"Stille Nacht?" Das war gestern…

Vom Weihnachtsschmuck zur Outdoor-Disco

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In Amerika gibt man sich schon lange nicht mehr der Illusion hin, dass die Zeit vor Weihnachten eine "staade Zeit“ sei. Hits wie "Rocking around the christmas tree" oder "Gradma got run over by a reindeer" gehören inzwischen schon zu den Klassikern. Und auch die Weihnachtbeleuchtung wird mittlerweile zum Multimedia-Event.

In Deutschland siegt, wer den – nein, die längste - und hellste - Lichterkette hat. Amerikaner sind da schon kreativer und geben zumindest vermeintlich den geplagten Nachbarn die Chance, die Festbeleuchtung übers Internet auch abzuschalten. (Weihnachtsbeleuchtung in der Matrix). Die Schweizer beleuchten ihre Städte dagegen unterkühlt und streng sachlich mit LEDs, die bei starkem Besuch der Einkaufsstraßen maximal unauffällig ins Flackern geraten (LED there be light).

Eine Multimedia-Show lässt ein bislang Unbekannter jedoch nun mit dem Stück "Wizards in Winter“ des transsibirischen Orchesters unter Zuhilfenahme aller verfügbaren Jahresend-Leuchtmittel ablaufen und dürfte damit bis auf weiteres den Wettbewerb um die auffälligste weihnachtliche Hausbeleuchtung gewonnen haben, wobei der Inszenierung mit fletschenden Zähnen und glühenden Augen auch noch etwas Halloween anhaftet. Ist ja schließlich auch noch nicht solange her.

Den zahlreich bemitleideten Nachbarn des Unbekannten dürfte jedoch zugute kommen, dass es sich auch dieses Jahr um ein im Computer entstandenes Werk handeln dürfte, das von einen Meister des Videoschnitts produziert wurde. Wenn jetzt aber alle im Büro das File laden, die Lautsprecher voll aufdrehen und tanzen: Also wir haben das natürlich nicht gewollt…