Die Banken und das liebe Geld

Unter Bankstern - Teil 2

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Banken als Intermediäre

Eine Bank, auch Kreditinstitut genannt, ist ein Unternehmen, das für Kunden Dienstleistungen in den Bereichen Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr anbietet. Je nach Typus beschäftigt sich eine Bank mit der Kreditvergabe, der Verwaltung von Spareinlagen, dem Handel von Wertpapieren oder, wie bei Universalbanken üblich, mit allem zusammen.

Die frühesten Vorläufer des modernen Bankenwesens finden sich in Mesopotamien. Dort gab es allem Anschein nach bereits ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. die buchmäßige Verrechnung von Forderungen sowie eine Kontenführung und Wechsel. Im 12. Jahrhundert bekam die Entwicklung des Geldwesens mit dem Kreuzritterorden der Templer (mit Hauptsitz in Paris) wieder neue Schubkraft. Dort wurde ein erstes großes Banken-Filialsystem, welches Europa und Vorderasien umfasste, aufgebaut. Päpste und Könige vertrauten ihre Reichtümer den Ordensbrüdern an, die mit Tausenden von Angestellten die Grundlagen für das moderne Bankwesen schufen, bis der französische König Philipp IV. Ende des 13. Jahrhunderts die Templer entmachtete, um das Finanzmonopol wieder in staatliche Hände zu legen.

Warengroßhändler, Kommissionäre oder Spediteure waren die ersten eigentlichen Bankiers des 13. Jahrhunderts, da diese zur Abwicklung ihres Warengeschäfts ein Kredit- und Wechselgeschäft benötigten. Zu den damals bedeutendsten Bankiersfamilien zählten die Bardi, die Peruzzi und die Acciaiuoli aus Florenz. Anfang des 14. Jahrhunderts unterhielten sie in fast allen wichtigen Städten Europas Filialen. Des weiteren hatten sie ein Quasi-Monopol der päpstlichen Finanzen.

Als der englische König Eduard III. sich 1345 weigerte, seine durch den Hundertjährigen Krieg angehäuften Schulden zurückzuzahlen, gingen die damals wichtigsten Bankhäuser bankrott. Davon profitierten Vieri di Cambio de' Medici, der zwischen 1348 und 1392 ein weit verzweigtes Bankhaus mit mehreren Filialen in den wichtigsten europäischen Städten aufgebaut hatte. Der Neffe des Gründers Giovanni di Bicci de' Medici gründete 1397 die Banco Medici, die den Aufstieg der Medicis zur mächtigsten Finanzmacht Europas ebnete. Durch die zunehmende Arbeitsteilung in den Volkswirtschaften wurden Banken zu unverzichtbaren Intermediären, da die Geldströme immer verzweigter wurden.

Banken kommt heutzutage die wichtige Aufgabe zu, einen Ausgleich zwischen den Geldanlagewünschen und dem Kreditbedarf zu schaffen. Diesem Anspruch können Banken jedoch bei Finanzkrisen nicht gerecht werden, da eine vorherige Mittelfehlallokation und Sanierung immer auf Kosten der Kreditnehmer geht, die, obwohl oftmals gesund, im Zuge von Bankenpleiten ebenfalls untergehen. Es kommt deshalb nicht von ungefähr, dass Bankenkrisen erhebliche Wirtschaftskrisen nach sich ziehen können. In der Finanzkrise von 2007/2008 hat sich gezeigt, dass die durch Basel II definierten Eigenkapitalquoten der Banken viel zu gering waren, um mit den Verwerfungen an den Kreditmärkten ohne staatliche Hilfe fertig zu werden. Die Banken waren zu schnell klamm.

Was Geld nicht ist

Der scheinbare Wert von Dingen, die wir brauchen oder auch nicht brauchen, spiegelt sich in der Anzahl der Geldeinheiten wieder, die für diese bezahlt werden. Die moderne Geldwirtschaft ist prägend für unser heutiges Wirtschaftssystem. Die Virtualisierung des Geldes macht die Welt heute zu einer gigantischen Transaktions-Matrix, in der Geld wie auf einem Schachbrett hin- und herbewegt wird. Durch die steigende Komplexität der Gesellschaft müssen immer neue Anwendungsfelder fürs Geld erfunden werden, die so komplex sind, dass sie mittlerweile das System als Ganzes gefährden.

In der Geldphilosophie von Georg Simmel heißt es, dass der Sieg des Geldes einer der Quantität über die Qualität ist, das heißt des Mittels über den Zweck. Solange Geld jedoch Wert hat, manipuliert es uns, indem wir immer mehr von ihm akkumulieren müssen, um dafür immer weniger Produkte zu bekommen. Wenn man erkennen will, was Geld eigentlich ist, sollte man zunächst einmal klären, was es nicht ist. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Geld die Aufgabe des Tauschmittels zukommt. Bei einem Kauf eines Produktes wechselt dieses den Eigentümer. Und letztlich ist es nur Eigentum, welches es ermöglicht, darauf einen Kredit zu gewähren. Geld entsteht somit nicht aus dem Nichts, sondern aus der Beleihung eines zuvor entstandenen Eigentums. Laut Heinsohn hängt Geld von Eigentum und Zins ab, nicht etwa der Zins vom Geld oder dem Tausch.

