Tränenfreier Bereich

Von der Botschaft des Osterfestes

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Neulich zappte ich am TV in einen Dokumentarfilm hinein, bei dem es um den historischen Jesus ging. Pontius Pilatus wurde durch einen besseren James Blond, Marke "Daniel Craig" dargestellt. Die jüdischen Priester entgingen in der Maske nur knapp dem "Planet der Affen." Man braucht immer ein paar Minuten, um hinter dem vermeintlich sachlichen, historisch-aufklärerischen Duktus solcher Produktionen den sektiererisch-rassistischen, den eigentlichen Hinterwäldler-Diskurs zu entdecken. Es geht eben nie wirklich um den historischen Jesus. Es gibt immer eine zweite Agenda.

Auch hier ging es, für mich zunächst einmal überraschend, um den göttlichen Jesus, dessen Status in keinster Weise angezweifelt wurde. Schon daran erkennt man, dass ein solcher Film aus Amerika stammt, denn kein Film über Jesus, der einem amerikanischen Publikum gezeigt werden soll, kann es sich leisten, einen dieser beiden vermeintlichen Tatbestände zu leugnen: weder die historische Realität noch den göttlichen Status des Jesus von Nazareth. In jedem Film dieser Art wird daher zunächst einmal so getan, als sei der historische Jesus eine ganz unbezweifelbare Gestalt gewesen, den selbst "die Juden" als Prophet akzeptieren.

Nicht einmal amerikanische Science-Fiction-Filme, die von amerikanischen Juden geschrieben werden, können ohne "Gott" auskommen, wenn sie es auch manchmal schaffen, sich nur mit "Gott", aber ohne "Jesus" zu behelfen (siehe "Contact", 1997, nach dem Roman von Carl Sagan, wo Jodie Foster zu guter letzt in "Solaris" landet.)

Sei's drum. In diesem Film wurde - eigentlich ein Novum - in den bittern Apfel gebissen. Der fleischliche, physisch existierende, der historische Mensch Jesus sei selber ein Jude gewesen, hieß es da. Ermordet worden sei dieser Jesus aber, technisch und faktisch, wie sich jetzt endlich heraus gestellt habe - Gott sei dank rechtzeitig zu Ostern 2006 - von den Römern! Die Juden träfe mithin keine Schuld an der Kreuzigung. Es gäbe damit also auch keinerlei Grund für den Antisemitismus. Denn der beruhe ja in erster Linie auf diesem Mythos, dass die Juden Schuld an der Ermordung des Gottessohnes Jesus trügen. Und das habe sich soeben als falsch herausgestellt. Höchste Zeit also, mit dem Antisemitismus endlich Schluss zu machen.

Hm - die Juden waren also doch nicht selber Schuld am Antisemitismus?

Das klang für mich ungefähr so aufmunternd wie Arthur Koestlers These, in seinem Buch "Der dreizehnte Stamm", die Juden Ost-Europas seien eigentlich Türken - der Antisemitismus der Nazis daher kein solcher gewesen. Da Türken eben keine Juden sind.

Wie wäre es mit den Italienern?

Es war natürlich bizarr, einen solchen Film über Kabel-TV in Zentraleuropa zu sehen. Aber vielleicht hatten ja wirklich irgendwelche wohlmeinenden Juden in Hollywood ihr gutes Geld für diesen Film hingelegt, in der Hoffnung, dass solche "Aufklärung" zu einer Entspannung des Verhältnisses zwischen Juden und Christen führen würde. Weltweit. Oder zumindest in Amerika. Ich für meinen Teil mochte mir gar nicht erst vorstellen, welche Wirkung solche mentalen Sprengsätze wohl in den KKK-Gehirnen des Bible Belt auslösen würden - indem sie voll nach hinten losgingen. ("Jesus was a - what?") ("That's right, he was a kike. And a nigger. And gay, too.") ("Let's go to Hollywood and kill some of them Hollywood Jews!")

Ein paar Tage später zappte ich dann in einen andern Film hinein. Weichgezeichnete wallende Gewänder, bestenfalls hellbraune biblische Gestalten, eine jubelnde Frauenstimme: "Er ist auferstanden!" DAS war der echte Bibel-Kitsch. TV vor Ostern.

