Aber bitte nicht mit den Fingern

Giftmord auf britische Art, Teil 1

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"Nachdem er beschlossen hatte, seine Frau zu ermorden, dauerte es noch mehrere Wochen, ehe Dr. Bickleigh in der Sache aktiv wurde." So beginnt ein Buch, das zu den besten Werken des "Goldenen Zeitalters" des britischen Kriminalromans gehört und die damaligen Regeln des Genres unterläuft, indem es gleich im ersten Satz den Täter nennt. "Mord ist eine ernste Angelegenheit", heißt es weiter. "Der kleinste Fehler kann katastrophal sein. Dr. Bickleigh hatte nicht die Absicht, eine Katastrophe zu riskieren."

Wenn man das liest, kann man sich sehr gut Alfred Hitchcock dazu vorstellen, den Liebhaber des sardonischen Humors, der uns als Zeremonienmeister seiner TV-Serie in das Leben und das Morden von Dr. Bickleigh einführt, dessen Vorhaben dann eben doch in der Katastrophe endet, weil der Gerechtigkeit auf die eine oder andere Weise Genüge getan werden muss. Tatsächlich plante Hitchcock, das Buch zu verfilmen, mit Alec Guinness als Bickleigh. Das Projekt ließ sich nicht realisieren, aber es gibt eine in den ersten Nachkriegsjahren produzierte Hörspielfassung, ein Kuriosum in Hitchcocks Œuvre, in dem der Meister des Suspense als Kommentator auftritt und an der Kunstfigur "Hitch" bastelt, die später, durch die Fernsehserie, weltberühmt wurde und häufig mit der biographischen Person gleichgesetzt wird, was ein ziemlicher Unsinn ist.

Das (im Internet leicht auffindbare) Hörspiel ist von filmhistorischer Bedeutung, weil es so etwas wie der Prototyp für "Alfred Hitchcock Presents" ist. Mit der Fernsehserie gelang Hitchcock endgültig, woran er mit den Kurzauftritten in seinen Kinofilmen seit Jahren arbeitete. Er etablierte sich als Marke und dies zu einer Zeit, als die meisten Zuschauer keine Ahnung hatten, wer einen Film inszeniert hatte oder worin die Tätigkeit eines Regisseurs eigentlich bestand (man ging ins Kino, um einen John-Wayne-Film zu sehen, keinen Western von John Ford). In Hollywood verschaffte ihm das ein Maß an künstlerischer Freiheit, von dem die meisten seiner Kollegen nur träumen konnten (auch weil er durch das Fernsehen schwerreich und zum Miteigentümer eines Studios wurde, der Universal). Dieser künstlerischen Freiheit verdanken wir Meisterwerke wie Vertigo, Psycho und Marnie. Ein klein wenig hat das auch mit diesem Hörspiel zu tun, das heute kaum mehr einer kennt, mit dem Roman, auf dem es beruht und mit dem Kriminalfall, von dem sich der Autor inspirieren ließ, als er ihn schrieb.

Offizier und Gentleman

Anthony Berkeley Cox war der Mitbegründer des legendären Detection Club, der sich ab 1930 zu Dinnerveranstaltungen in London traf und zu dem fast alle gehörten, die in der britischen Kriminalliteratur Rang und Namen hatten, von Agatha Christie über Dorothy L. Sayers bis zu A. C. Bentley (Trent’s Last Case). Der Club war um Qualitätssicherung bemüht und stellte Regeln für einen guten Krimi auf (unter anderem für einen fairen Umgang mit den Lesern), die jedoch nicht von jedem Mitglied mit heiligem Ernst befolgt wurden, was schon daran zu erkennen ist, dass Gilbert Keith Chesterton, der Erfinder von Pater Brown und der von der Geheimpolizei unterwanderten Anarchistenvereinigung in The Man Who Was Thursday, zum ersten Präsidenten gewählt wurde. Malice Aforethought (1931) ist einer der innovativen Kriminalromane, die Anthony Berkeley Cox unter seinem Pseudonym Francis Iles veröffentlichte. Das Vorbild für Dr. Bickleigh war kein Landarzt, sondern der Rechtsanwalt Herbert Rowse Armstrong. Als Wachsfigur im Horrorkabinett brachte er die Besucher von Madame Tussaud’s ein halbes Jahrhundert lang zum Gruseln. Als einziger Angehöriger seines Berufsstandes, der wegen Mordes zum Tode verurteilt und gehängt wurde, ging er in die britische Kriminalgeschichte ein.

