Was ist eigentlich schwul?

Eine Studie hat es nun endlich herausgefunden

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Nicht nur unter Jugendlichen ist schwul leider immer noch ein Schimpfwort. Obwohl viele gar nicht wissen, was schwul eigentlich ist. Es besteht also mal wieder Aufklärungsbedarf. Und Aufklärung liefert die Studie Coming Out - Sind Schwule wirklich anders, die das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut Innofact in Kooperation mit MediaLogics jetzt vorgelegt hat.

Damit wir alle in Zukunft, wenn wir schon schwul sagen, das Wort zumindest korrekt benutzen, haben wir uns die Studie mal genau angeschaut. Was ist also schwul? Biertrinken ist es jedenfalls nicht, dagegen ist der häufige Genuss von Wein und Sekt zumindest ein bisschen schwul. Regelmäßig ins Kino gehen, ist wiederum ganz schön schwul, genau wie abends nach 20 Uhr Radiohören. Wer Magazine abonniert hat wie "Men's Health". "Bunte" oder "Fit for Fun", der ist zu 90 Prozent schwul, was man bei Lesern von "autor motor & sport", "Kicker Sportmagazin" oder "Selbst ist der Mann" von vorneherein nahezu ausschließen kann.

Weder schwul noch heterosexuell, sondern völlig normal sind das Internet und Leute, die gern Fernsehgucken. Wer aber am liebsten "Beckmann", "Kerner" oder Serien wie "Sex in the City" schaut, aber nur ganz selten Actionfilme, Fußball oder Boxen, der ist natürlich schwul. Und das alles ergibt nun folgendes Ergebnis: Schwul ist ein Wein trinkender Kinogänger, der abends bei laufendem Radio in "Fit for Fun" blättert und sich auf die Beckmann- oder Kerner-Talkshow freut.

Was wiederum nichts anderes bedeutet, dass man in Zukunft als politisch-korrekter Mensch das Wort schwul geschickt vermeiden kann, indem man stattdessen einfach sagt: Das ist bestimmt ein Beckmanngucker. Oder: Das ist ja wie bei Kerner.