Von Al-Capone-Land nach Pipelineistan

The WTC Conspiracy XXXIII

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Inter arma silent leges - Unter Waffen schweigen die Gesetze. Ciceros berühmtes Diktum aus den großen Zeiten des römischen Imperiums hat im amerikanischen Imperium seine Gültigkeit nicht verloren. Wenn wir uns die Käfighaltung betrachten, mit der Kriegsgefangene heute auf eine Weise behandelt werden, wie sie in ethisch fortgeschritteneren Regionen nicht einmal mehr Hühnern zugemutet wird, könnte man gar ins Zweifeln kommen, ob sich die Zivilisation in den letzten 2000 Jahren überhaupt weiter entwickelt hat.

Zwar ist anders als bei den Römern und Griechen Sklavenhaltung mittlerweile gesetzlich verboten, tatsächlich hat der "zivilisierte" Westen seine rechtlosen menschlichen Arbeitstiere aber nur außer Sichtweite verfrachtet, in die sweatshops der Dritten Welt. Zwar ist, nach allen demokratischen Verfassungen, das Volk der eigentliche Souverän und Korruption gesetzlich untersagt, tatsächlich zeigt Enrongate, dass letztlich derjenige politischen Einfluss hat (und z.B. die Energiegesetze schreibt), der sich die meisten Politiker kauft. Zwar gelten im Namen von Humanität und Menschenrechten Krieg und Gewalt als "ultima ratio", de facto sind sie die Fortsetzung dieser korrupten Politik mit konsequenten Mitteln, denn there's no business like war business.

Inter arma silent mediae - im Zeitalter der römischen Imperatoren spielten die Medien noch keine große Rolle, sonst hätte Cicero dies mit Sicherheit hinzugefügt -, und auch dieses ungeschriebene Gesetz hat unter Kaiser George W. seine Gültigkeit. Wäre da nicht ein kleines virtuelles Dorf, das wie die Gallier in Kleinbonum erbitterten Widerstand gegen die Römer und das lärmende Schweigen der Medien leistet - und auf seinem Marktplatz im Internet ohne Unterlass unterdrückte Nachrichten austauscht.

Wie zum Beispiel Sherman Skolnick, der wie einst "Der Chef" als Kriminalist im Rollstuhl seit Jahrzehnten als "judge-buster" korrupten Richtern und Politikern auf der Spur ist und uns im vierten Teil seiner "Enron - Black Magic"-Serie in eine der Schaltstationen des Amerikanischen Imperiums führt, in der die Gültigkeit der ciceronischen Gesetze sehr wohl bekannt ist: nach Cicero, Chicago. Jenen einst als Al-Capone-Land berüchtigten Stadtteil, in dem der US-Geheimdienst im 2. Weltkrieg die Invasion Italiens einfädelte und den Grundstein für CIA-Mafia-Vatikan-Rattenlinie legte - und in dem als Erzbischof in den 70ern Paul "Gorilla" Marcinkus residierte: als späterer Chef der Vatikanbank einer der schillerndsten Kriminellen, den der Heilige Stuhl je zu seinen Stützen zählte.

Skolnick war schon auf der Spur, als bei der "First National Bank" in Cicero damals Millionen aus den Bilanzen verschwanden (u.a. zur TerrorfFinanzierung) - und die Richter sich aus Gründen der "nationalen Sicherheit" weigerten, den Fall zu untersuchen. Ähnliches geschah 1991, als Kardinal Marcinkus vor einem europäischen Haftbefehl in seine alte Heimat geflüchtet war, wo er einen beschaulichen Lebensabend verbringen konnte. Ein hohes Mitglied der Chicagoer Konkursaufsicht, der als Zeuge vor Gericht zu Betrügereien und gefälschten Bilanzen bei der "First National" aussagen sollte, wurde einen Tag vor Weihnachten erschossen aufgefunden. Als Bilanzprüfer der zum Rockefeller-Imperium zählenden Bank, die häufig den Namen wechselte und als Alter Ego der Geldwäsche-, Terror- und Drogenbank BCCI gilt, fungierte die in Chicago angesiedelte Zentrale des Consultingkonzerns Arthur Andersen, just dieselben Wirtschaftsprüfer, die auch die im aktuellen Enron-Fall die Verluste jahrelang unter der Decke hielten und Akten schredderten.