Schauplatz war das verschlafene walisische Örtchen Hay-on-Wye, direkt an der Grenze zu England gelegen, heute Partnerort von Timbuktu sowie wegen seiner vielen Antiquariate, einiger werbewirksamer Aktionen des Buchhändlers und selbsternannten Königs Richard Booth und des jährlich stattfindenden Literaturfestivals als "Bücherdorf" bekannt. Major Armstrong betrieb in der Hauptstraße von Hay eine Anwaltspraxis. Wenn er auf die andere Straßenseite schaute konnte er das Büro seines Konkurrenten sehen, des Anwalts Oswald Norman Martin. Am 31. Dezember 1921 kamen drei Polizeibeamte in Armstrongs Kanzlei und nahmen ihn fest. Er wurde beschuldigt, am 26. Oktober desselben Jahres versucht zu haben, seinen Rivalen Oswald Martin mit Arsen zu vergiften. Diese Beschuldigung ist so ziemlich das einzige an dem Fall, das als gesichert gelten darf. Die Polizei hatte unter strengster Geheimhaltung ermittelt. Armstrong fiel entweder aus allen Wolken, weil er ein völlig unbescholtener Bürger war, der nichts getan hatte, oder ihm begann zu dämmern, dass ihm ein Fehler mit für ihn katastrophalen Folgen unterlaufen war wie Dr. Bickleigh im Roman von Francis Iles.

Herbert Rowse Armstrong, geboren 1870 in Newton Abbot (Devon), stammte aus bescheidenen Verhältnissen. Der gesellschaftliche Aufstieg gelang ihm auf dem Weg über eine höhere Schulbildung, die zwei Tanten finanzierten. Außer Geld gehörten im englischen Klassensystem Fleiß und Disziplin dazu, das zu schaffen. Nach dem Jurastudium in Cambridge und Stationen in seiner Geburtsstadt und in Liverpool kam er 1906 nach Hay, wo er eine Stelle in einer Anwaltskanzlei antrat, Partner wurde und die Firma nach dem Tod des Gründers übernahm. Herbert war mit seiner Jugendfreundin Katharine verheiratet. Die beiden bewohnten ein stattliches Anwesen mit mehreren Angestellten, Mayfield genannt, im Dorf Cusop, auf der englischen Seite der Grenze, wo viele der besseren Leute von Hay lebten. Das Ehepaar hatte es zu etwas gebracht, und das durfte man auch sehen. Man musste es sogar sehen, denn Armstrongs Kanzlei bezog einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen aus Geschäften, die sie für die reichen Grundbesitzer der Gegend abwickelte, und für solche überwiegend konservativen Mandanten waren Statusfragen sehr wichtig.