Nun lässt sich eigentlich rein verstandesmäßig die ganze Ostergeschichte ohnehin nur mit Mühe begreifen.

Nehmen wir noch mal den Antisemitismus. Wenn die Juden nicht Schuld sind an der Kreuzigung, prima. Das haben wir geklärt, dann können wir ja 2000 Jahre Pogrome usw. einfach bei Seite legen. Die Akte ist geschlossen.

Dann könnten wir uns jetzt mal die Römer vorknöpfen. Wäre sowieso Zeit für ein neues Feindbild. Statt Antisemitismus geht's eben beinhart gegen die Italiener und Italoamerikaner. Versace, Gucci, Armani. Goodfellas, Godfather, The Last Don. John Travolta, usw.

Aber selbst wenn ein Großteil der Schauspieler Italiener sind (oder italienische Namen tragen) wie in Mel Gibsons Oster-Horror-Schocker "The Passion of the Christ", 2004, kriegen die Juden zum Schluss doch den Joker in die Hand. Warum? Die Italiener spielen Juden.

Nun könnte man sagen, hier werden die filmische Ebene und die reale Ebene vertauscht - aber es gibt ja gar keine reale Ebene. Ostern ist immer nur als Inszenierung real. Wenn der Papst eine Oster-Messe vor einer riesigen Menschenmenge feiert, ist es auch nur Theater.

Die erstaunliche Entdeckung des Monotheismus

Das bringt uns zu dem zweiten Punkt. Dem Monotheismus. Das ist vielleicht bei der Jesus-Geschichte mit der heiligen Dreifaltigkeit und dem Heiligen Woytyla und alledem nicht so klar zu erkennen. Aber eigentlich gibt es nur einen Gott - auch im Christentum. Der Monotheismus war und ist eine brillante Erfindung, Entdeckung, Erkenntnis. Wie immer man das bezeichnen will. Die Idee des Monotheismus gehört zu den ganz großen Errungenschaften der Menschheit, wie die Cheops-Pyramide, die Philosophie eines Plato oder die Mathematik eines Euklid.

Die erstaunliche Entdeckung des Monotheismus lässt sich, nach meiner Ansicht, mit der Errichtung der Cheops-Pyramide vergleichen, oder vielleicht an ihr zeitlich festmachen oder wenigstens illustrieren. Jede Pyramide bildet innerhalb des Kubus, der auf ihrer Grundfläche steht, nur ein Drittel der festen Materie. Darüber türmt sich eine doppelt so große immaterielle - oder man könnte auch sagen, spirituelle - gerade in der Kairoer Hitze flimmernd-wahrnehmbare Dimension, in der man das unsichtbare göttliche Prinzip vermuten oder gar erspüren konnte.

Dieses monotheistische Prinzip einer realen, aber unsichtbaren, einzigen Göttlichkeit von allen sichtbaren Manifestationen zu befreien, aber mit dem damals wie heute modernsten Medium, dem der Schrift, zu verbinden - und somit den Kontakt herzustellen zur zeitenübergreifenden, von allen Individuen abstrahierenden Form des reinen menschlichen Geistes, des konzeptionellen Denkens - das war die Großtat der jüdischen Religion. Dazu gehörte auch die Praxis der generationenübergreifenden Schulung im Lesen und Schreiben aller (bzw. wenigstens der männlichen) Kinder und Erwachsenen, der Sammlung, Auslegung und Interpretation der eigenen Geschichte - und die Tradierung zahlreicher Rituale, von der Beschneidung bis hin zu bestimmten Speisevorschriften, die z. B. in den Satz münden könnten: "Ich lebe ein gottgefälliges Leben, wenn ich keinen Big Mac esse." (Erklärung: "Denn ich darf nicht Fleisch und Käse zusammen essen, das hat uns Gott verboten." Der "Sinn" solcher Regeln und Verbote lag eben gerade darin, dass man sich fast täglich an ihnen stieß - und damit auf die "Realität" Gottes hingewiesen wurde.)