Dass jetzt mit dem ehemaligen Enron-Vizedirektor Clifford Baxter einmal mehr ein Mann, der zuviel wusste, auf merkwürdige Weise ums Leben kommt, kann natürlich reiner Zufall sein - doch von Tag zu Tag wird offensichtlicher, dass Enron für die US-Mobster letztlich nichts anderes darstellt als Gasprom für die Russenmafia.

Erstere sehen ihre Pfründe freilich nicht nur in den lokalen, sondern in den globalen Ölreserven: Ende der 70er kaufte sich Enron einen Gouverneur, um die texanische Energieversorgung zu "deregulieren", Ende der 90er einen Präsidenten, um derlei Deregulierung nunmehr notfalls mit anderen Mitteln auch in Pipelineistan durchführen zu können. Da die Medien über den Sturz des Enron-Riesen nicht schweigen können, dürfte dabei auch das eine oder andere Licht auch auf die Hintergründe um den 11.9. fallen - und die auf den frisch installierten Präsidenten zurollende ökonomische Depression, die dank des Kriegseintritts jetzt mit einer gigantischen Neuverschuldung überspielt werden kann.

Unterdessen tauchen in den Weiten des Webs auch wieder Nachrichten von Delmart E. Vreeland auf, dem kleinen Agenten des Navy-Geheimdienstes, den wir in der Folge Usama meets CIA porträtiert haben - als möglichen Vorauswisser des WTC-Anschlags bzw. als Möchtegern-James-Bond. Vreeland war in Kanada wegen Betrugs mit falschen Kreditkarten verhaftet worden, hatte angegeben, Mitarbeiter des Geheimdienstes zu sein und verlangt, kanadische Sicherheitsbehörden zu sprechen. Er sei an verdeckten Operationen beteiligt gewesen und wolle über einen geplanten Terroranschlag eine Aussage machen. Da man ihm keinen Glauben schenkte, verfasste er schriftliche Aufzeichnungen und übergab sie im August der Gefängnisleitung zu seinen Akten.

Im Rahmen der Gerichtsverhandlung gegen Vreeland wurde jetzt einer dieser kryptischen Notizzettel mit Vreelands Warnung veröffentlicht - der mit der Liste: "Sears Towers, Chicago ?", "World Trade Center", "White House", "Pentagon?" beginnt.

Während der Verhandlung kam es zu einer weiteren krimireifen Bestätigung dafür, dass es sich bei Vreeland offenbar tatsächlich um einen verdeckten Geheimdienstmitarbeiter handelt - und er keineswegs, wie die US-Navy behauptet, 1986 entlassen wurde. Um die Identität seines Mandanten zu verifizieren führte der Anwalt ein Live-Telefonat aus dem Gerichtssaal: er wählte die Nummer des Pentagon, ließ sich mit dem "Department of Defense" verbinden und fragte nach dem Büro von Lt. Delmart Vreeland. Einen Moment später bestätigte der Operator Vreelands Eintrag, seinen Rang als Leutnant, seine Raumnummer und die Direktdurchwahl. Der Staatsanwalt wollte diesen beeindruckenden Beweis nicht gelten lassen: der (seit Monaten inhaftierte) Angeklagte hätte offenbar Möglichkeiten gefunden, das Telefonverzeichnis des Pentagon über Computer zu manipulieren...

Der Fall Vreeland wird uns also weiter beschäftigen, als ein möglicher Kandidat für das unvermeidliche Leck jeder Großkonspiration. Seine Anwälte sind überzeugt, dass sie das (beim Vorwurf des Kreditkartenschwindels absolut untypische) Auslieferungsbegehren der USA noch Jahre lang hinauszögern, wenn nicht ganz abwenden können. Ob Vreeland in seiner Zelle am Leben bleibt - und weitere Details über sein Vorauswissen offenbaren wird - könnte für die Wahrheitsfindung im WTC-Fall noch von Bedeutung werden. Da Kanada nicht im Krieg ist, schweigen die Gesetze und Medien dort noch nicht so ganz....