Herbert Rowse Armstrong

Katharine war zwei Jahre jünger als Herbert und eine Frau von äußerst delikater Gesundheit, die bei Aufregungen leicht krank wurde, unter chronischen Verdauungsstörungen litt und zu Stürzen neigte. 1902 erblindete sie bei einem Fahrradunfall auf dem linken Auge, was ihrem Blick etwas Angespanntes gab und nicht sehr vorteilhaft war, weil sie ohnehin schon etwas hervortretende Augäpfel hatte. 1903 litt sie unter einer rheumatischen Erkrankung des linken Armes; das Rheuma kam dann regelmäßig wieder. 1904 zog sie sich eine Influenza zu, die sie lebenslang anfällig für Erkältungen aller Art machte. Was davon organische Ursachen hatte und was psychosomatisch war, ist unklar. Katharine soll, je nach Interpretation, eine kluge, musisch veranlagte und charakterstarke Person gewesen sein oder eine nervlich überreizte Xanthippe, die ihren armen Gatten dominierte und ihm das Leben zur Hölle machte. Die Armstrongs hatten drei Kinder, die Töchter Eleanor und Margaret sowie einen Sohn, Pearson Rowse. Katharine war 37, als sie zum ersten Mal schwanger wurde. Das kann nicht leicht für sie gewesen sein. Hin und wieder ist zu lesen, dass sie durch die Schwangerschaften noch kränklicher und noch unleidlicher wurde. Was davon der Wahrheit entsprach und was nachträglich hinzugedichtet wurde, um Herbert ein Motiv für die Ermordung seiner Gattin anzuhängen, ist schwer zu entscheiden. Freunde und Bekannte, die das auch schriftlich niederlegten, erlebten die Armstrongs als ein harmonisches, einander sehr zugetanes Paar.

Katharine Armstrong

Herbert Armstrong, das steht fest, war einer der Honoratioren von Hay, ein Offizier und ein Gentleman. Er hatte eine hervorgehobene Stellung in der Kirchengemeinde, war Mitglied der örtlichen Freimaurerloge, wo die Oberschicht von Hay und Umgebung zusammenkam und war als Hauptmann sehr aktiv in den Volunteer Forces, einer Art Teilzeitarmee, deren Angehörige sich regelmäßig zu militärischen Übungen trafen. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete sich Armstrong als Freiwilliger. Er wurde im Süden Englands stationiert und überwiegend mit Verwaltungsaufgaben betraut, für die er durch seine Ausbildung am besten geeignet war und ohne deren Erledigung keine Armee der Welt funktionieren kann. 1918 verbrachte er einige Monate in Frankreich, irgendwo hinter der Front, dann wurde er zurück nach England beordert und im Mai 1919 als Major entlassen. Man sollte ihm nicht vorwerfen, dass er sich weder ein Verwundetenabzeichen erwarb noch in einem Schützengraben sinnlos starb.

Toter Löwenzahn

1921 offiziell in den Ruhestand verabschiedet, erhielt Armstrong die Erlaubnis, weiter seinen militärischen Rang zu führen. Das tat er dann auch, wie andere vor und nach ihm. Major Armstrong schoss keine Feinde tot, trat aber 1900 den Volunteers bei und zog zwanzig Jahre lang eine Uniform an, um auf seine Art dem Land zu dienen. Darauf war er stolz. Mein Ding wäre das nicht, doch das kann nicht der Maßstab sein. Neben unzähligen Aufsätzen und allerlei Memoirenbänden, deren Autoren den vermeintlichen Giftmörder von Hay persönlich kannten (oder dies erfunden haben wie William Le Queux, einer der Väter des Spionageromans, in Things I Know), gibt es drei Standardwerke in Buchform zum Fall des Major Armstrong. Eines ist von Robin Odell und erschien 1975. Odell glaubt, in Armstrongs Militärzeit Hinweise auf charakterliche Defizite identifizieren zu können. Das muss er auch, weil er uns den Major als Mörder präsentiert, trotz intensiver Recherche aber kaum Beweise beibringen kann. Also muss die These mit Charakterschwächen unterfüttert werden.