Damit wird klar, dass Geld nicht das Transaktionsmedium für eine Tauschwirtschaft, sondern für eine Eigentumswirtschaft ist. Geldscheine sind deshalb vor allem Schuldscheine, das heißt Forderungen, welche die Emittenten der Scheine an die Marktteilnehmer haben. Je mehr Geldscheine gedruckt werden, desto mehr Forderungen gibt es, die irgendwann nicht mehr zurückbezahlt werden können. Geld verliert in einer Gesellschaft der ausufernden Verschuldung und steigenden Inflation auch immer mehr seinen Wertaufbewahrungscharakter. Je mehr Geld gehortet wird, desto wertloser wird es für die Marktteilnehmer, da nur ein hoher Umlauf von Geld auch sichert, dass es permanent wieder ausgegeben beziehungsweise investiert wird.

In der Konsequenz bedeutet das: Je höher die Inflation ansteigt, desto wertloser wird das Geld für alle, auch für diejenigen, die es horten. Deshalb würde es jedermann in einer Ökonomie nützen, wenn möglichst viel Geld wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückfließt, weil dann ein Gesundungsprozess durch die daraus entstehende Innovationen eingeleitet werden kann.

Wie Geld entsteht

Die Funktion der Geldschöpfung obliegt den Zentralbanken. Gegen Gebühren, den Leitzinsen, leihen sie dieses Geld den Geschäftsbanken, die es wiederum in Krediten an die Kreditnehmer verleihen. Die Kreditsumme wird ihnen gutgeschrieben und erscheint gleichzeitig als Forderung der Bank gegen den Kreditnehmer. Das so entstandene Geld wird auch als Buchgeld beziehungsweise Giralgeld bezeichnet. Geld entsteht somit aus dem Nichts, kann jedoch nur wieder zu Nichts werden, wenn alle Schuldverhältnisse aufgelöst werden können. Gäbe es keinen Zins, wäre dies problemlos möglich, wenn das Geld nicht mehr benötigt wird.

Mit Kreditkartenschulden hat man einen Kredit auf Buchgeld aufgenommen. Man bekommt hierbei einen Kredit auf Kredit, was sich amerikanische Kreditkartenanbieter mit bis zu 20prozentigen Wucherzinsen bezahlen lassen. Leider verhindern hohe Zinsen, dass das Geld wieder vollständig zurückbezahlt werden kann. Da nur so viel Geld vorhanden ist, wie vorher in den Umlauf gebracht worden ist, kann das Geld für die Zinszahlungen nur durch neue Schuldversprechungen entstehen. Die Schuldenspirale füttert sich also selbst und dies so lange, bis das System pleite geht. Banken sind deshalb heute nichts anderes als Schuldenvermehrer, die keine andere Aufgabe haben, als das weltweite Schuldenkarussell am Laufen zu halten. Nur aus diesem Grund stehen wir unter ständigem Wachstumszwang, da sich ohne Steigerung der Geldmenge der Schuldendienst nicht aufrechterhalten ließe.

Das Problem des ausufernden Druckens von Geld ist, dass nicht genügend pfändbare Sachwerte zur Verfügung stehen. Damit Geld als wertvoll erachtet wird, darf es nicht inflationär vermehrt werden, sondern es muss knapp gehalten werden. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Höhere Zinsen und
  2. Verringerung der Geldmenge

Eine weitere Verknappungsmöglichkeit, die insbesondere von den Wohlhabenden genutzt wird, ist das Horten des Geldes, welches die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes reduziert. Das Horten von Geld ist die Gegenmaßnahme der Reichen gegen die Zentralbanken, die den Schuldendienst der Armen aufrechterhalten müssen. Dieses Horten kann solange nicht von der Zentralbank beeinflusst werden, bis es einen negativen Zins gibt, der das Horten von Geld bestraft. Erst wenn das Horten von Geld bestraft würde, wäre es möglich, auf ausufernde Geldmengensteigerungen zu verzichten.

Schuldenachttausender, wohin das Auge blickt

Wirtschaften entsteht aus der Freiheit des Eigentümers, die ihn nicht auf Besitz und die damit verbundenen Nutzungsrechte beschränkt. Wer Eigentum hat, kann mehr Geld schaffen, wer keines besitzt, muss sich verschulden, wobei sich durch den Trend, dass die Reichen immer reicher werden, ein Zustand einstellt, dass immer mehr Menschen immer weniger Geld besitzen, dafür jedoch riesige Schuldenberge.

