Juli 2001: Usama meets CIA!

The WTC Conspiracy XX

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Ein von Kritikern des konspirologischen Denkens oft angeführter Einwand lautet, dass es bei großen Verschwörungen mit vielen Beteiligten, wie z.B. dem Kennedy-Mord, unmöglich sei, alle Zeugen und Beweise über Jahre oder Jahrzehnte unter der Decke zu halten. Schon aufgrund dieser Unwahrscheinlichkeit könnten solche Verschwörungstheorien in den seltensten Fällen zutreffen. Das scheint auf den ersten Blick einleuchtend, auf den zweiten aber auch etwas naiv, denn nur die allerdümmsten Verschwörer weihen sämtliche Beteiligte in den gesamten Plan ein. In aller Regel arbeitet schon die einfachste Mafia-Struktur nach dem "need to know" -Prinzip: das einzelne kleine Rädchen weiß nur, was es wissen muss, und wenig oder gar nichts über das ganze Vorhaben - auch wenn der eine oder andere Beteiligte auffliegt, bleiben die Köpfe der Verschwörung.

Was den WTC-Anschlag betrifft, könnte auch eine solche Großverschwörung nicht auf Dauer völlig unter der Decke bleiben, ganz gleich, ob sie nun von Geheimorganisationen wie "Al Qaida" ausgeführt wurde oder von solchen wie "CIA", von beiden zusammen oder von jemand ganz anderem. Das eine oder andere Rädchen wird auftauchen, enttarnt werden, ans Tageslicht kommen - die Gesamtstruktur ist damit aber noch lange nicht aufgedeckt, zumal es gleichzeitig Bemühungen gibt zu vertuschen, zu tarnen, zu täuschen.

Ein mögliches kleines Rädchen in diesem merkwürdigen Fall sitzt derzeit in Kanada im Gefängnis. Seine Geschichte, die in der Tageszeitung Toronto Star berichtet wird, ist so verrückt, dass sie eigentlich nicht erfunden sein kann. Der 35-jährige US-Amerikaner Delmart E. Vreeland wurde vor einigen Monaten in Toronto wegen Betrugs mit gefälschten Kreditkarten verhaftet, wegen ähnlicher Vergehen in Kalifornien und Florida stellten die USA einen Auslieferungsantrag. Nach seiner Festnahme behauptete Vreeland, Mitarbeiter des Geheimdiensts der US-Navy und bei verdeckten Operationen beteiligt gewesen zu sein. Er verlangte Mitarbeiter des kanadischen Geheimdiensts zu sprechen, um eine Aussage zu machen: Er hätte Informationen über einen bevorstehenden großen Terroranschlag.

Man schenkte ihm keinen Glauben, zumal eine Anfrage bei der Navy ergeben hatte, dass er 1986 nach zwei Jahren Dienst "unehrenhaft" entlassen worden sei. Vreeland behauptet dagegen, von 1986 an im Auftrag der Navy Drogenschmuggel organisiert und danach weitere verdeckte Tätigkeiten ausgeübt zu haben. Da man ihn als gewöhnlichen Kriminellen einstufte und nicht weiter anhörte, verfasste er vier Wochen vor den Anschlägen eine schriftliche Aussage mit seinen Informationen und übergab sie den Gefängniswärtern in einem verschlossenen Kuvert zu seinen Akten. Diese öffneten das Schreiben am 14. 9. und stellten es umgehend den Regierungsbehörden in Ottawa zu.

Über den Inhalt des Schreibens ist bei der Gerichtsverhandlung gegen Vreeland bisher nichts bekannt geworden. Seine Anwälte bekämpfen das Auslieferungsbegehren, weil ihrem Mandanten in den USA angeblich die Todesstrafe drohen würde. Da aber selbst George W. Bush wegen Kreditkartenbetrug niemanden hinrichten lässt, bleibt der Fall weiter interessant.

Dass ein am Rande des Geschehens irgendwo involviertes kleines Rädchen ein bisschen recherchiert, zwei und zwei zusammenzählt, die Lücken mit Phantasie auffüllt und gegenüber den Behörden den Plan einer Großverschwörung auspackt, um seine Haut zu retten, ist vorstellbar. Auch dass ein vielleicht in die Halbwelt abgeglittener Exmitarbeiter und Möchtegern-James-Bond - mit ungedeckten Schecks soll sich Vreeland u.a. eine Yacht und Wagenladungen besten Champagners beschafft haben - für die "Firma" bisweilen noch halbseidene Jobs erledigt, scheint nicht untypisch. Fragt sich nur, was passiert, wenn Vreelands ominöse Aussage tatsächlich Informationen über den Anschlag enthalten?

