SecondMarket startet Bitcoin-Fonds

Cyber-Währungs-Fonds erhält Zulassung der US-Börsenaufsicht, darf vorerst aber nur an wohlhabende Investoren verkauft werden

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Die 2004 in New York gegründete Online-Börse SecondMarket, wo bereits lang vor ihren offiziellen Börsenstarts Aktien von Facebook, Tesla, Zynga und Twitter gehandelt wurden, wendet sich nun der virtuellen Währung Bitcoin zu. So sollen mit einem diesen Donnerstag neu aufgelegten "Bitcoin Investment Trust" Investoren "einfach und verlässlich" auf die Preisentwicklung der Bitcoins investieren können. Denn wie CEO Barry Silbert in seinem Blog erklärt, sei generell ein hohes Interesse an alternativen Währungen und insbesondere für Bitcoin zu beobachten, weshalb SecondMarket "eine zentrale Rolle dabei spielen will, seinen Kunden mit Bitcoin verbundene Investments verfügbar zu machen".

Allerdings wird der Fonds vorerst nur Anlegern zugänglich sein, die die von der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) festgelegte Vermögensschwelle für "accredited investors" von mehr als einer Million Dollar an Netto-Finanzvermögen bzw. einem Jahreseinkommen von mehr als 200.000 Dollar überschreiten.

Die Cyber-Währung Bitcoin, deren umlaufende Menge streng limitiert ist und die aktuell im Gegenwert von etwas mehr als 1,5 Milliarden Dollar in Umlauf ist, freut sich insbesondere bei Gegnern der heute üblichen Fiat-Money-Währungen (die nicht mit irgendwelchen realen Werten unterlegt sind und von den Notenbanken beliebig vermehrt werden können) großen Interesses. Sie hatte dieses Frühjahr als "solide" monetäre Alternative dazu für Schlagzeilen gesorgt, nachdem sich ihr Dollar-Wechselkurs innerhalb weniger Wochen auf 250 Dollar verdoppelt hatte und dann wieder abgestürzt war, weshalb die Bitcoins wohl eher als hochspekulativ, denn als solide qualifiziert werden sollten, obwohl sich der Kurs seither bei rund 135 Dollar stabilisiert hat (Bitcoin: Der nächste Höhenflug nach dem Absturz).

SecondMarket, die zudem eine umfassende Bitcoin-Infosite online gestellt hat, habe bereits Bitcoins für 2,25 Millionen Dollar aufgekauft. Sie sollen die Basis für den neuen Fonds bilden, der aufgrund seiner von der SEC akzeptierten Konstruktion auch für steuerlich begünstigte US-Pensionsvorsorgefonds erworben werden kann. Dadurch werden zudem die Befürchtungen vieler Bitcoin-Befürworter, die US-Behörden würden massiv gegen die Nutzung der Cyber-Währung vorgehen wollen, vorerst wohl gegenstandslos.