Für die Besitzlosen funktioniert der Kapitalismus längst nicht mehr, da er sie in Abhängigkeiten geführt hat, die man nur noch als finanzielle Sklaverei bezeichnen kann. Da die meisten Kredite heute nicht für produktive Zwecke, sondern für den Konsum verwendet werden, besteht für diejenigen, die Kredite in Anspruch nehmen, keine andere Möglichkeit, als diese durch ihre Löhne und Gehälter zurückzubezahlen. Verlieren Sie ihren Job, sind sie so gut wie pleite. Die Folgen sind fatal, insbesondere weil viele Altersabsicherungen, die in Fonds investiert hatten, ebenso einem radikalen Wertverfall unterliegen.

In Blasenökonomien dient der Austausch auf dem Markt nicht mehr der Vermittlung von Gebrauchsgütern, sondern nur noch der Realisierung von Verlusten, die sich in Arbeitslosigkeit und einer neuen Armut manifestieren. Die Vermögensdisparität nimmt nicht nur zwischen den Industrieländern, sondern vor allem innerhalb dieser markant zu. Für die meisten Volkswirte basiert der Kapitalismus auf den Prinzipien der Geldvermehrung und der Tauschwirtschaft, tatsächlich stellt er ein irreversibles Verschuldungssystem dar, dessen finaler Punkt der Staatsbankrott ist. Derartige Systeme unterliegen dem inneren Zwang, immer mehr Schulden zu machen, um alte Schulden abbezahlen zu können. Durch die US-Immobilienkrise hat sich gezeigt, dass die eigentliche Bedrohung des Weltfinanzsystems nicht die Verschuldung der so genannten Entwicklungsländer ist, sondern die der führenden Industrienationen.

Länder wie die USA können sich wegen der Milliardenlöcher in den Staatshaushalten Rezessionen nicht mehr leisten, deshalb wird durch ausufernde Geldausweitung und künstliches Niedrighalten von Zinsen alles getan, um diese zu verhindern. Dadurch wird die Inflationierung des Geldes immer weiter vorangetrieben. Erschwerend kommt hinzu, dass das Horten des Geldes von Reichen und Superreichen immer weniger Geld für den entscheidenden Wachstumsfaktor Innovation zur Verfügung stellt.

Die Abnahme der Innovationsfähigkeit in vielen Industrienationen führt fast zwangsläufig dazu, dass das Wirtschaftswachstum geringer ausfällt, wodurch es nahezu unmöglich wird, die Staatsverschuldung auszugleichen. Im heutigen Verschuldungssystem fehlt somit ein permanentes Anreizsystem für die ständige innovative Erneuerung.

Horten des Geldes

Menschen können sich nicht ohne technische Hilfsmittel schnell fortbewegen. Doch es gibt Grenzen der Geschwindigkeit, wie zum Beispiel die Schallgeschwindigkeit für konventionelle Flugzeuge. Geld hingegen hat die besondere Eigenschaft, dass es sich heute mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt. Hierbei spielt es keine Rolle, in welchen Banken oder bei welchen Online-Brokern es von den Kunden eingelagert wird und wie hoch der Verschachtelungsgrad von Beteiligungen oder Steueroasen ist. Wenn es Geld zu verdienen gibt, findet es mit fast traumwandlerischer Sicherheit den richtigen Weg.

Ob Geld ein Mythos ist oder nicht, sei dahingestellt, jedoch hat es die Eigenschaft, gehortet zu werden, wenn der Reichtum über Hand nimmt, und wird da besonderes schnell investiert, wo die Armut am größten ist. Dieses Paradoxon lässt sich nicht so ohne weiteres auflösen, insbesondere dann, wenn die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Die Folge ist eine Reduzierung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, dessen Effekte nur noch durch tiefe Zinsen und eine drastische Erhöhung der Geldmenge kompensiert werden können. Dass ein solches System nicht mehr effizient sein kann, liegt zwar auf der Hand, jedoch werden heutzutage die Statistiken manipuliert, um den Tag der Abrechnung hinauszuschieben.

Eigentum, Kapital, Schulden und Geld entstehen laut Paul C. Martin immer gleichzeitig. Deshalb formuliert das Geld, das heute von den Zentralbanken geschaffen wird, ein Anrecht auf Eigentum gegenüber den Geschäftsbanken. Jeder, der Eigentum besitzt, kann dieses als privat emittiertes Geld verleihen. Geld wird somit immer dann geschaffen, wenn ein Eigentümer Ansprüche gegen sein Eigentum einem anderen Eigentümer kreditiert. Der Kreditnehmer zahlt hierfür einen Zins und tilgt die Schuld gemäß einer vereinbarten Tilgungsrate.

Wer mehr Kapital sammelt, kann mehr Kredite vergeben, weshalb Banken heute zu finanziellen Machtzentren herangewachsen sind. Wenn jedoch die Dummheit gemacht wird, dass die vergebenen Kredite, wie bei der UBS geschehen, wieder im eigenen Portfolio landen und somit mit vollem Hebel auf den Verleiher zurückwirken, kann sich eine Bank relativ selbst enteignen, wenn das Eigenkapital aufgebraucht ist. Es kommt daher nicht von ungefähr, wenn die schweizerische Bankaufsicht die Akkumulierung von Kapital in Bezug auf das Eigenkapital von Banken mit einem Deckel versehen will, der nur noch einen bestimmten Hebel zulässt.

