Sanddünen auf dem Mars
Ende Mai soll der Phoenix Mars Lander auf dem Planeten landen, während von den Satellitenkameras weiterhin beeindruckende Aufnahmen gemacht werden
Es wird noch eine Weile dauern, bis die ersten Menschen den Mars besuchen werden, wenn dies denn wirklich geschehen sollte. Inzwischen wird der Phoenix Mars Lander der Nasa am 25. Mai in der nördlichen Polarregion landen – beobachtet vom Mars Express der Esa.
Als Landepunkt ist das "Grüne Tal" vorgesehen, wo es, abgesehen von den Polen selbst, die größte Eisfläche gibt. Wenn es auf dem Mars eine Region geben sollte, wo sich Leben finden lassen könnte, dann wäre dies ein guter Ort. Das Eis befindet sich dicht unterhalb der Oberfläche, der Lander ist mit einem Roboterarm ausgestattet, mit dessen Schaufel bis in eine Tiefe von einem Meter gegraben werden kann.
Erst einmal aber müssen neue Aufnahmen von dem Landeort gemacht werden, da es hier teilweise recht steinig ist. Bislang hat man im "Green Valley", das eine Länge von 150 km und Breite von 20 km besitzt und 250 m tief ist, und um das Tal herum 5 Millionen Felsen gefunden, die für den Lander gefährlich werden könnten. Man habe zwar zuvor noch nie so genaue Informationen über eine Landungsstelle auf dem Mars gehabt, gleichwohl bleibe die Land immer riskant.
Inzwischen kommen von den Kameras auf den Satelliten, die den Mars umkreisen, neue beeindruckende Aufnahmen.
Vom Mars Express wurden zuletzt Bilder der Stereokamera HRSC von dem bis zu acht Kilometer tiefen Kessel Hebes Chasma im Norden der der Valles Marineris, einem 3000 km langen Graben, veröffentlicht.
Im Kessel befindet sich ein 7 km hoher Berg, dessen Schichten von der Erosion freigelegt wurden. Wie die Schichten zustande kamen, weiß man noch nicht: "Unter den möglichen Bildungsprozessen kommt", so die DLR, "die Ablagerung von Sedimenten in einem stehenden Gewässer in Frage - oder die Abscheidung von Mineralen aus gesättigten Wasserlösungen direkt an oder in der Nähe von heißen, so genannten "hydrothermalen" Quellen – analog zu Sinterterrassen auf der Erde, wie sie beispielsweise in der Toskana oder im türkischen Pamukkale zu sehen sind. Ferner werden Ablagerungen durch Wind, Vulkanausbrüche unter früher dort vorhandenen Gletschern, oder explosive vulkanische Eruptionen als Entstehungsursache in Betracht gezogen."
Die letzten Aufnahmen von der Kamera des Mars Reconnaissance Orbiter zeigen seltsame Dünen Auf einer Aufnahme vom Hrad Vallis-System, einem 800 km langen und 400 m tiefen Graben, lassen sich Inseln erkennen, die durch Erosion, wahrscheinlich durch Wasser, wie die Wissenschaftler vermuten, gebildet wurden.
Auf einem anderen Bild sieht man im Hellespontus perfekt geformte Dünen, die durch den Marswind entstanden sind, der von Westen nach Osten (von links nach rechts) bläst.
Beeindruckend auch die Aufnahmen des von zahlreichen Kratern überzogenen Marsmondes Phobos, die am 23. März 2008 gemacht wurden. Phobos hat einen Durchmesser von 22 km und könnte wie der andere Marsmond Deimos ein vom Planeten gefangener Asteroid sein.