Das jüdische Modell war und ist trotzdem oder gerade deswegen sehr erfolgreich, weit über Heines "portatives [tragbares] Heimatland" hinaus, das Heine im Buch, in der Bibel lokalisierte. Es führte zu einer einzigartigen intellektuellen Blüte, die heute zum kulturellen Gesamterbe der Menschheit gehört. Gerade auch in Deutschland waren es eben Juden, die der deutschen Kultur und Wissenschaft die Glanzlichter aufsetzten - sei es in Form von Nobelpreisen oder erfolgreichen Schlagern.

Daher denn auch der manifeste Neid und Hass der Nazis, deren grundsätzlich katholischer Archaismus sich in der Gewandung einer modernen Wissenschaftlichkeit, der "Rassenlehre", gefiel. Das berühmte Goebbels-Zitat, es könnte auch eine deutsche Kultur ohne Juden geben, führte zur Auslöschung von Millionen von Menschen - aber ebenso auch zum Erlöschen jeder nennenswerten deutschen Kultur auf lange Sicht.

Judentum "light"

Zurück zum Osterfest: Die christliche Religion entstand im jüdischen Umfeld, und es war vielleicht ein glücklicher Zufall, dass die Gestalt eines massenwirksamen und charismatischen Jesus von Nazareth einmal auftauchte. Es entstand eine dauerhafte "Fan"-Bindung auch über den Tod des unfreiwilligen Religionsstifters hinaus, wie wir sie heute ja auch bei trivialen Göttern & Götzen kennen ("Elvis Lives"). Zugleich entstand damit auch der Franchise-Konflikt zwischen der alten Firma (etabliertes Judentum) und der neuen Firma (aufstrebendes Christentum). Im Grunde vergleichbar einem "Konflikt" zwischen McDonald's und Burger King.

Das Christentum war dabei so etwas wie die "light" Version des Judentums. Jeder konnte jetzt Christ werden, durch einen einfachen Kontakt mit Wasser, "Taufe" genannt, während das Judentum bis heute wenig bis gar keinen Wert darauf legt, Konvertiten anzulocken. Die Christen schmissen auch die mühsame jüdische Schriftkultur hinaus. Es gab erst mal keine und schließlich nur eine relativ kleine heilige Schrift. (Die Bibel der Juden wurde erst nach der Konsolidierungsphase sozusagen als Ballast angehängt, damit das Ganze mehr Gewicht und Ernsthaftigkeit bekäme. Für die eigentliche christliche Message ist das Alte Testament indessen völlig irrelevant. Es dient sozusagen nur als Trägerrakete für den kleinen Satelliten an seiner Spitze.)

Vorschriften gab es kaum, auch keine Pflicht, Lesen und Schreiben zu lernen. Es reichte, wenn man "glaubte" und einen Fisch zeichnen konnte (das Symbol des Kreuzes kam später, als zusätzliche Vereinfachung). Und natürlich, weil sich das Christentum in erster Linie bei den Griechen und Römern verbreitete, die bereits einen reich bevölkerten Götterhimmel besaßen und mit dem Konzept "Monotheismus" eigentlich gar nichts anzufangen wussten, übernahm auch das Christentum diese Bilderwelt.

Der griechische Homosexualismus - historisch vielleicht eine Reaktion auf das einst vorherrschende Matriarchat? - manifestierte sich ebenfalls von Anfang als ausgesprochene Frauenfeindlichkeit im Christentum - die sich in der katholischen Kirche bis heute erhalten hat.

Der Unterschied zum Judentum ist eklatant. Dort wurde und wird von der Gemeinde penibelst darauf geachtet, dass Singles zu einander fanden, dass Paare Nachwuchs zeugten, dass Verwitwete und Geschiedene nicht allein blieben. Der Rabbi selber hatte selbstverständlich Familie. Beim Katholizismus wurden die klügsten Köpfe aus der Gesellschaft herausgenommen, als Priester oder Mönche, und sexuell aufs Abstellgleis gestellt. Dafür wurden die ungebildetsten Schichten der Bevölkerung angehalten, massiven Nachwuchs zu erzeugen, der dann in völliger geistiger Umnachtung dahin vegetieren durfte. Das Mittelalter ließ nicht lange auf sich warten.