Die Folgen der jüngsten Bankenkrise führten bei vielen Banken zu massiven Dividendenkürzung, Stornierung von Aktienrückkaufsprogrammen, schrumpfenden Bilanzen und der Notwendigkeit, massive Kapitalspritzen durch Verkauf von Anteilen und Kapitalerhöhungen durchzuführen. Fehlspekulationen von Banken, die zu große Hebel fahren, führen in der Folge auch dazu, dass Geld, was eigentlich in Form von Krediten in Unternehmen fließen müsste, nicht mehr zur Verfügung steht. Beispielsweise jetzt, wo die Traumschlösser von hohen Renditen im US-Markt sich in Luft aufgelöst haben. Zuvor schon hatten viele Banken die Vergabe von Venture Capital verhindert, weil die Renditen an Unternehmer geringer waren als im Investment Banking. Dadurch wird schon seit Jahren immer mehr Geld, das eigentlich für Innovationen zur Verfügung gestellt werden müsste, dem Wirtschaftskreislauf entzogen.

Silvio Gesell fordert deshalb einen negativen Zins, einer Art "Geldsteuer" für das Horten des Geldes bei Reichen und Superreichen. So gibt es Superreiche in Gstaad, die durch die 90 Tage-Regel, sprich: da sie sich viermal 90 Tage an vier verschiedenen Orten in der Welt aufhalten, keine Steuern bezahlen müssen. Da sie nur einen sehr geringen Teil des gehorteten Geldes in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen lassen, können sie als die größten Innovationsverhinderer der Gesellschaft bezeichnet werden.

Die Folge: Dadurch, dass es heute keinen Umlaufzwang für Geld gibt, nimmt die Vermögensdisparität in den führenden Industrienationen immer weiter zu. Die eigentliche Rolle des Geldes, nämlich die der Zirkulation, wird heute in den Industriestaaten durch das Horten von Geld verhindert, wodurch die Zentralbanken gezwungen sind, immer mehr Geld zu drucken. In einem solchen System muss sich die Wirtschaft dem Geld anpassen und nicht das Geld der Wirtschaft. Da die Geldinhaber das Geld ohne Verlust sammeln und aufbewahren können, sind diese in der Lage, das Geldangebot so zu verknappen, dass diese ausufernde Zinsen verlangen können.

Wer das Zinsmonopol besitzt, dominiert die Wirtschaft und damit seine Schuldner, ein Umstand, der zwangsläufig zu Wucherzinsen führen muss.

Geld als Realtime-Fata Morgana

Der Geldschein avanciert zunehmend zum digitalen Schein und dies in zweifacher Hinsicht. Erstens als virtuelles Zahlungsmittel und zweitens als Halluzination eines Wertes, der im Falle einer Hyperinflation gegen Null tendiert, wie dies aktuell in Zimbabwe geschieht. Wenn ständig neues Geld gedruckt wird, findet eine systematische Enteignung der Konsumenten statt, da durch die Inflation die Produkte künftig nicht nur weniger wert sein werden, sondern der Konsument auch den versteckten Zins im Rahmen der Produktpreise bezahlen muss. Durch die Aufnahme von Krediten verschlechtern die Konsumenten ihre Position gegenüber den Gläubigern noch zusätzlich. Ohne ausuferndes Wachstum der Geldmenge sind diese gar nicht mehr in der Lage, ihre Zinszahlungen leisten zu können.

Deshalb avanciert Geld immer mehr zu einer Realtime-Fata Morgana, das die verdurstenden Schuldner in immer neue Abhängigkeiten führt. Da Geld nur gesund ist, wenn es seinen Wert erhalten kann, muss dem Wachstumsfetischismus ein Ende bereitet werden. Wenn eine Zentralbank wie die USA sowohl der Geldwertstabilität als auch dem Wachstum verpflichtet ist, befindet sich diese in einem Gefangenendilemma, da Wachstum oftmals nur mit Inflation erkauft werden kann.

Zentralbanken sollten sich deshalb neben der Geldwertstabilität auch der Innovation verpflichten. Eine hohe Innovationsrate ist viel besser geeignet, Inflationen zu vermeiden als Geldmengenerhöhungen und Zinssenkungen, die oft das Gegenteil dessen bewirken, was beabsichtigt war. Zu tiefe Zinsen sind nicht nur inflationsfördernd, sondern verleiten viele Marktteilnehmer auch zu einer Ausweitung der Risiken, wie diese im Falle der US-Finanzkrise von 2007 sichtbar wurden.

