Manus Manum Lavat - Money Money Lavamat

The WTC Conspiracy XVII

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Weil zwei Augias-Ställe - der Hinterhof des Geld-und Bankensystems und der Geheimdienste - auszumisten wären, würde sich ein mit wirklichen Befugnissen ausgestatteter Ermittler im WTC-Fall wahrscheinlich übermorgen mit einem Loch im Kopf wiederfinden. Denn was er schon auf den zweiten Blick entdecken würde, wäre der nationalen Sicherheit und damit der Öffentlichkeit nicht zumutbar.

Die Geldwäsche von ca. 500 Milliarden US-Dollar, die nach Ermittlungen eines US-Senatsausschusses per anno illegal ins Finanzsystem der USA eingeschleust werden, ist ein derart gigantisches Geschäft, dass jeder Versuch einer umfassenden gesetzlichen Kontrolle des "Private Banking" im Rahmen der Terrorbekämpfung einer Revolution gleichkäme. Der verzweifelte FBI-Agent wird bei seinen Recherchen, wer denn nun bei der "A.B.Brown" Bank (siehe Die Spur des Geldes) vor dem Anschlag Wetten auf fallende "United Airline"-Kurse abgeschlossen hat, deshalb auch auf keinen Namen und leibhaftigen Kontoinhaber stoßen, sondern auf ein nahezu undurchdringliches konspiratives Netz.

Dieses wie eine russische Puppe in der Puppe verschachtelte System von Offshore-Banken, Korrespondenz-Konten, Sammel-Kontingenten und diskreten Nummern-Depots ist als Allerheiligstes der Hochfinanz unantastbar - da müssen unerwünschte Nebenerscheinungen wie Terror- oder Drogenprobleme als Kollateralschaden schlicht hingenommen werden. Ebenso wie die Milliarden, die korrupte Diktatoren ihren Ländern abpressen und privat beiseite schaffen, in die sicheren Häfen der "Citibank" oder eines anderen der in dem Senatsbericht namhaft gemachten Top-Reinigungs-Institute. In diesem Sumpf versacken nicht nur die Ermittlungen der Insider-Spekulationen mit Airline-Aktien vor dem WTC-Anschlag, sondern auch die meisten anderen Nachforschungen nach wirklich großen kriminellen Fischen.

Ohne die Schnittstelle der Geldwäsche wären die virtuellen Raubritterburgen der Neuzeit - ob sie nun terroristische Assassinen, mafiose Drogen- und Waffen-Schieber oder korrupte Schlips-und Kragen-Betrüger beherbergen - von der Außenwelt isoliert. Die Zugbrücken hochzuziehen, d.h. innere Finanz-Sicherheit samt Fingerabdruck jedes Kontoinhabers herzustellen, wäre ebenso möglich wie die Beobachtung sämtlicher Kontobewegungen. Wir könnten sie von der Verwendung ihres dirty money ohne weiteres abschneiden. Warum es nicht geschieht - diese Frage lässt wohl nur eine Antwort zu: Wir werden nicht von unseren gewählten Regierungen, sondern von den Raubrittern regiert.

Kürzlich berichtete die New York Times, dass eine ganze Gruppe von ihnen, Banker und Großindustrielle, bei Präsident Bush dagegen opponiert, die geplanten Anti-Geldwäsche-Gesetze mit in die neue "Anti-Terror-Bill" aufzunehmen: dies würde die "internationale Kokurrenzfähigkeit" beeinträchtigen. Anders als bei sauberem Geld, bei dem sich die Banker in der Regel mit Profitmargen von 5-10% bescheiden müssen, bleiben beim dirty money 25% pro Jahr hängen. Eine solche Cash-Kuh gibt niemand freiwillig her.

Es ist keine spekulative Indizienkette, kein paranoisches Konspirationsdenken, keine dubiose Verschwörungstheorie, sondern definitive Tatsache, dass unser Geldsystem unter dem Stichwort "Bankgeheimnis" eine höchst reale Verschwörung deckt, befördert und mit aller Macht verteidigt, und dass dieses konspirative Netz diskreter Finanztransaktionen organisierte Kriminalität, Korruption und Terrorismus im größeren Stil überhaupt erst ermöglicht. Diesem Netzwerk zum Wohle der inneren und globalen Sicherheit auf der nach oben offenen "Schill-Y-Skala" Kontroll- und Daumenschrauben anzulegen, wäre die große Chance, die das WTC-Desaster birgt. Dafür wäre aber weniger die Lufthoheit über Afghanistan gefordert als die Überwachungshoheit über die Banken der Bahamas, Cayman-Inseln et.al. sowie ihrer ehrenwerten Korrespondenz-Institute in den USA und Europa. Da eine solche nicht gegeben wird, kommen die Ermittler auf der Geldspur nicht weiter.

Bleiben die Spuren zu den vermeintlichen Tätern. Hier hatten wir von Anfang an den starken Verdacht, dass eine solche Großoperation nicht unbemerkt von den Geheimdiensten vorbereitet und ausgeführt werden kann - und die bis dato präsentierten Beweise wie der liegengebliebene Koran, die zweifelhaften Formulierungen des Anweisungsschreibens usw. haben diesen Verdacht eher noch verstärkt. Und wenn der Bericht der Times of India über die letzte Woche erfolgte Absetzung des pakistanischen Geheimdienstchefs zutrifft - in seinem Auftrag sollen 100.000 US-Dollar überwiesen worden sein, und zwar an niemand anderen als an den "Terrorpiloten" Atta -, dann sind wir mittendrin in einem Geheimdienstplot, bei dem selbst einem fulminanten Altmeister wie John le Carré noch die Haare zu Berge stehen dürften.

Da mittlerweile auch das "Wall Street Journal" die Angaben der "Times of India" widerspruchslos zitiert hat, könnten sie der Wahrheit ziemlich nahe kommen. Generaleutnant Mahmud Ahmad war nicht nur Direktor von Islamabads "Inter-Services-Intelligence" (ISI) - dem über 100.000 Mann starken Gestapo/Stasi-ähnlichen Geheimdienst Pakistans -, sondern auch einer der Architekten des Militärcoups, mit dem der amtierende Diktator General Musharraf an die Macht geputscht wurde. Das FBI wies ihm mit Hilfe des indischen Geheimdiensts Verbindungen zur Entführung einer indischen Passagiermaschine 1999 nach, namentlich zu einem islamistischen Militanten (mit britischem Pass), Umar Sheik, der mit zwei Genossen im Austausch zu den entführten Passagieren aus indischer Haft nach Pakistan entlassen worden war - um fortan eine Top-Position bei der ISI einzunehmen. Umar Sheik soll die Überweisung auf Attas Konto ausgeführt haben.

Nun, wenn es sich bei Atta & Co. um ein Spezialteam, eine Art "Delta Force" der "Jihad Inc." (Jihad Inc. - Made in USA) zu handeln scheint, das von einem ISI-Spitzenagenten, den man für eine ganze Flugzeugladung Geißeln freigepresst hat, gesteuert und finanziert wurde, dann stellt sich eigentlich nur noch die Frage, ob der WTC-Job mit oder ohne Hilfe des großen ISI-Bruders CIA (bzw. der Briten) durchgeführt wurde. Bei seinem Besuch am 16. Oktober hat Außenminister Powell dem Militärdiktator Musharraf jedenfalls das "enduring commitment" der USA zugesagt.

Richtig übel zu nehmen scheint man den Pakistanis die Überweisung an die Terrorpiloten offenbar nicht. Mr. Carré, übernehmen Sie!