Erst mit der Reformation und dem evangelischen Pfarrhaus als allgemeiner Bildungsstätte und Zuchtstelle einer neuen intellektuellen Kaste, gab es in der christlichen Welt Europas so etwas wie eine Schubumkehr. Bzw. dann in Amerika die massive gesellschaftliche Erfolgsstory, unter der Flagge des "manifest destiny" - der Vorstellung, dass irdischer Erfolg eine Art Vorgeschmack auf den Erfolg in der Nachwelt böte.

Der dröge, bilderfeindliche, schriftorientierte Protestantismus, der hier eine Art christliche Franchise des Judentums aufbaute, konnte natürlich auf Dauer nicht allein seligmachend bleiben, weil er, im Gegensatz zum Judentum, auch ausgesprochen lustfeindlich daher kam. So haben sich denn in Amerika die wundergläubigen Sekten stark vermehrt, die noch weit unter dem katholischen Niveau angesiedelt sind, aber alle, wie eben das Christentum überhaupt, eine aggressive Tendenz zur missionarischen Ausbreitung, zur Kulturzerstörung, zum Raubbau an gesellschaftlicher Substanz, aufweisen. Die christliche Bibel dient hier nur noch als eine Art "putatives [eingebildetes] Heimatland", das sich an einem beliebigen Punkt auf dem Globus festsetzt und dort alles um sich herum niederfräst. Hier führt man gewissermaßen ein gottgefälliges Leben, wenn man nur noch Fast Food verschlingt.

Das Symbol des Kreuzes

Die Idee des Monotheismus, diese große Linse, die einst die menschlichen geistigen Energien bündelte, ist dabei ersetzt worden durch eine Reihe von blutrünstigen und letztlich faschistoiden, nationalistischen, rassistischen Impulsen, die alle keinerlei Geist, Intelligenz, Transzendenz oder auch nur diesseitige Menschlichkeit mehr kennt. Das Christentum als Mörder-Religion. Oder als Ansammlung von Piranha-Sekten.

Daher wundert es mich denn auch nicht, dass mit solcher Verbissenheit am Symbol des Kreuzes festgehalten wird. Das Kreuz, fast schon ohne den daran befestigten Jesus, als ob nicht der leidende "Herr" (griech.: "Christus"), sondern das Folterinstrument seiner Unterjochung die Hauptsache dabei wäre.

Bei den Mohammedanern, zumindest bei den Persern und anderen schiitischen Sekten, gibt es dieses Leidensbild ähnlich in der Gestalt des Ali, des Schwiegersohns Mohammeds, der in besonders hinterfotziger Weise ermordet wurde. Perser weinen, vielleicht stellvertretend für all die anderen, täglich unbeweint leidenden Menschen in ihrer Lebenswelt, bereits bei der puren Erwähnung des Namens Ali. Khomeini soll seine Zuhörer schon zum Schluchzen gebracht haben, wenn er nur seinen Bart bedeutungsvoll strich, weil man gleich erwartete, dass er über Ali sprechen würde.

In der christlichen Welt sieht man gerade zu Ostern den Gekreuzigten allerorten herumgetragen werden, aber es passiert in einem tränenfreien Bereich. Der Blick des Christenvolkes kennt nur die Freude beim Leid des Anderen. Die christliche Welt ist eben so sehr damit beschäftigt, der Gegenseite eins aufs Auge zu drücken, dass sie selber kein Mitgefühl mit dem Schmerz anderer kennt. Das ist nicht nur die "Unfähigkeit zu trauern", die die Mitscherlich für die Sechzigerjahre als Folge der Nazizeit konstatierten. Jakob Wassermann formulierte es "schon" 1921 in "Mein Leben als Deutscher und Jude": "In keinem Märchen ein Trauerklang, in keinem Lied ein Bekenntnis." Lange vor dem todbringenden Hakenkreuz, das selbst nur eine ausufernde Wahnsinnsform des Katholizismus darstellte, war der Antisemitismus bereits die ganz alltägliche Reflektion der Herzlosigkeit des Christentums.

