Wie man die Prostitution auch fördern kann

Das Geschäft mit dem Sex soll dank Studiengebühren boomen

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Mit den in vielen Bundesländern im Sommer 2007 eingeführten Studiengebühren soll ja die Arbeit der Hochschulen gefördert werden. Doch offenbar fördern sie noch etwas ganz anderes: die Prostitution. Das behauptet jedenfalls Herbert Krauleidis, Geschäftsführer des wohl größten deutschen Sex-Auktionshauses gesext.de. Nach seinen Angaben verkaufen dort immer mehr Studentinnen sexuelle Leistungen gegen Geld. Und wie es in einer Presseerklärung dazu heißt, ist „seit September 2007 die Zahl um 400 Prozent gestiegen und verlaufe von da an auf hohem Niveau.“

Den Anstieg führt der Geschäftsführer auf die Einführung der Studiengebühren und die schlechte finanzielle Lage von Studentinnen zurück. „Seit dem Wintersemester gibt es im Durchschnitt beinahe 700 Sex-Auktionen pro Monat, bei denen sich Studentinnen anbieten", sagte Krauleidis.

Zwar sind solche Presseerklärungen mit Vorsicht zu genießen, oft sind sie nichts anderes als versteckte Werbung. Doch wer aktuell bei gesext nach Studentinnen sucht, der findet tatsächlich erstaunlich viele „Angebote“ der zweifelhaften akademischen Art. Aktuell werden einem 79 angezeigt mit Titeln wie:

  1. Echte Studentin – Heiß und Sexy
  2. 2. Std. mit Süßen Teeny, 19jährige Hübsche Studentin
  3. Date mit süßer Studiermaus
  4. Naturgeile Studentin 2 ganze Stunden

Und was die Frauen ihren Kunden versprechen, das kann man dann in den Begleittexten lesen:

"Ich bin eine süßes, einfühlsame Lady und biete mich als rein privat an. Ich heiße Leila, bin 1,78 m groß und wiege 59 kg. Meine Oberweite beträgt 75B. Schau dir einfach mein aktuelles Foto an. Meine aufgeschlossene und lockere Art wird uns sicher viel Spaß bereiten. Da ich sehr zuverlässig bin erwarte ich dies auch von dir. Hier bietest du auf mein erstes date, das du sicherlich nie vergessen wirst. Verkehr findet mit Schutz statt, Tabus sind Anal, NS, KV und alles was schmerzen bereitet."

Und manche der jungen Frauen schreiben ganz offen, dass es ihnen dabei auch und vor allem ums Geld geht.

Beispielsweise Celina22: „Allein zuhause und chronisch blank! ;-) Hi, als Studentin ist das Geld immer knapp, dafür die Tagesfreizeit groß ;-) also dachte ich mir ….. hey, warum nicht mal hier auf gesext mein Bafög aufbessern und das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden! Gesagt, getan und schwupp …….. hier bin ich! Celine, 22 Jahre, schlank und eine hübsche experimentierfreudige Anfängerin in diesem Bereich. Bei mir wirst du Sex wie mit einer Freundin haben und dennoch bin ich offen für Neues, sofern es mir auch Spaß machen könnte.“

Das klingt zwar locker, ist dennoch für die junge Frau harte und inzwischen wohl auch schon professionelle Knochenarbeit. Derzeit bietet sie sich nämlich gleich fünf Mal dort an – mit verschiedenen Texten. Und Angebote bekommt sie offenbar genug. - Das Geschäft mit der Prostitution boomt also im Netz. Und einen Anteil daran hat eben auch die schlechte finanzielle Situation der Studierenden, die durch die Einführung von Studiengebühren noch ein Stück weit verschärft wurde. Und so profitieren von den Studiengebühren eben nicht nur die Hochschulen, sondern auch Sex-Plattformen wie gesext.