Es bleibt zu hoffen, dass bald unabhängige Zentralbanken entstehen, welche die Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes als wichtiger einstufen als ein fiktives absolutes Wachstum im Bruttosozialprodukt, welches sich bei genauerem Hinsehen als eine relative Schrumpfung der Wirtschaft entpuppt. Dies liegt daran, dass jeder Bürger heute mehr als ein Drittel seiner Arbeitszeit damit verbringt, die Zinseinnahmen der Reichen zu finanzieren, die das Geld nicht produktiv ausgeben, sondern es horten. Dadurch müssen die Notenbanken immer mehr Geld in Umlauf bringen, dass nicht durch Waren und Leistungen gedeckt ist. Die logische Folge ist eine Inflation, die man versucht, durch Statistiken zu verstecken.

Die große Geldillusion

Eines der größten Probleme im Umgang mit Geld ist, dass die meisten Menschen in absoluten statt in relativen Größen denken. Da in Zeiten niedriger Inflation der absolute Wert des Geldes konstant bleibt und der relative Wertverlust gering ist, wird der nominale Wert des Geldes mit dem realen gleichgesetzt. Wird jedoch von einer Zentralbank sehr viel Geld gedruckt, erleiden die Bürger einen Wertverlust, insbesondere da sich Preise und Löhne nur sehr langsam einer Veränderung der Geldmenge anpassen.

Wenn folglich Anleger Aktien kaufen, die eigentlich überbewertet sind, tun sie dies in Erwartung, dass andere Investoren die absoluten Kurse immer weiter in die Höhe treiben. Ein Hauptvertreter einer Theorie der Geldillusion war Irving Fisher. Ihm zufolge sind fast alle Bereiche des Wirtschaftslebens von absoluten Größen und deren Veränderungen geprägt. Fisher unterstrich die Unterscheidung zwischen realen und nominalen Zinssätzen, die heute fundamental ist für die Analyse von Deflation und Inflation.

Fisher war Pionier bei der Einführung von Indexzahlen, die er in seinem einflussreichen Buch "The Making of Index Numbers" beschrieb. Seine Schulden-Deflationstheorie betont die steigende reale Last von Schulden bei einem fallenden Preisniveau, wie dies in der großen amerikanischen Depression der 1930er Jahre auftrat. Zu seinen wohl bedeutendsten Anregungen zählt die Einführung von umlaufgesichertem Geld, da die unverantwortliche Schöpfung und Vernichtung von Umlaufmitteln durch die großen Banken für massive Kreditexpansion und mögliche wirtschaftliche Depressionen verantwortlich sind. Er schlug deshalb die Erhöhung der Reserveanforderungen für Sichtguthaben von zehn auf hundert Prozent vor, um ausufernde Bubbles in der Wirtschaft zu vermeiden.

Für Fisher ist es vor allem die fehlende Deckung von Sichteinlagen, die künftige Booms und Depressionen immer schlimmer werden lässt. Die Weltwirtschaftskrise von 2007/2008 zeigt, wie recht er mit seiner These hat. Würde man Banken die Macht nehmen, virtuelles "Scheckbuchgeld", wie er es nennt, zu schöpfen oder zu vernichten, könnten große Inflationen und Deflationen verhindert werden. Würden Sichtguthaben als Treuhandkonto geführt, die teilweise in Bargeld und teilweise in Staatsanleihen investiert werden, wäre das Geld der Anleger wesentlich sicherer angelegt als heute. Vor allem hätten die Bankkunden keine Forderung an die Bank, die diese nicht einlösen kann, sondern die aufgrund der Deckung immer verfügbar ist, egal welche anderen Geschäfte einer Bank schief gelaufen sind.

Grundlegendes zum Thema Geld

Geld regiert die Welt, lautet ein Sprichwort. Anders ausgedrückt: Wer Geld besitzt, hat auch die Macht über ein Land und seine Bürger. Wie zuvor beschrieben, gibt es für eine Bank nichts Einfacheres, als Geld zu erzeugen. Dies geschieht über neue Kredite, ein Vorgang, der so simpel ist, dass die meisten Leser es nicht glauben können. Dieses einfache Prinzip macht Banken zu den mächtigsten Institutionen, da sie quasi über eine Gelddruckmaschine verfügen. Das Geld, welches Banken neu schaffen, stammt weder aus ihren eigenen Einnahmen noch aus verwalteten Guthaben, sondern entsteht unmittelbar aus dem Versprechen des Schuldners, einen Kredit zurückzuzahlen. Mit jedem Kreditvertrag kann eine Bank damit neues Geld kreieren, welches wie durch Zauberhand als Minussaldo auf dem Konto des Kreditnehmers erscheint.

Die Vorstellung, dass Banker einfach Geld aus dem Nichts schaffen können, ist eigentlich fast zu einfach, um geglaubt werden zu können. Doch dieses einfache Prinzip steigt den Bankmanagern immer mehr zu Kopf und so wollen sie immer noch mehr Geld machen. Dies geht jedoch nur, indem man die Eigenkapitalquote weiter absenkt oder indem man höhere Risiken fährt. Um dies vor Kontrollgremien zu verstecken, wurden Offshore-Firmen gegründet und das Risiko outgesourct. Wenn jedoch das Risiko durch die Auslagerung zu groß wird, bricht das Modell der Gelderschaffung aus dem Nichts wie ein Kartenhaus zusammen.

