Drahtlos unterwegs mit T-Online?

Erfahrungsbericht aus dem Hotspot Paderborn

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Paderborn, Ende Januar. Familiäre Verpflichtungen machen die Reise in die heimatliche westfälische Provinz notwendig. Die zeigt sich von ihrer besten Seite: die Sonne strahlt aus einem blauen Himmel, die eingeborenen Querschädel täuschen gute Laune vor, der Wochenmarkt unter dem Dom platzt aus allen Nähten. Das T-Online/T-Com/T-Mobile-Hotspot-Verzeichnis zeigt 17 Etablissements mit einem drahtlosen Internetzugang.

Erster Versuch: Café Almundo, Kamp 12. Geschlossen seit Mitte Dezember 2004. Schade eigentlich, aber es könnte schlimmer kommen. Kommt's dann ja auch.

Zweiter Versuch: Cafe Zentral, Rosenstr. 13-15. Dass kein Aufkleber an der Tür ist, hätte stutzig machen können. Aber man ist ja inzwischen einiges gewohnt. Einen Espresso und eine Apfelsaftschorle bitte. Notebook raus, WLAN-Standardverbindung angeworfen. Kein Signal.

Die Netzerkennung zeigt einen Access Point namens "WLAN". Zweifelhaft, dass es der vom Magenta-Riesen ist. Macht ja nix, Hauptsache Zugang. Leider ist es einer von den drei Prozent, bei denen die Betreiber wissen, dass man am Router Sicherheitseinstellungen vornehmen kann.

Frage an die Bedienung, ob sie den Hotspot vielleicht wieder gekündigt haben. Antwort: "Wieso, hatten wir schon mal einen?" Zumindest die Telekom ist dieser Auffassung. Kosten: 3 Euro, inkl. 10 Cent Trinkgeld. Schlecht gelaunte Menschen sind knauserig.

Dritter Versuch: Alex, Kamp 30. Hotspot-Aufkleber vorhanden. Brechend voll, beste Frühstückszeit. Ein Stehtisch im hintersten Winkel ist noch frei, nachdem der Kinderwagen zur Seite geräumt ist. Einen schwarzen Tee, bitte.

Große Erleichterung: der Rechner bekommt eine T-Mobile-IP-Adresse. Firefox gestartet, Google aufgerufen, um die Login-Seite zu bekommen. Keine Verbindung.

Jetzt wird es rätselhaft. Ob es denn eine Anleitung gibt. Die Bedienung kommt zurück mit Faltblättern von T-Online und T-Mobile, die schon dadurch verwirren, dass eines behauptet, man müsse eine SSID eingeben, das andere aber sagt, es gehe auch ohne. Wie dem auch sei, es geht beides nicht.

Funke raus, Hotline angerufen. Zehn Sekunden Warteschleife, dann eine gut gelaunte Männerstimme: "Wie kann ich Ihnen helfen?" Keine Ahnung - IP-Adresse vorhanden, trotzdem kein Zugang. Die Dümmste-anzunehmender-User-Schleife ist schnell abgearbeitet: Kein Proxy eingetragen, automatische Einwahl abgeschaltet, DHCP aktiviert, IP-Adresse sieht gut aus.

"Wo sind Sie denn?", will die noch immer gut gelaunte Stimme wissen. Paderborn, Alex, Kamp 30. Klickerklacker auf der Tastatur, unterbrochen von "Ach du grüne Neune" und "Ohjeoje", dann die Diagnose: Leitungsfehler. "Ist klar, dann kann das ja nicht funktionieren", sagt die gut gelaunte Stimme. Schön, dass wir wenigstens das geklärt haben.

"Soll ich Ihnen Alternativen nennen?" Welche denn? Vielleicht das Café Almundo oder das Café Central? Ach nein, Dankeschön. Die einen haben nämlich keinen Hotspot und den anderen Laden gibt's nicht mehr. "Ach, den gibt's gar nicht mehr? Na, das ist ja toll." Eben.

Findet die Geschäftsführerin auch. "Gut zu wissen, dass das nicht funktioniert - könnten sie einem ja auch mal mitteilen." Könnten sie.

Kosten: 2 Euro für den Tee (inkl. 30 Cent Trinkgeld, weil die Geschäftsführerin so nett ist und nichts dafür kann), ca. 2,24 Euro für das Telefongespräch. Gesamt : 7,24 Euro. Zeitverbrauch: ca. 70 Minuten. Puls: 180. Blutdruck 220:140. E-Mails herunter geladen oder verschickt: 0.