Doch während ich noch über die Nebenrollen kleiner halbseidener Agenten nachdenke, lässt die Pariser Tageszeitung "Figaro" eine Bombe hochgehen, die über die dubiose Rolle kleiner Randfiguren weit hinausgeht: Der Statthalter der CIA in Dubai stattete im Sommer dieses Jahres im dortigen "American Hospital" einen Lazarettbesuch der besonderen Art ab, nämlich beim derzeitigen Weltfeind Nr. 1 Usama Bin Ladin, der dort vom 4. bis zum 14. Juli 2001 stationiert gewesen sein soll:

"Während seines Krankenhausaufenthalts empfing Bin Ladin viele Besuche von Familienmitgliedern und prominenten Saudis und Emiratis. Dabei war auch der lokale CIA-Agent, den viele in Dubai kennen und der gesehen wurde, als er den Hauptaufzug zu Bin Ladins Krankenzimmer nahm. Einige Tage später prahlte er einigen Freunden gegenüber, dass er Bin Ladin besucht habe. Amtliche Quellen berichten, dass der CIA-Agent am 15. Juli, dem Tag nach dem Bin Ladin nach Quetta (Pakistan) zurückkehrte, in das Hauptquartier zurückgerufen wurde."

Diesem Mann von der Filiale der "Firma" in Dubai rinmal interviewmäßig auf den Zahn zu fühlen, um was es denn acht Wochen vor dem Anschlag beim Plauderstündchen mit dem topterroristischen Urologie-Patienten so ging, im Großen und Ganzen und im Besonderen, wäre journalistisch sicher eine reizvolle Aufgabe. Was bringt man so einem prominenten Millionärsbösewicht, der ja schon alles hat, beim Krankenbesuch Besonderes mit? Eine Handvoll Teppichmesser sicher nicht, ein Döschen Anthrax vielleicht - mit freundlichen Empfehlungen der chemischen Abteilung -, ein Kilo Koks zur Erfrischung ermatteter heiligen Krieger, den letzten Geschäftsbericht der Carlyle-Group - mit Grüßen von der ganzen Familie Bush an die ganzen Familie Ladin? Oder die notwendigen Codes für die Hijacker, um die Flugsicherung austricksen und Direkttelefonate mit der Air-Force-One führen zu können (Bush soll kurz nach dem Anschlag einen "Drohanruf" direkt in seinen Flieger erhalten haben?

Schade, dass ein solches Interview aus Gründen der "nationalen Sicherheit" derzeit nicht geführt werden kann. Auch die Frage, warum Usama am 14. Juli unbehelligt von der US-Air Force mit seinem Privatjet von Dubai nach Pakistan zurückschweben und in seiner Höhle verschwinden konnte, muss deshalb unbeantwortet bleiben. Aber sie liefert einen Grund mehr, das Schläfernest des CIA-Hauptquartiers Langley nicht mehr nur unter Observation, sondern langsam vielleicht auch unter Beschuss zu nehmen.

Die konspirative Einflussachse "CIA-ISI-Ossama-Taliban", die wir hier seit Wochen ventilieren, ist mittlerweile aus dem Bereich der Vermutungen anhand von Indizien und des Verdachts aufgrund historischer Parallelen in den Bereich des Faktischen getreten. Ein detaillierter Artikel von Professor Michel Chossudovsky: "Cover-up Or Complicity of The Bush Administration? The Role of Pakistan's Military Intelligence Agency (ISI) in the September 11 attacks!" vom 2. November zeigt es wohl dokumentiert auf. Wo war der wegen der Überweisung an Atta mittlerweile entlassene ISI-Direktor, Generaleutnant Mahmud Ahmad (siehe Manus Manum Lavat - Money Money Lavamat), am 11. September? In den USA. Und was tat er da? Er führte schon in den Tagen vor dem Anschlag Gespräche mit Spitzenvertretern des Pentagon und des Auswärtigen Auschusses ... über die Nachkriegsordnung.