War früher ein Papierdollar noch eine Quittung, die man bei der Zentralbank gegen eine feste Menge Gold oder Silber umtauschen konnte, so kann man die heutigen physischen oder virtuellen Dollars nur gegen einen Papierdollar eintauschen. Je mehr Einlagen heute eine Bank bekommt, desto mehr Kredite kann sie ausgeben. Meist geschieht dies etwa um den Faktor 9, das heißt, erhält eine Bank von einem Kunden eine Million Euro, so kann sie neun Millionen Euro an Kredit generieren. Hieraus entsteht ein großer Anreiz für Banken, Einlagen zu bekommen, um Kredite geben zu dürfen. Die Annahme, dass Kredite vollständig durch Einlagen gesichert sind, ist leider falsch.

Schuldentürme können aber immer nur dann entstehen, wenn Geld von Banken verliehen wird, dass sie eigentlich nicht haben. Wird das Risikoverhältnis von 9:1 auf 20:1 oder 30:1 ausgeweitet, was durch Umgehung von Richtlinien vor allem in den USA geschehen ist, dann kann das Bankensystem in einer Krise gar nicht anders reagieren, als in sich selbst zusammenzubrechen. Dies geschieht insbesondere dann, wenn es massive Mittelabflüsse durch Kundenauszahlungen gibt. Ein Banken-Run ist nichts anderes als das Eingeständnis einer Bank, dass sie das Geld des Kunden nicht ausbezahlen kann, weil sie es einem anderen Kunden geliehen hat. Die Verantwortlichen für diesen Leichtsinn zu schützen ist hier sicherlich der falsche Weg. Vielmehr sollten sich die Politiker neue Strategien ausdenken, wie man Banken Pleite gehen lassen kann und trotzdem die Kundengelder schützt beziehungsweise wie man ohne über den Umweg von Banken Unternehmen Darlehen geben kann.

Womit sichergestellt wäre, dass Banken Geld nicht horten und somit Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und Kaufkraft erhalten, überleben können. Nur so können die vollständige Abhängigkeit von den Banken überwunden werden und die Druckmittel auf die Politik des "Too big to fail!" nicht mehr greifen. Würden Politiker die Exponentialfunktion des Zinseszins verstehen, hätten sie dem Kreditterrorismus der Banken längst das Handwerk gelegt und das Monopol über die Gelderschaffung wieder in die Hand des Staates gelegt. Johann Wolfgang Goethe brachte die heutige Situation auf den Punkt, als er sagte: "Niemand ist ein hoffnungsloserer Sklave als die, die fälschlicherweise annehmen, sie seien frei."

Kunst = KAPITAL?

Die Losung "Kunst = Kapital" schrieb Joseph Beuys auf einen Zehn-DM-Schein. Damit hatte der Künstler den Nagel im Rahmen einer Momentaufnahme auf den Kopf getroffen. Denn der Dollar ist in der Tat ein Kunstgebilde, dessen Wert seit Jahrzehnten von der Federal Reserve manipuliert wird, um das weltweite System der Zinsknechtschaft aufrecht zu erhalten. Der US-Dollar ist heute diejenige Form von Kapital, welche Marx meinte, als er ihm den Untergang prophezeite. Der Dollar verfügt über einen Symbolgehalt wie keine andere Währung, da er das amerikanische Lebensgefühl des ausufernden Konsums auf den gesamten Planeten ausdehnte.

Kunst und Geld sind beide starken Wertschwankungen unterworfen, mit dem entscheidenden Unterschied, dass Kunst immer einen Wert haben wird, Geld jedoch wertlos werden kann. So wie Kunst zeigt, was Menschen in einer Epoche bewegt, gibt auch die Entwicklung des Geldes Aufschluss über die jeweilige Stimmung innerhalb eines Volkes. In einer Zeit der Entstofflichung des Geldes liegt dessen Zukunft immer mehr in seinem Verschwinden. Die entscheidende Frage, die sich hierbei stellt, ist jedoch, ob damit auch sein Wert entschwindet. Wäre dies der Fall, wäre die Losung Kunst = Kapital langfristig nicht mehr richtig und müsste durch die Gleichung Kunst = Wert ersetzt werden. Doch es scheint gerade der Wertverlust des Geldes und seine Abstraktion zu sein, die vor allem den US-Dollar immer wieder zu einem Thema in der Kunst werden lässt.

1877, mitten im "Gilded Age", malte William Michael Harnett einen zum Verwechseln echt aussehenden Fünfdollar-Schein im so genannten Trompe l’oeil Stil. Es war die große Zeit der Fälscher, und es stellte sich schon damals die Frage: Was waren die Greenbacks wirklich noch wert? 12 Jahre zuvor, am Ende des Bürgerkriegs im Jahr 1865, waren die Greenbacks durch die Inflation nahezu wertlos. So blieben bis 1896 die Diskussionen über die Geldordnung auf der politischen Tagesordnung. Die Monometallist-Fraktion (oder Hard Money)-Seite wollte den Goldstandard einführen; die Bimetallist-Franktion (Free Silver oder Soft Money)-Seite wollte Gold und Silber als Wertträger akzeptieren und die Greenbackers wollten weder Gold noch Silber, sondern ein vom Staat definiertes Werterhaltungssystem.