Herbert Rowse Armstrong

Odell zitiert aus einer Korrespondenz, in der sich der "Papiersoldat" Armstrong gegen Verdächtigungen wehrt, er habe zu viel Schreibmaterial und zu viele Gummistempel an sich genommen, "während sich Tausende von Männern auf den Tod an der Somme vorbereiteten". Weil mehrere Briefe in der Sache hin und her gingen meint Odell, dass Armstrong nicht nur ein Pedant war, sondern leicht überreagierte und in Wut geriet, wenn Kritik an seiner Person laut wurde. Offenbar war Armstrong sehr darauf bedacht, eine routinemäßig verliehene Medaille für zwanzig Jahre Militärdienst zu erhalten. Nach dem Krieg ließ er sich in Uniform auf einem Pferd ablichten, sein Notariatssiegel zierte ein gepanzerter (= starker) Arm (Arm-strong). Odell missbilligt das (auf der Rückseite des Schutzumschlags zu seinem Buch, Exhumation of a Murder, ist das Siegel abgebildet als wäre es ein wichtiges Beweisstück) und findet, dass Armstrong ein Angeber war, der Bewunderung brauchte und irgendwann seine Frau nicht mehr ertrug, die ihn permanent kritisierte, ihm das Rauchen und den Alkohol verbot. Selbst wenn diese Ferndiagnose stimmen sollte: Bringt man deshalb die Gattin um, indem man sie langsam vergiftet?

Odell hat nicht unbedingt ein schlechtes Buch geschrieben. Es ist nur schwierig, seine mitunter arg sprunghaften Schlussfolgerungen nachzuvollziehen. Francis Iles macht das viel besser. In Malice Aforethought entwirft er das Psychogramm eines körperlich kleinen Mannes (Dr. Bickleigh ist nur fünf Fuß sechs Inches oder einen Meter siebenundsechzig groß wie Armstrong) und Aufsteigers, der aus einfachen Verhältnissen kommt (sein Vater ist Ladenbesitzer wie der von Armstrong) und an einem Minderwertigkeitskomplex leidet, den er irgendwie kompensieren muss, was schließlich zur Ermordung seiner dominanten Gattin führt, als ihn diese zu sehr demütigt. So in etwa ist das auch bei Odell, nur dass Armstrong (Odell nennt ihn "der kleine Mann" wie Iles seinen Dr. Bickleigh) eben keine Romanfigur war und man einen Verdächtigen, der in einem fairen Verfahren nie verurteilt worden wäre, weil die Anklage lediglich Indizienbeweise, fragwürdige Experten, Tricksereien und einen fürchterlichen Richter aufbieten konnte, durch Beigabe von Küchenpsychologie noch nicht in einen überzeugenden Mörder verwandelt.

Michael Chaplin dürfte sich an Odell orientiert haben, als er das Drehbuch für den TV-Vierteiler Dandelion Dead (1994) schrieb, in dem der brillante Michael Kitchen als Major Armstrong mit Arsen gegen die Feinde in seinem Leben kämpft: seine Frau, seinen Konkurrenten und den Löwenzahn in seinem Garten. Der Regisseur Mike Hodges drehte vor Ort, in Hay-on-Wye, und las damals viel Georges Simenon. Der Miniserie merkt man das an. Dandelion Dead ist eine abgründige Studie über die englische (und walisische) Provinz nach dem Ersten Weltkrieg, über die Neurosen, sexuellen Frustrationen und mühsam unterdrückten Aggressionen, die sich hinter der Fassade der bürgerlichen Wohlanständigkeit verbergen. Die Kunstfertigkeit, mit der Hodges den Zuschauer zum Komplizen eines Giftmörders macht, um ihn dann mit den Konsequenzen zu konfrontieren, hat Hitchcock-Qualität. Und weil das eine sehr britische Geschichte ist, nahm sie noch eine unerwartete Wendung, die dem Ganzen posthum etwas von der Fairness gab, die Armstrong zu Lebzeiten verweigert wurde.

Die Wahrheit: Nicht mehr lieferbar

Der Anwalt Martin Beales war bekannt dafür, dass er Ungerechtigkeiten hasste und sich für seine Mandanten mit voller Kraft ins Zeug legte. Als er in eine Kanzlei in Hay-on-Wye eintrat stellte er fest, dass er nun im Büro des berüchtigten Major Armstrong saß, und an dessen altem Schreibtisch. Und als Mayfield zum Verkauf stand, das frühere Anwesen der Armstrongs, erwarb und renovierte er es. Da hatte er schon damit angefangen, den Fall neu zu recherchieren. Die drei Armstrong-Kinder hatten ihren Namen geändert, waren gerüchteweise nach Australien ausgewandert, man hielt sie für tot. Beales erfuhr nun, dass die jüngste Tochter noch am Leben war und sich bei Odells Verlag über die ungerechte Behandlung ihres Vaters beschwert hatte. Margaret hatte Mayfield mit sechs Jahren verlassen und anderen Leuten jahrzehntelang erzählt, dass ihre Mutter an einer Lebensmittelvergiftung gestorben sei und sich ihr Vater bei einem Sturz das Genick gebrochen habe (was durchaus mit dem Resultat der vom Gefängnisarzt vorgenommenen Autopsie übereinstimmte).

