Geheime US-Geheimdiensttruppe

CIA-Mitarbeiter werden durch eine supergeheime bewaffnete Einheit im Ausland bei riskanten Missionen geschützt

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Es wurde schon deutlich, dass US-Präsident Obama zwar die Soldaten auch weitgehend aus Afghanistan abziehen und keine neuen Krieg mit massiven militärischen Interventionen riskieren will, sondern dass er verstärkt auf verdeckte Aktionen und Missionen von Spezialeinheiten und Geheimdiensten setzt (US-Spezialeinheiten in mehr als hundert Ländern tätig), die in Zusammenarbeit mit Diplomaten und teils getarnt als Geschäftsleute sowie mit Unterstützung lokaler Kräfte oder auch durch bewaffnete Drohnen außerhalb der Öffentlichkeit Außenpolitik im Interesse der USA betreiben (Statt Soldaten mehr Geheimdienstagenten, Diplomaten und Elitesoldaten vereint im weltweiten Kampf gegen das Böse). Der Friedensnobelpreisträger favorisiert mitunter im Nahen Osten und in Afrika einen schmutzigen "Krieg gegen den Terrorismus", während er gegen den Rivalen China ähnlich wie Bush vor 9/11 aufrüstet.

Wie die Washington Post berichtet, spielen für die interventionistische Politik Obamas nicht nur Drohnen, Sondereinheiten und Geheimdienste eine wichtige Rolle, sondern auch eine geheime Sicherheitseinheit, die nach 9/11 aufgebaut wurde und verdeckte Einsätze der Geheimdienste schützen soll. Die bewaffneten Mitarbeiter dieser Global Response Staff (GRS) der seit 9/11 zur paramilitärischen, kaum vom Kongress kontrollierten Kraft aufsteigenden CIA werden vornehmlich aus früheren Mitgliedern der Spezialeinheiten rekrutiert und sollen die Geheimdienstagenten mit Waffengewalt schützen, die im Auftrag ihres Präsidenten irgendwo im Ausland ihre Mission möglichst unauffällig verrichten. Ihre Existenz kam erst auf, weil die CIA nach dem tödlichen Angriff auf die diplomatische Vertretung in Libyen einen weiteren Angriff abwehren konnte, während zwei Mitglieder der GRS zusammen mit dem US-Botschafter getötet worden waren.

Von den 14 CIA-Mitarbeitern, die seit 2009 getötet wurden, arbeiteten 5 für die GRS. Für die Geheimdienstarbeit, die auch in der Tötung von vermeintlichen Terroristen durch Drohnen besteht, sollen GRS-Teams immer wichtiger werden, was auch heißt, dass die Aktivität der CIA-Agenten im Ausland zwar weiterhin klammheimlich geschieht, aber sie von den "Leibwächtern" mit Waffengewalt gedeckt werden. Die GRS-Mitglieder sind, abgesehen von den Offizieren, keine Festangestellten wie die CIA-Agenten, sondern "Contractors", also mit Werkverträgen verpflichtete Ex-Militärs, die zwar oft deutlich besser bezahlt werden und mehr Urlaub erhalten, aber sich selbst um Rente oder Krankenkasse kümmern müssen. Das macht die Arbeit als Geheimdienstsöldner attraktiv, die beispielsweise auch NSA-Agenten beschützen, wenn diese Lauschsysteme installieren. Verdient werden oft mehr als 140.000 US-Dollar für Drei- oder Viermonatseinsätze im Ausland, in Afghanistan, Pakistan, Jemen, Dschibuti oder im Libanon. Allerdings besteht die GRS nur aus ein paar hundert Mitarbeitern.

Nach einem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter sind die GRS-Teams nur zum Schutz da und sollen schießen, wenn es notwendig wird. Die Schießbereitschaft kann selbstverständlich zu Problemen führen, wie das im Fall von Raymond Davis der Fall war, der letztes Jahr in Pakistan zwei Männer auf offener Straße in Lahore getötet hatte und deswegen festgenommen wurde, was zu einer schweren diplomatischen Krise führte. Davis erklärte, er sei von Bewaffneten überfallen worden, während er die Örtlichkeiten erkundete und nach Fluchtmöglichkeiten Aussicht hielt. Erst als die USA den Familien der Getöteten Schadensersatz zahlten, konnte die Krise zwischen den Regierungen beigelegt werden, die auch die US-Drohnen-Kampagne in Pakistan gefährdet hatte. Das kann passieren, wenn man eine "Lizenz zum Töten" erteilt.