Feuer frei!

Texaner plant eine Online-Jagd

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Wem das wilde Herumgeballere in Video- oder Online-Spielen zu langweilig geworden ist, der hat jetzt eine echte Alternative: Feuer frei! - heißt es demnächst im und via Internet. Und geschossen wird dann endlich mit scharfer Munition auf nordafrikanische Mähnenschafe, indische Hirschziegenantilopen, korsische Mufflon-Kreuzungen und auf Wildschweine. Diese Tiere leben nämlich jetzt schon auf einer Farm in Texas und sollen demnächst zur Jagd übers Internet freigegeben werden.

Das plant jedenfalls der Besitzer, der 39-jährige John Underwood, der auf diese zündende Idee kam, als er gemeinsam mit einem Freund Internetseiten mit Live-Bildern aus der freien Wildbahn betrachtete. Als dabei plötzlich ein prachtvoller Rehbock durchs Bild marschierte, klagte angeblich Underwoods Freund über das Nichtvorhandensein eines Gewehrs, mit der er das Tier hätte abschießen können.

Das Schusssystem

Genau diesen Service will nun Underwood über seine Internetseite Live Shot anbieten, wo schon heute live übers Netz auf neutrale Ziele geballert werden kann. Zehn Schuss kosten beispielsweise 5,95 Dollar. Und für die Mitgliedschaft in diesem Online-Schützenverein werden monatlich 14,95 Dollar verlangt. Wie das Schießen übers Netz funktioniert, zeigt übrigens ein Demo-Video.

Und dass das Ganze "echt" ist, versichert der Betreiber in seinen FAQ:

Is this like playing a video game?

No, this is real. What you see on your screen thru the camera is what is there. When you activate the fire control, you are sending a signal to the firing mechanism which discharges a round. You control the camera and firearm.

Im Demo wird auf eine Zielscheibe geschossen

Damit später bei der geplanten Tierjagd nichts schief läuft, wird vor Ort dem Online-Jäger dann ein Helfer zur Seite gestellt. Er soll die erlegten Tiere entfernen und ausweiden, weil das online leider noch nicht möglich ist. Außerdem werden die Jagdszenen auf einer DVD festgehalten, und wer Lust kann sich auch das Fleisch der Tiere zuschicken lassen.

So weit, so fortschrittlich. Dass diese innovative Idee aus Texas kommt, wundert kaum. Schließlich hat dieser Bundesstaat die meisten Hinrichtungen in den USA und ein aus Texas stammender Politiker ließ ja schon unter rostigen Ölfässern nach Massenvernichtungswaffen suchen. Und wer weiß, vielleicht greift auch bald die US-Armee diese zündende Idee auf. Ziele zum Ausprobieren hat sie ja im Augenblick genug.