (ich erinnere mich an ihren Namen, aber er tut hier nichts zur Sache) es peinlich fand, an diese Situation erinnert zu werden, und sich deshalb mit einem "Trick" aus der Affäre zog. Aber warum verwechselte ich selber damals das Salz und den Zucker? Üblicherweise kennt man beide leicht auseinander anhand der unterschiedlichen Konsistenz. Wollte ich vielleicht dieser etwas feministisch angehauchten Gruppe als einziger anwesender Mann einen Schabernack spielen? War ich durch die Sommerhitze und die Situation, in einem fremden Haus den Gastgeber zu spielen, etwas genervt? Oder wollte ich mich vielleicht dafür rächen, dass mir von diesen vielen Frauen keine sexuell zur Verfügung stand? Wie auch immer - das kleine Miststück muss wohl eine solche unterschwellig aggressive Absicht vermutet haben - jedenfalls reagierte sie prompt, ihrerseits, mit einem aggressiven Schlag - sie beschoss mich mit Schlag-Sahne - whipped cream, gepeitschter Sahne, im Englischen - und feuerte die anderen Frauen dazu an, es ihr nachzutun. Es folgte eine Art Miniatur-Torten-Schlacht.

Natürlich ist es auch möglich, dass sie selber, einfach, weil es die Weihnachts- oder Nach-Weihnachts-Zeit war, aggressiv aufgeladen war, und deshalb eine niedrigere Hemmschwelle zu überschreiten hatte, um eine aggressive Handlung gegen jemanden zu richten. Die sommerliche Hitze mag das Ihre dazu beigetragen haben.

Weihnachten im Hochsommer, mit Tannenbaum und Shorts. Bild: Tom Appleton

Tatsächlich bietet Weihnachten im Hochsommer einen Clash der unterschiedlichsten Symptome und Symbole. Man steht im Kaufhaus in Shorts, umringt von Tannenbäumen mit leuchtendbunten Kugeln, im Supermarkt musizieren junge Frauen mit roten Zipfelmützen, und in den Schaufenstern tummeln sich ausgestopfte Schneehasen und dito Frettchen im Winterfell auf Styropor neben künstlich eingeschneiten Jesuleins in der Krippe.

Musikstudentinnen im Supermarkt, mit Santa"s-Helpers-Mützen und Xmas-Dekoration. Bild: Tom Appleton

Selbst im natürlichsten Sommer-Ambiente, am Strand, entkommt man dem weihnachtlichen Zauber - man könnte auch sagen - Tamtam - nur schwer. Ich verbrachte die Festtage einmal mit meiner Familie auf der Insel Waiheke, die Auckland vorgelagert ist, und war eben mit meiner damals neunjährigen Tochter unterwegs zum Strand als hinter ihr - von ihr unbemerkt - ein kostümverpackter Weihnachtsmann vorbei schritt, ganz ohne jede Spur eines jovialen "Ho Ho Ho". Ein "working Santa" auf dem Weg zu seinem Job, Maloche bei 30 Grad. Immerhin zückte ich die Kamera genau rechtzeitig.

Auch der Weihnachtsmann kann einem manchmal auf einem Kreuzweg begegnen - unbemerkt. Bild: Archiv Appleton

Meine Tochter erinnert sich an diese Szene übrigens ein wenig anders. Als sie den Weihnachtsmann bemerkt hatte, rannte sie ihm nach, weil sie meinte, sie könnte von ihm einen Bonbon ergattern. Er aber schien sich am Strand nur für die Badenixen im Bikini zu interessieren und ignorierte das kleine Mädchen total. Kein Wunder, dass aus solchen traumatischen Kindheitserlebnissen später einmal weihnachtliche Aggressionen - gerade gegen den Weihnachtsmann gerichtete - erstehen können.

Es ist also nicht die Sommerhitze, die einen schnell mal - gereizt bis unter die Haut - aus derselben fahren lassen kann, sondern, wie ich meine, das Weihnachtsfest selber, das das Aggressionspotenzial an die Grenze des Mörderischen steigert, gleichgültig bei welchen Temperaturen. Man muss sich nur einmal im Bekanntenkreis umhören - die traumatischsten Familienkräche fanden meist zu Weihnachten statt. Weihnachtsmorde und Schlägereien, überfüllte Frauenhäuser, sind an der Tagesordnung. In jedem Land. Und die gereizten Nerven werden oft auch noch künstlich galvanisiert, etwa, wie jetzt, durch einen angekündigten Streik der Londoner U-Bahn-Fahrer am "Boxing Day", dem 26. Dezember, in England traditionell der Zweite Weihnachtstag, heute der Große Einkaufstag. Statt Kauflust nun Kauf-Frust! Kein Wunder, dass die Leute manchmal dem Weihnachtsmann selber die Schuld an diesen Katastrophen zuschieben - und so gibt es zahlreiche boshafte bis bösartige "Bad Santa"-Darstellungen, angefangen beim gleichnamigen Film von Terry Zwigoff ("Crumb", "Ghost World") bis hin zu diesem Poster, das ich an irgendeiner Straßenecke photographierte.1 Der alte Weißbart ist hier als kiffender, bösartiger Gnom dargestellt, eine rundum unerfreuliche Erscheinung.