Bis zur Präsidentschaftswahl von 1896, bei der die Monometallists siegten, waren abwechselnd Gold und/oder Silber die wertmäßige Bezugsgröße. Eines der interessantesten Bilder zum Thema Wert des Geldes stammt von Otis Kaye, der in seinem Kunstwerk "A Fool and His Money" aus dem Jahr 1929 den Börsencrash, der die Große Depression in Amerika auslöste, behandelte. Kaye, der auch viel Geld beim Börsencrash verlor, heftete hinter den Geldschein eine Spielkarte mit einem Joker, ein Hinweis auf das Risiko, das Börsenspekulation mit sich bringt.

Ein weiteres wichtiges Währungsereignis war für die USA der Vietnamkrieg, der so teuer wurde, dass sich der Dollar in der Folge immer weiter entwertete. Deshalb sollte Kunst als eine neue Währung gegen den Wertverfall des Dollar etabliert werden. Einer der Protagonisten dieses Trends war Andy Warhol, der Geld generierte, indem er Dollarnoten malte und diese zum Gegenwert des gemalten Betrages verkaufte. Heute erzielen seine Werte ein Vielfaches des Nennwertes der gemalten Scheine. Warhols ästhetische Dollars wurden mehr wert als ein echter Geldschein und zeigen exemplarisch, dass Kunst mehr wert ist als Geld, das sich entwerten kann.

Warhol beschäftigte sich mit der amerikanischen populären Konsumkultur. Diese wurde durch den US-Dollar symbolisiert. Durch die Präsentation des Dollars, vollkommen alleingestellt, großformatig und als Kunst and die Wand genagelt, erhöhte er ihn zur Ikone. Gleichzeitig wurde der Mythos des Geldes damit banalisiert und sein möglicher Wertverfall vorweggenommen. Warhol vervielfältigte den Dollarschein durch Siebdruck. Dadurch verwies er auf die Tatsache, dass der Dollar maschinell hergestellt ist und daher beliebig vermehrt, sprich: inflationiert werden kann.

Einer der radikalsten Schritte, die Dichotomie von Kunst und Kapital aufzuzeigen, gelang Edward Kienholz in den frühen 1970er Jahren. Er schrieb Dollarbeträge auf ein Blatt Papier - For $1, For $2 bis hin zu $10,000 - und signierte diese mit seinem Daumenabdruck und seinem Namen. Die Scheine waren auf dem Kunstmarkt eine ziemlich sichere Investition, da sie im Gegensatz zum realen Dollar ständig an Wert zunahmen.

Ein anderer Künstler, der sich dem Thema Geld widmete, war Marcel Duchamp. Er war der erste Künstler, der mit einem gezeichneten Scheck, der berühmte Tzanck Check, der das Wort "Original" enthielt, eine fiktive Zahnarztrechnung beglich. Ein weiterer wichtiger Künstler, der mit Dollarscheinen Kunst machte, war Robert Morris. In der Serie "Self-Portraits" beklebte er ein Gehirn aus Plexiglas mit achteinhalb Dollarscheinen. Damit zeigte er schon damals auf, was Bankmanager in ihrer Gier am meisten beschäftigt: Geld. Mit seiner Gleichsetzung von Gehirn und Kapital war er der Vorbote des Boni-Kapitalismus, der an der Wallstreet Einzug halten sollte. Zu guter Letzt nicht zu vergessen: Robert Rauschenberg. Als Hommage auf die amerikanische Konsumkultur klebte er auf eine auseinander gefaltete Einkaufstüte echte Dollarscheine, Bilder von einem Footballspiel, Gläsern, einer Tomate, einer Mülltonne und ein Polaroidphoto. Nahm er hier vorweg, dass zukünftig alle Dollarscheine in einer großen Mülltonne enden würden?

Der Weg zum Cybergeld

Durch den Trend zur Digitalisierung wird die materielle Welt zunehmend immaterialisiert, womit zukünftig auch physisches Geld in Bits und Bytes umgewandelt wird. Es werden neue digitale Währungen und möglicherweise zukünftig eine digitale Einheitswährung entstehen. Die Weltwirtschaftskrise 2007/2008 dürfte endgültig den Untergang des Dollars als Weltwährung, zumindest in seiner heutigen Form, eingeleitet haben. Die technische Möglichkeit, virtuell im Cyberspace Konsumgüter bestellen und bezahlen zu können, verändert die Art und Weise, wie Banking zukünftig betrieben wird. Das Entstehen einer bargeldlosen Gesellschaft bringt als Nebeneffekt den "gläsernen Bürger" mit sich, da alle seine Transaktionen digital nachvollziehbar sind. Hier könnte selbst herausgegebenes Geld in Konkurrenz zu den virtuellen Währungen der Staaten und einer möglichen Einheitswährung treten, wenn man nicht davon ausgehen müsste, dass dieses wahrscheinlich verboten würde.