Die alte Dame machte Beales die Unterlagen der Verteidigung zugänglich, die noch komplett erhalten waren. Allerdings war sie strikt dagegen, die Geschichte wieder aufzurühren, weil sie hoffte, dass irgendwann Gras über die Sache wachsen würde. Beales respektierte das und verzichtete auf das geplante Buch. Dann lief Dandelion Dead im Fernsehen, der Vierteiler, in dem Margarets Vater ihre Mutter vergiftet. Darüber ärgerte sie sich so sehr, dass sie Martin Beales anrief und doch noch ihre Zustimmung zu dem Buchprojekt gab. Beales’ Dead Not Buried, später als The Hay Poisoner neu aufgelegt, wurde mit dem Golden Dagger der britischen Crime Writers’ Association für das beste Sachbuch des Jahres 1995 ausgezeichnet. Im selben Jahr traten Beales und Odell beim Literaturfestival von Hay auf, um ihre Sicht der Dinge darzulegen. Leute, die dabei waren, charakterisieren das Aufeinandertreffen als eine Diskussion unter Gentlemen. Sehr britisch eben.

Beide Bücher zusammen ergeben eine faszinierende Lektüre. Man kann sie sehr gewinnbringend in Verbindung mit einem weiteren Roman von John Berkeley Cox lesen, The Poisoned Chocolates Case. Eine Frau stirbt an vergifteten Pralinen, die nicht für sie bestimmt waren. Scotland Yard ist ratlos. Sechs kluge Menschen, die sich für Verbrechen interessieren, wollen den Fall aufklären. Jeder entwickelt anhand der Indizien eine in sich schlüssige Lösung. Aber es ist immer eine andere. Odells Buch beginnt mit einer Einleitung von Edgar Lustgarten (selbst ein True-Crime-Autor und in den 1950ern und 1960ern ein sehr bekannter Präsentator von wahren Verbrechen im Fernsehen und im Radio), der versichert, dass dies das letzte Wort im Fall Armstrong sei. So kann man sich täuschen. Beales widerspricht so gut wie allem, was Odell behauptet, ohne das explizit zu sagen (Odell wird auf der vorletzten Textseite das erste und einzige Mal namentlich erwähnt).

Mich persönlich hat Beales mehr überzeugt als Odell, weil ich ihn intellektuell redlicher finde und er merkwürdige Dinge erklären kann, über die ich mich beim Lesen von Odell gewundert habe. Andererseits vertritt Odell die quasi offizielle, von einem Chefinspektor, einem Ankläger, einem Richter, drei Experten und zwölf Geschworenen abgesegnete Meinung. Von Odells Buch gibt es mehr Ausgaben, eine ist noch lieferbar, es ist leichter und billiger zu erwerben. Deshalb ist seine Version auch verbreiteter als die von Beales. Autoren - auf Papier publizierende Einzelpersonen wie die Schwarmintelligenz im Internet - tendieren dazu, Odells Version zu referieren und so zu tun, als hätten sie auch Beales gelesen (Achtung bei Texten, die einem mitteilen, dass Beales Major Armstrong für unschuldig hält, ohne dessen Argumente nennen zu können). Daraus lässt sich wieder einmal lernen, dass die Wahrheit, so sie es denn sein sollte, auch nur eine Geschichte ist, die ganz wesentlich von der Verfügbarkeit der zu ihr gehörenden Informationen abhängt.

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