Was den Stress in schwindelerregende Höhen treibt, zu Weihnachten, sind, wie ich meine, die einander widersprechenden Erwartungen und Anforderungen. Und das Zusammenkommen einander grundsätzlich nicht wohlgesonnener Menschen unter dem gänzlich ideologischen Oberbegriff "Familie". Der im Ausland tätige deutsche Herzchirurg, der mit seiner jüdischen New Yorker Lebensgefährtin durch Schnee und Eis ins tiefste Baden-Württemberg eilt, um rechtzeitig an Heiligabend mit der allein lebenden Mutter an einem fettreichen Schweinebraten, einer Polydor-Platte aus dem Jahr 1955 ("Im Glanz der Weihnachtskerzen") und verschiedenen Diskussionen im hohen Diskant teilzunehmen, fragt sich, wenn er den Abend überlebt, wieso er sich den selben Schmarren jedes Jahr wieder gibt?

Text: "Im Glanz der Weihnachtskerzen" - "Die schönsten Weihnachtslieder mit Willy Schneider, dem Berliner Motettenchor, Erich Bender und seinem Kinderchor, Streichorchester und Orgelbegleitung".

In der ganzen Welt reisen zu Weihnachten Menschen, die sich ein ganzes Jahr lang (oder gar mehrere Jahre lang) nicht mehr gesehen haben über das halbe Land, um im Kreis ihnen völlig entfremdeter anderer Menschen die unsäglichsten Lieder anzuhören und ungesunde Speisen in sich einzuwerfen. Der Zauber der Kindheit, als Christkind und Christbaum mit Klingeltönen lockten, ist im Erwachsenenalter schwer einzufangen. Statt Freude entsteht Zoff. Meistens ist man bereits im Vorfeld gestresst, noch ehe (unter massivem Alkoholgenuss) Zwistigkeiten und Fehden vergangener Jahre offen ausbrechen und zu neuem Blutrausch führen.

Die kleinen Freudschen Fehlleistungen, dass man sich beispielsweise plötzlich nicht mehr an den Namen seiner eigenen Freundin erinnert, sind hier erst der Anfang vom bösen Ende. Mir selber ging es so, als ich einst in der Vor-Weihnachtszeit eine Freundin in Wien besuchte. Tagsüber arbeitete sie auf dem Christkindlmarkt vor dem Wiener Ratshaus und verkaufte dort Punschkrapfen und Plastikbecher voll Glühwein. Es war eine anstrengende und vor allem kalte Arbeit, und abends kam sie nach Hause und erzählte mir, wie ihr Tag verlaufen sei und was der junge Bursche mit dem sie zusammen arbeitete heute wieder alles gesagt und getan hätte. Er sei wirklich ein bombiger Kerl, so lustig, so gut gelaunt, den ganzen Tag nicht unterzukriegen. "Andi" hieß er. Und gute zwei Stunden lang hörte ich jeden Abend "Andi dies" und "Andi jenes". Endlich, in einer intimeren Stunde, sagte ich zu ihr. "Ich liebe dich - Andi."

Peinlich an der Situation war weniger, dass sie nun nicht gerade "Andi" hieß - sehr wohl aber ihre Schwester. Wie man in Wien zu solchen Situationen sagt: "Freud schau oba." [Sinngemäß etwa: "Freud, schau vom Himmel herab, sieh, was hier wieder vorgefallen ist."] Die "harmlosere" Variante dieser Fehlleistung kennt jeder, der bei greisen Eltern zu Weihnachten geweilt hat, die nun die Namen ihrer fünf Söhne nicht mehr auseinander halten können. Und ständig den Willi mit dem Franz verwechseln. Grundsätzlich signalisieren die Eltern damit nicht, dass sie "senil" sind, oder dass sie wieder mal einen "senior moment" - ein altersbedingtes kurzfristiges Versagen der Synapsen - erleben, sondern, dass sie wirklich kein Interesse mehr an diesen Familienmitgliedern haben. Sie entledigen sich der überdrüssigen Verpflichtung zur "Familienzugehörigkeit" indem sie den erwachsenen Kids sub rosa mitteilen: "Sorry, aber meine Elternpflichten habe ich bereits vor langem abgelegt. An dem Weihnachtsklimbim nehme ich nur als Pflichtübung teil."

