Europäisches Weltraumteleskop entdeckt steinigen Exoplaneten

CoRoT-Exo-7b, dargestellt als punktförmiger Schatten unten links vor seinem Zentralstern Bild: Klaudia Einhorn

Erstmals wurde damit ein von der Größe erdähnlicher Planet gefunden, der aber für Leben zu heiß ist

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wissenschaftler haben mit dem europäischen Weltraumteleskop COROT den bislang kleinsten und zudem steinigen Exoplaneten außerhalb des Sonnensystems in einer Entfernung von 400 Lichtjahren entdeckt.

Bislang sind insgesamt 337 Exoplaneten gefunden worden. Die meisten sind sehr viel größer als die Erde und in aller Regel Gasriesen, die dem Jupiter oder dem Neptun gleichen. Der Erde ähnlich ist bislang keiner der gefundenen Exoplaneten, auf ihnen hat auch das Leben keine Chance.

Das Weltraumteleskop COROT (Convection, Rotation and Planetary Transits) von der Europäischen Weltraumbehörde ESA, dessen wissenschaftliche Mission von der französischen Weltraumbehörde CNES.geleitet wird, dient primär dazu, kleine, massearme und steinige Exoplaneten zu suchen. Am 27. Dezember 2006 wurde das Teleskop in seine Umlaufbahn gebracht und misst jeweils ein halbes Jahr einen Himmelsausschnitt.

Mittels der Messung von Helligkeitsschwankungen können Planeten entdeckt werden, die beim Vorbeiflug dass Zentralgestirn leicht verdunkeln. Mit dem Teleskop lassen sich solche Helligkeitsschwankungen viel genauer als von der Erde aus beobachten. Damit ist die Chance gegeben, eben auch kleinere Exoplaneten zu finden, Da Helligkeitsschwankungen auch andere Ursachen haben können, werden die Beobachtungen mit einem Netzwerk von Teleskopen auf der Erde überprüft. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat die On-Board-Software von CoRoT entwickelt und ist an der wissenschaftlichen Auswertung der Daten beteiligt.

Veranschaulichung der Helligkeitsschwankung durch einen vorbeifliegenden Planeten, der einen kleinen Flecken erzeugt. Bild: CNES

Der jetzt entdeckte COROT-Exo-7b ist nicht ganz doppelt so groß wie die Erde und umkreist in 20 Stunden seine Sonne. Leben ist auch auf ihm nicht zu finden. Die Wissenschaftler vermuten, dass auf ihm wegen der großen Nähe zu seiner Sonne Temperaturen von 1000-1500 Grad herrschen und seine Oberfläche steinig ist oder aus Lava besteht. Er könnte aber auch teils aus Wasser und Stein bestehen und eine heiße Atmosphäre aus Wasserdampf besitzen.

Erstmals entdeckt wurde der neue Exoplanet bereits im Winter 2007/2008. Bei den nachfolgenden Beobachtungen von Teleskopen auf der Erde wurde schließlich noch ein weiterer Planet in dem Sonnensystem gefunden, der allerdings die 14fache Erdmasse hat und ein heißer Gasriese ist.

CoRoT-Exo-7b zieht in der maßstabsgetreuen, künstlerischen Darstellung vor seinem Stern Bild: Klaudia Einhorn

"Die Entdeckung eines so kleinen Planeten ist eine echte Sensation. Damit haben sich die Erwartungen, die wir in CoRoT gesetzt haben, voll erfüllt", sagt Prof. Heike Rauer, Projektleiterin CoRoT beim DLR. Danien Rouan vom Observatoire de Paris Lesia, der das Projekt leitet, stellt allerdings fest, dass die Entdeckung keine absolute Überraschung sei, da das Teleskop genau für das Ziel entwickelt wurde, solche kleinen Planeten finden zu können. Die Suche geht nun weiter, um vielleicht noch kleinere und vor allem erdähnlichere Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu finden.