Und das ist wohl die ultimative Scham und Schande, dass ausgerechnet dieses Todesgewächs - "Christentum" - auch noch einem Juden in die Schuhe geschoben wird. Hier gälte es, ein Zeichen menschlicher Barmherzigkeit zu setzen indem man wenigstens zu Ostern einmal den armen Jesus von Nazareth vom Joch der Christenfron ausspannen ließe.

Was wollte uns Gott damit sagen?

Gläubige Mohammedaner konstatieren, dass das Zeitalter der Propheten heute vorbei sei. Der einzig wahre Gott habe sich durch ein Zeitfenster - zwischen Moses und Mohammed - der Menschheit mitgeteilt. Quasi wie ein Lichtstrahl aus den Tiefen des Universums, der eben nur zu einer bestimmten Zeit vom Hubble-Teleskop aufgefangen werden konnte. In diesem Fall dank der besonderen Sensitivität der Propheten im Nahen Osten. Weswegen der Status neuerer Propheten wie Joe Smith (Mormonen) oder Baha'u'llah (Baha'is) höchst zweifelhaft sei.

Die Schlussfolgerung, die man daraus ziehen müsste, wäre wohl, dass der Kontakt zurzeit eben abgebrochen ist. SETI-Forscher, wenn sie denn erfahren könnten, auf welche Frequenz sie lauschen sollten, wären vielleicht verlässlichere Propheten als die Meister früherer Zeiten. Aber was könnten sie hoffen zu erfahren? Neue Rezepte für "gefilte fish"?

So stellt sich auch bei Ostern die Frage: Was wollte Gott uns damit sagen? Und ging es nicht auch irgendwie anders? Klarer? Einfacher? Hätte er sich nicht den Umweg über diesen Jesus sparen können? Und einfach verkünden können: Ab jetzt gibt's das ewige Leben zum Sonderpreis, der Tod entschädigt euch für alles, ihr sitzt dann zu meiner Rechten im Sternbild Alpha Centauri.

Aber: kein Anhänger des christlichen Glaubens ist jemals wieder nach drei Tagen aus dem Grabe aufgestanden und zum Himmel geflogen. Weder in der gewohnt körperlichen, noch in ektoplasmatischer, noch in rein gasförmiger Konsistenz (als "Seele"). Zumindest hat niemand etwas derartiges je beobachtet. Über Jesus wurde es immerhin behauptet, dass er nach seinem Tod wieder auferstanden und gen Himmel geflogen sei - er selber freilich hegte zu Lebzeiten keine solchen Ansprüche. Das aber genau war - aus der Perspektive des missionarischen Anfangserfolgs des Christentums - gewissermaßen das schlagende Verkaufsargument. Damit trumpfte diese Fast Food-Kette gegenüber der Konkurrenz auf. Das war die geheimnisvolle Zutat in ihrem Rezept.

Zur der Zeit, als die ersten Christen noch den Löwen vorgeworfen wurden, warfen auch sie noch, wie heutige Selbstmordattentäter, sich selber enthusiastisch den Raubkatzen zum Fraß vor - weil sie wohl erwarteten, in direkter Linie zum Himmel weitergeleitet zu werden.

Und das alles ist natürlich wahr. Der Himmel ist auch unter sechs Fuß Erdreich zu finden, denn der Himmel ist die Erde, die Erde ist ein Teil des Himmels, unsere ganze Welt ist ein Teil des Universums, das Universum ist der kleine Zeh Gottes, der in sich, in seinem Gottkörper, viele, viele Pluriversien umfasst, und alle unsere Gebete pulsieren wie die größten Zahlen der unvorstellbarsten Mathematik durch seine Adern.

Glauben wir also an die Botschaft des Osterfestes. Akzeptieren wir das Prinzip des Göttlichen im menschlichen Leben. Warum nicht? Und schenken wir doch dem Andenken an all das Leid und Leiden des historischen Jesus - und aller Menschen zu allen Zeiten - wenigstens pro Forma eine rituelle Träne!