"Du bist schon zu fett, fahr weiter"

Lautsprecher in Burger-King-Filiale sagt die ungeschminkte Wahrheit

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Ein Burger-King in Michigan beschäftigt inzwischen die Polizei: Teenager mit einem Piratensender schalten sich in die Bestellungen am Drive-In-Schalter ein

Es gibt verschiedene Methoden, eine Bestellung am Fast-Food-Drive-in etwas aufzupeppen. Was die Burger-Brater warm in die Hand liefern, ist schließlich nur fast Food, aber nicht ganz. Deshalb sind ebenso wie im Sex-Shop die meisten Kunden ja auch nur aus Versehen ganz zufällig da und deutlich leichter zu verunsichern als das ohnehin nur genervte und unterbezahlte Personal. Besonders elegant geht das per Funk.

So kann man bei der Funk-Unterhaltung mit einem Kollegen, der sich gerade in einem einschlägigen Etablissement der Firma McDonalds aufhält, erst unauffällig das Mikrofon immer leiser drehen - woraufhin der natürlich sein Funkgerät aufdreht - und dann unvermittelt wieder aufdrehen und den bekannten, aber leicht abgewandelten Werbespruch des Unternehmens absingen:

Kotzen kann so billig sein - schau mal bei McDonalds rein!

Die ungeteilte Aufmerksamkeit des gesamten Lokals ist dem Bulettengenießer nun sicher und er wird zukünftig entweder Fast Food oder aber Funken beim Essen meiden. Mit gewöhnlichen Handys klappt das allerdings leider nicht.

Drive-In-Lautsprecher gekapert

Wo aber stets Funk mit Lautsprecher kombiniert zu finden ist, ist der schon erwähnte Drive-In-Schalter. Die Burger-Ketten benutzend dabei in allen Filialen einheitliche Systeme mit logischerweise auch identischen Funkfrequenzen, die sich mit einem Funkscanner leicht herausfinden lassen. Deren Benutzung ist ja mittlerweile auch in Deutschland legal, solange man nicht Polizeifunk oder Schnurlostelefonate belauscht.

Einige Jugendliche in Troy, Michigan (USA), gingen noch etwas weiter: Sie stellen sich auf den Drive-in-Parkplatz, beobachten die wartenden Kunden und funken bei der Bestellung wortwörtlich dazwischen. Das ist zwar selbst in Amerika verboten, aber die Strafen sind im Vergleich zu Streits um Internetadressen und Computerhacks, bei denen es ruckzuck um Millionensummen geht, deutlich geringer - und man muss die Urheber ja auch erst einmal auf frischer Tat erwischen.

In diesem Fall waren die Piratenfunksprüche aber nicht nur frech und stellten das amerikanische Nationalgericht mit Sprüchen wie "Du brauchst keinen Whopper, Du bist schon zu fett, zieh' Leine" in Frage. Es gingen auch jede Menge Obszönitäten über den Sender - und das gibt Ärger in Michigan: Die Funkkontrollbehörde FCC hat nun ihre Peilwagen losgeschickt, die normalerweise Rundfunkpiraten jagen. Den unbekannten Burger-Funkern drohen nun 3 Monate Kittchen. Klar, dass die lieber nichts mehr von sich hören lassen.

Es ist aber nicht das erste Mal, dass so etwas vorgekommen ist. Burger-King-Sprecher Kevin Barnes ist die Berichterstattung deshalb auch gar nicht recht: Er fürchtet Nachahmer. Zunächst lässt er aber erst einmal die Funkfrequenzen am frisch gehackten Hackbraten-in-Semmel-Verkaufsstand ändern.