Ein Softporno von Amts wegen und eine Al-Qaida-Soap-Opera

YouTube und Co. - unsere wöchentliche Telepolis-Videoschau

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Zwei Videos machen gerade die Runde im Netz. Bei dem ersten handelt es sich um einen Mitschnitt aus dem ARD-Morgenmagazin, in ihm stellen Kinderreporter prominenten Politiker Fragen übers Internet. Politiker, die allesamt Homepages im Netz haben, die Gesetze zur Regulierung des Netzes debattieren und darüber letzten Endes entscheiden. Und die, in den hier gezeigten Fällen, Null-Ahnung vom Internet haben.

Kurze Kostprobe: Kind fragt Bundesjustizministerin Brigitte Zypries: „Nennen Sie uns doch mal ein paar Browser.” Zypries fragt ihren Mitarbeiter: „Browser - Was sind denn jetzt noch mal Browser?“ Das nennt man Fachkompetenz! Guido Westerwelle dagegen gibt sich lieber pragmatisch, für ihn, sagt er, sei ein Computer ein ganz einfaches Instrument „so wie ein Hammer“. Hans-Christian Ströbele dagegen gesteht, dass er schon ein- oder zweimal ins Internet gegangen sei. Da kann man ja richtig froh sein, dass er wieder herausgefunden hat. Schließlich weiß der grüne Politiker noch nicht einmal, was eine Startseite ist. Und dazu fällt uns nun absolut nichts mehr ein.

So ahnungslose Politiker sind leichte Beute für Lobbyisten

Um Sex geht es in dem zweiten Film, der im Auftrag der Europäischen Union entstanden ist. Das Video wirbt für den europäischen Film auf recht ungewöhnliche Weise, es zeigt nämlich schamvoll(!) verdeckt mehrere kopulierende Paare. Oder wie es bei Bild.de heißt: „Nackte Körper, lustvolles Stöhnen, heißer Sex an allen möglichen Orten! Der Clip ist nur 44 Sekunden lang, sorgt aber für mächtig Wirbel in Europa.“ Die Empörung und der Wirbel haben dem Video allerdings mehr genutzt als geschadet: seit dem 15. Juni haben sich den Film bereits mehr als 2,7 Millionen Leute angeschaut. Und auch unser redaktionseigenes Orakel, der leider in Vergessenheit geratene große Sprachmetaphysiker Karl Pfalzheimer, kommentiert diesen angeblichen Skandal eher gelassen: „Nach langer Wanderung - ein Gefühl wie das Abendrot!“ Ja, der Mann ruht eben in sich selbst. Ein glücklicher Mann!“

Mit Sex soll sich sogar das verkaufen, was sonst keiner haben will

Und jetzt dreht sich alles um den bekanntesten Osama dieser Welt. Auf der Seite von "National Banana" gibt es inzwischen vermutlich die erste Al-Qaida-Soap-Opera des Internet. Bisher sind acht Folgen erschienen und die erste Folge von „Sand of Passions“ kann man sich hier anschauen. Etwas derber geht es in der deutschen Produktion „Diese Osamas“ zu, die bei dem Sender "Comedy Central" gezeigt wird (oder wurde?). Ein paar dieser kurzen Videos kann man sich jetzt auch bei YouTube ansehen (hier oder hier):

Kaum verhüllte Frauen in "Sands of Passion"

Zum Schluss mal wieder etwas Durchgeknalltes aus Japan. Der Film "How to escape a fart" hält tatsächlich, was er verspricht. Und besonders lustig ist das Ende.