Mit DNA-Analyse gegen Dusch-Onanisten?

Was so mancher im Bett veranstaltet, bringt nicht nur Zimmermädchen im Hotel zur Verzweiflung. Aber zumindest verstopft es nicht die Kanalisation.

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Reinliche Menschen gehen häufig mal unter die Dusche. Gesellschaftlich weniger akzeptiert ist es, dabei Wasser zu sparen, wenn man vergessen hat, vorher noch das WC aufzusuchen. Schlimme Folgen hat dies allerdings normalerweise nicht; schließlich läuft am Ende ohnehin alles zusammen.

So mancher und manche kommt allerdings unter der Dusche auch noch auf ganz andere Gedanken. Zur Abhilfe werden in öffentlichen Duschen die Duschköpfe gerne fest an der Decke oder Wand montiert. Doch auch das hilft nicht immer. Es wird halt praktisch gedacht: "So habe ich wenigstens keine Flecken im Schlafanzug und muss nicht anschließend doch noch unter die Dusche springen".

In einigen Ländern sind derartige Dinge allerdings äußerst ungern gesehen. Nein wir sprechen weder von den USA noch islamischen Staaten, sondern vom Vereinigten Königreich – „No Sex please, we’re British“. Die Universität von Durham hat nämlich anscheinend seit neuestem ein Problem mit der Kanalisation, das auf übermäßigem und unsachgemäßem Gebrauch der universitätseigenen Duschen beruhen soll. Nicht nur Haare verstopfen dort regelmäßig die Abflüsse – das kennt man ja, nein, auch andere Substanzen führten angeblich erst zu Erleichterung bei den Studenten, doch dann zu Blockaden in der Uni: "große Mengen von etwas, das nun als Samen identifiziert wurde", habe das Rohr verstopft. Na sowas.

Zugegeben für die Putzkolonne nicht der angenehmste Job, obwohl von einem derartigen Problem noch an keiner Universität oder überhaupt anderen sanitären Einrichtungen je berichtet wurde. Es stellt sich durchaus die Frage, was an der Universität von Durham die Phantasie der Studenten so außergewöhnlich anregt. Doch ein so schwerwiegendes Problem verlangt auch entsprechend hartes Durchgreifen: "…dies ist nicht tolerierbar und wir werden die Schuldigen mit DNA-Analysen verfolgen, wenn dieses Problem anhält", so droht scheinbar Peter Robinson, Direktor Grundstücke und Gebäude der Universität von Durham auf einem Aushang.

Das Foto macht inzwischen in den Blogs landauf landab die Runde. Na, wenn es im Internet steht, dann muss es ja stimmen. Auch ehemalige Durham-Studenten sind voll überzeugt:

Krassomat! Und die Flecken oben rechts nicht minder verdächtig. Hat sich Mr. Robinson womöglich nochmal schnell selber daran erinnert, wie das einst so war? :-)

Danke. Herrlich sowas und der Schrieb ist sogar authentisch. Der Türfarbe nach kann es Grey College oder das neue Ustinov College sein.

Und wie sich's für eine ordentliche Uni gehört, wird der Schuldige mit wissenschaftlichen Methoden gesucht. Nach dem Motto: "Wixen Sie nur, wir finden Sie schon!"

Name ist der Redaktion bekannt

Nun, dass dieses Schreiben wirklich an den Duschen der Universität von Durham aushing, das mag schon sein. Vielleicht ist sogar das Papier echt. Doch das Phänomen des sogenannten gemeinen Studentenulks ist den Bloggern offensichtlich unbekannt – nur in einem Blog kommen in den Kommentaren Zweifel auf: „Es ist ein Fake, denn wir kommunizieren praktisch ausschließlich per E-Mail“, so Hanacandi.

Dem ist tatsächlich so. Peter Robinson antwortete nämlich bereits nach fünf Minuten auf die E-Mail-Anfrage von Telepolis: Es ist ein Scherz. Blogs, die sich mitunter gerne als der bessere Journalismus bezeichnen, sind also ebensowenig sicher vor „Enten“ wie unsereins (Alle meine Entchen - schwimmen heut im Netz). Die Story muss halt nur gut genug sein.