Die Grundlage für virtuelles Geld wurde mit der Einführung des elektronischen Zahlungsverkehrs (Electronic funds transfers - EFT) der Federal Reserve Bank im Jahr 1972 gelegt. Nach Einführung der ersten Diners Club Kundenkreditkarten in den 1950er Jahren sowie der immer größeren Akzeptanz von Plastikgeld weitete sich der virtuelle Markt in den 1970er Jahren auf 20 Millionen Kreditkarteninhabern aus. Gemeinsames Merkmal des Cybergeldes ist, dass der Transfer von Geld elektronisch erfolgt, entweder durch Datenübertragung oder durch physisches Überbringen von elektronischen Datenträgern.

Während bei Münzen und Papiergeld/Sichteinlagen der Staat beziehungsweise die Banken als Emittent auftreten, kann bei elektronischen Zahlungsmitteln quasi jedermann als Emittent auftreten. Der entscheidende Unterschied zum Bargeld ist, dass Cybercash stets ein Gedächtnis hat, da es Spuren hinterlässt und es durch seine fast unkontrollierbare Vermehrung eine starke Inflationierung des Geldes herbeiführen kann. Im Idealfall kann bei der Bezahlung mit elektronischem Geld auf Banken sogar komplett verzichtet werden.

Hierin liegen jedoch nicht nur Risiken, sondern auch Chancen, da die Denationalisierung des Geldes die Abkehr des von Banken bestimmten Geldwesens hin zum freien Geld ohne Manipulation von Zentralbanken und Banken weisen kann. Allerdings wird dies nicht kampflos über die Bühne gehen, da internationale Großbanken in der Lage sind, sich durch die Beeinflussung der Politik das Monopol auf virtuelles Geld zu sichern. Die neuen Begriffe Micro-Payments (Mikro-Bezahlungen) und Micro-Transaktionen (Mikro-Bezahlungsvorgänge) werden zunehmend an Bedeutung gewinnen, insbesondere wenn es zur Einführung von digitalen Währungen im globalen Maßstab kommt.

Allerdings gilt es beim virtuellen Geld höchste Sicherheitsanforderungen zu stellen, da die PC-Rechner für die Manipulation von Daten geradezu prädestiniert sind. Hier tritt das Paradoxon auf, dass die Verschlüsselungstechniken umso anfälliger für Missbrauch und Fälschungen werden, je technisch ausgereifter sie sind. Es besteht sogar die Gefahr, dass nicht nur Krypto-Kriminelle, sondern auch Datenexperten der Geheimdienste im Auftrag des Staates Konten manipulieren können.

Inwieweit sich ein freies Bankwesen (Free Banking), welches eigentlich für das World Wide Web als Zukunftsvision am besten geeignet wäre, im Rahmen einer möglichen Cyberkriminalität durchsetzen wird, hängt von der Sicherheit der Verschlüsselungsalgorithmen und den visuellen Zugangskontrollen (zum Beispiel Biometrie) ab, um eine möglichst hohe Sicherheit vor Fälschungen zu erreichen. Der elektronische Handel ohne Grenzen (E-Commerce) wird das Bankwesen drastisch verändern, ob dies zum Guten oder zum Bösen geschieht, wird die Zukunft weisen. Eine der großen Herausforderungen des Cybercash liegt hierbei darin, die Spaltung der Welt in vernetzte und nicht-vernetzte Bürger zu überwinden. Im Bargeld-Nirwana der Waffenhändler, Drogenhändler und Prostituierten wird sich die digitale Revolution sicher nicht so schnell durchsetzen wie in der Kreditkarten-Welt der Superreichen, Reichen und Neureichen.

Dipl.-Ing. Artur P. Schmidt studierte Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und Berlin. Für die Promotion entwickelte er ein kybernetisches Marktanalyse-Verfahren am Beispiel der Strategischen Planung von Airbus Industries. Nach einer Beratungstätigkeit bei Anderson Consulting sowie als Leiter der Strategischen Analyse der Ruhrgas AG war Dr. Schmidt Stipendiant der Stiftung zur Förderung der systemorientierten Managementlehre und Schüler von Prof. Hans Ulrich, dem Begründer des St. Galler Management-Ansatzes. Während dieser Zeit begann Dr. Schmidt seine publizistische Laufbahn, aus denen Bücher wie "Endo-Management" und "Der Wissensnavigator" sowie Wirtschaftsbücher wie "Wohlstand_fuer_alle.com" oder "Crashonomics" hervorgingen. Heute entwickelt der Wirtschaftskybernetiker Lenkungs-Cockpits und ist Herausgeber des Online-News-Portals www.wissensnavigator.com sowie von Finanzportalen wie www.bankingcockpit.com und www.wallstreetcockpit.com.

Literatur