Ein "grüner" Wolkenkratzer mit sich drehenden Stockwerken

In Dubai soll der erste "Dynamische Turm" mit Luxuswohnungen gebaut werden

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Im Wettlauf um die attraktivste Spektakelarchitektur prescht Dubai wieder einmal vor. Der Architekt David Fisher hat den "Dynamischen Turm" entworfen, der nun zuerst von der [http://www.dynamicarchitecture.net/ Dynamic Group] in Dubai bis 2010 realisiert werden soll. Ein zweiter Turm soll in Moskau gebaut werden. Und man hofft, die "Dynamischen Türme" dann in Städten auf der ganzen Welt bauen zu können. Weil das Leben heute dynamisch sei, müssten auch die Bauwerke, so Fisher, dynamisch werden.

Durch das Drehen der Stockwerke verändert sich die Struktur des Turms. Bild: David Fisher/Dynamic Group

Der 700 Millionen US-Dollar teure "Dynamic Tower" mit einer Höhe von 420 m und 80 Stockwerken wird als das weltweit erste Gebäude angepriesen, das sich bewegt und so immer anderes aussehen soll. Die Wohnungen mit einer Größe zwischen 124 und 1200 Quadratmetern sollen zwischen 3,7 und 36 Millionen US-Dollar kosten, inklusive Parkplatz für den Wagen in jeder Wohnung. Um dahin zu gelangen, fahren die Wohnungsbesitzer mit ihrem Auto einfach in einen Lift und können es dann vor dem Eingang in die Wohnung abstellen. Jedes Geschoß kann sich unabhängig von den anderen um 360 Grad mit unterschiedlicher Geschwindigkeit drehen. Für die größeren Wohnungen sind auch Swimming Pools und mancher technischer Schnickschnack wie stimmgesteuerte Bedienung vorgesehen. Man setzt auf Käufer, die nicht nur viel Geld haben, sondern auch ihren Lebensstil zur Schau stellen wollen.

Das Auto kann mit dem Aufzug zum Parkplatz vor den großen Wohnungen gebracht werden. Bild: David Fisher/Dynamic Group

Für Fisher müssen sich die Bauwerke unseren ständig sich verändernden Bedürfnissen und Stimmungen anpassen. Ob es da schon genügt, dass sich die Wohnung gemächlich dreht, ist fraglich. Aber Fisher schwärmt, dass die Bauwerke der Zukunft auch "den Rhythmen der Natur folgen werden, ihre Ausrichtung und Gestalt vom Frühling bis zum Sommer und vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang verändern und sich dem Wetter anpassen." Nach seiner Vision werden die Gebäude lebendig sein.

Bis zu acht Wohnungen finden auf einem Stockwerk Platz. Bild: David Fisher/Dynamic Group

Mit zum guten Ton gehört heute, dass für Energieeffizienz sowie Klima- und Umweltfreundlichkeit gesorgt wird. Der "Dynamische Turm" wird also als das erste Bauwerk angepriesen, das seine Energie selbst erzeugt und auch Strom für weitere Gebäude liefern kann. Zur Stromerzeugung dienen 79 Windturbinen, die zwischen jedem Geschoß eingebaut werden. Dadurch soll der Turm, so Fisher, zu einem "wirklich grünen Kraftwerk" werden. Zudem werden auf den Dächern der einzelnen Stockwerke Solarzellen angebracht.

Windturbinen zwischen den Stockwerken sollen für die Energie sorgen. Bild: David Fisher/Dynamic Group

Und es gibt nach Fisher noch eine Premiere, denn der Turm sei auch der erste, der vollständig nach der "Fisher-Methode" aus vorfabrizierten Teilen gefertigt wird, was die Baukosten senken und die Bauzeit verkürzen soll. "Jedes Stockwerk des Gebäudes kann in nur sieben Tagen fertig gestellt werden", verspricht Fisher. "Von nun an werden Gebäude in einer Fabrik hergestellt."