Solche Verhaltensinterpretationen sind aber wohl eher von meiner eigenen Freud-Lektüre inspiriert. In der anglo-amerikanischen Psychologie figuriert Freud bestenfalls kurz einmal im Index und wird mit Vorliebe als eine Art konfuser Zauberer zitiert. Für jede Art von Behaviour wird dagegen eine quasi liebenswürdig-nüchterne, faktoide Erklärung herbeigeführt, und so findet man nicht selten hilfreiche Handreichungen freundlicher Menschen, die einem mit Tipps dienlich sind, wie man sich die Namen anderer Leute merken kann: How to Remember People's Names (and Deal with Unusual Names):

Accurately remembering names is one of the simplest yet most important components of interacting with people, no matter in what capacity. A person's own name is the single most important word to him/her; it is intimately tied to his/her identity as an individual. How you deal with people's names can have a profound effect on their impressions of you: Think about the times you've felt special when someone you admired addressed you by your name in a sincere tone; or think about the times when you've felt belittled when someone negligently called you by the wrong name, or worse, maliciously made fun of your name in front of you.

Nett. Wer solche Weisheiten lieber im Audio-Format hören statt lesen will, kann sich bei BBC 4 Radio bedienen, wo es eine große Anzahl von Lebenshilfe-Programmen gibt.

Eines der besten unter all diesen - ohnehin meistens ausgezeichneten - Programmen finde ich bei der BBC nicht mehr, dafür aber auf Seite 269 von Egg City Radio, einem ausgesprochen kulturträchtigen Blog.

Diese fünfteilige Audio-Serie, "DO NOT ADJUST YOUR SET: HUMAN BEHAVIOURAL GLITCHES" - ist eigentlich eine moderne Variante des Freudschen Buches, das ich eingangs erwähnte. "Behavioural glitches" ist nur ein anderer Begriff für "Fehlleistungen." Ein Hör-Vergnügen ist die Serie allemal. Vielleicht trägt sie sogar zu einem friedlicheren Verlauf des Weihnachtsfestes bei - wenn man sich ein wenig darauf einstellt, was einem so alles unterschwellig zum Fest unterlaufen kann?

Zum Abschluss nun also die Gans. Fürs antipodische Sommer-Xmas ist dieses fettreiche Tier eher ungeeignet. Und wer beweisen möchte, dass Gänse-Schmalz mit Grieben aufs Brot gehört, kann sich damit leicht ein vorzeitiges Osterfest samt Himmelfahrt bescheren. Für Neuseeland gilt: Turkey, zu Deutsch, Pute, Truthahn. Zumeist ist an einem solchen Vogel genug Fleisch dran, um einer mehrköpfigen Familie Fleisch für zwei Mahlzeiten zu liefern. Trotzdem wird auch dieser trockene Vogel, wie ein Rabe, mit viel Fett eingedeckt, innerlich mit gewürzten Semmelbröseln ausgestopft, und zusätzlich mit Kartoffeln, Süßkartoffeln, Zwiebeln, Erbsen, Karotten, et cetera eingedeckt, mit Bratensoße übergossen und mit Alkohol hinunter gespült. Eine bei 30 Grad ebenso überflüssige wie schädliche Mahlzeit, die man sich einzig unter dem ideologischen Diktat der Weihnachts-Fress-Orgien antut. Denn das ist ja der geheime "Sinn" dieses Festes - dass man sich den Wanst vollschlägt bis die Schwarte kracht. Der Exzess.

Da liegt die "Fehlleistung" nahe, das halbaufgegessene Gerippe nach der Mahlzeit wieder in den Backofen zurückzuschieben, statt in den Kühlschrank. Am nächsten Tag genießt man dann einen leichten Salat, und ein kühles Bier. Der Truthahn ist vergessen, von niemandem vermisst, bis er sich dann von selber am dritten Tag meldet. "Meinst du, der ist noch gut?" fragte mich meine Schwiegermutter. "Ich glaube nicht. Den Geruch kenne ich." Als ich den Truthahn in das Grab kippte, das ich ihm im Garten gegraben hatte, saugten sich 250 plötzlich vom Licht geblendete Maden in ihre dunklen Löcher im Fleisch zurück. Den Schinken, den die Schwiegermutter mir zu Silvester auftischte, versuchte ich, mit geschlossenen Augen zu essen.

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